OLAF HENNING
smago! Event-Bericht: Olaf Henning auf "Centerpromotion" im Wetteraner Ruhrtalcenter (17.01.2015)!
Lesen Sie HIER einen Beitrag von Stephan Imming…:
"Centerpromotion" – das ist ein "Name", der dafür steht, klangvolle Schlager-Namen u. a. in meine Heimatstadt Wetter zu lotsen.
Am heutigen Samstag, 17. Januar 2015, war es wieder soweit – anlässlich der Neuerscheinung vom Vortag präsentierte Olaf Henning sein aktuelles Album "Alles, was ich immer wollte", das sowohl als Doppel-CD als auch als DVD erhältlich ist.
Kurz nach 15 Uhr war es dann auch so weit – ein gut gelaunter Olaf Henning eröffnete den Kurz-Auftritt mit seinem großen Hit "Ich bin nicht mehr Dein Clown". Wer allerdings den gewohnten Ballermann-Groove erwartete, dessen Erwartungen wurden nur teilweise erfüllt. Die Neuaufnahme seines inzwischen über 16 Jahre alten Superhits kommt gitarrenlastiger daher als man das von Henning bislang gewohnt war – fast meint man, er wolle einen Gegenpol zu Wolfgang Petry setzen, dessen größte Erfolgs-CD "Alles" ja ähnlich hieß wie das aktuelle Henning-Produkt.
Während Petry im vergangenen Jahr seine größten Hits im "modernen Dance-Sound" mit Beats unterlegt hat (sprich "Bum Bum-Drumcomputer-Beats" unter seine Klassiker gelegt hat), geht Henning den umgekehrten Weg, indem er einerseits seine Ballermann-Song-Erfolge rockig, mit Gitarren-Sound versehen neu eingespielt hat (CD 2) bzw. neue Songs aufgenommen hat, die man früher in diesem Stil so von "Wolle" kannte (CD 1). (Okay – genau genommen sind für diese Sound-Eindrücke eher die Produzenten Rüßmann (Petry) bzw. Schöler (Henning) zuständig – aber die Künstler müssen das ja mittragen).
Genau so stellte Olaf Henning in Wetter seine neue CD vor – der Name "Alles, was ich immer wollte" (- warum das Komma auf dem CD-Cover weggelassen wurde, verrät er uns allerdings nicht -) sei Programm – es sei schon immer sein Traum gewesen, Schlager- und Rock-Elemente miteinander zu vereinen. Man muss sagen: Das ist ihm gut gelungen! Nicht ohne Stolz verwies er darauf, dass "Deutschlands wichtigste Musikzeitung" (?), die Musikwoche, ihm genau das auch attestiert habe. Ich denke, dass er bei den nächsten Centerpromotion-Veranstaltungen darauf hinweisen sollte, dass auch Deutschlands wichtigstes Musikportal, Smago!, (!) diese Meinung teilt – zumindest, was die fünf in Wetter präsentierten Songs angeht.
So wurde auch Hennings Klassiker "Blinder Passagier" deutlich aufgewertet, den er als zweiten Song präsentierte. Dass er dabei kräftig die Werbetrommel für seine aktuelle CD rührte, war sicher verständlich. Ob es wirklich nötig war, seine Lieder Vollplayback zu intonieren, steht auf einem anderen Blatt – es sei ihm verziehen, weil es ja immerhin auch eine Werbe-Veranstaltung für seinen aktuellen Tonträger war.
Henning wies darauf hin, dass der auf DVD parallel erschienene Konzert-Mitschnitt, der unter gleichem Namen wie die aktuelle CD herausgebracht wurde, quasi unbearbeitet veröffentlicht wurde, weil er in Zeiten immer stärker werdender Perfektion auch mal das Unperfekte liebe. – Das finde ich einen sehr klugen Ansatz – meines Erachtens kranken daran die heutigen TV-Unterhaltungsshows – der Hang zur Vollplayback-Perfektion macht alles zu steril – würde man sich viel mehr Live-Momente trauen, würde das in meinen Augen nicht nur das Image des Schlagers aufbessern, sondern auch zu einer Einschaltquoten-Steigerung führen – das aber nur als kurzer Exkurs.
Mit dem dritten vorgetragenen Song der neuen Doppel-CD, "Tausend Farben", zeigte sich Henning von seiner romantischen Seite. Im Anschluss schenkte jemand ihm zur Stärkung eine Rolle "Knack und Back"-Brötchenteig. Henning bedankte sich – offensichtlich hatte er vom gleichen Fan einige Stunden zuvor bei einer Autogrammstunde in Essen ein Glas seiner Lieblingsmarmelade erhalten. Sein sonntägliches Frühstück sei damit gerettet, philosophierte er – außerdem sei das alles kalorienreduziert :-).
Mit dem Titel "Das war 'ne echt geile Zeit", in dem es darum geht, dass eigentlich jede durchlebte Zeit ihre Höhepunkte hatte, verabschiedete sich Olaf Henning von seinen Fans – nicht ohne zu erwähnen, dass er für Autogramme, Selfies und dergleichen noch zur Verfügung stehe (, was er übrigens sympathisch und geduldig tatsächlich so in die Tat umgesetzt hat – auch dafür verdient er sicher Anerkennung).
Ganz ohne Zugabe wollte das Wetteraner Publikum den Schlagersänger dann aber doch nicht gehen lassen – und so präsentierte er noch den Titelsong seiner CD, "Alles, was ich immer wollte" – lt. Aussage Hennings sein größter Radio-Erfolg, den er je gehabt hätte. WDR (!?), SWR, NDR… – überall liefe der Song rauf und runter und sei damit im Rundfunk erfolgreicher als z. B. sein "Lasso"-Song es damals war. (Interessant wäre zu erfahren, ob der öffentlich-rechtliche Rundfunk gerade diesen Song so gut aufgenommen hat- oder das leicht übertrieben war. Spannend ist aber auch, dass Radio Paloma (Mitveranstalter) in diesem Zusammenhang nicht erwähnt wurde). Es wäre eine schöne Chance gewesen, hier Farbe zu bekennen – je mehr Schlagerstars sich gegen den im öffentlich-rechtlichen Rundfunk entstandenen Schlagerboykott (und das in einer Boomphase des Schlagers) auflehnen, desto mehr tut sich auch in der Hinsicht.
So oder so hat Olaf Henning mit seinem neuen Album im Rahmen der Centerpromotion-Tour einen souveränen und sympathischen Eindruck gemacht – von der Qualität der CD her hätte Henning eine Platzierung in den CD-Charts verdient.
Stephan Imming
Stephan Imming, 17.01.2015
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