ANTONIA AUS TIROL
IHRE Version von "Der Raum des Schweigens" – besprochen von Stephan Imming!

Mutiges Cover: Im ´Disturbed´ Stil hat Antonia den Simon & Garfunkel-Klassiker neu auf Deutsch aufgenommen …: 

Als Gerry Friedle 1999 das Pseudonym DJ Ötzi annahm und seine erste Single „Anton aus Tirol“ aufnahm, konnte noch niemand ahnen, dass daraus ein Millionenerfolg werden würde. Für den weiblichen Part der Single engagierte man damals die Sängerin einer ABBA-Coverband. – Als sich der Erfolg des Titels herauskristallisierte, suchte man eine junge Dame, die gesanglich, aber auch optisch zur Nummer passte – „Dirndlpower“ war gefragt. Die Wahl fiel auf Sandra Stumptner, die sich fortan – passend zum Titel – ANTONIA AUS TIROL nannte.

Die hübsche Österreicherin kam (insbesondere beim männlichen Publikum) sehr gut an – man erkannte eine Marktlücke und schickte „Antonia aus Tirol“ als eigenständige Künstlerin ins Rennen – der Erfolg folgte auf dem Fuße. „Ich bin viel schöner“ schaffte es in die Top-30 der deutschen Singlecharts, das Album „Dirndlpower“ kam in ihrer Heimat Österreich sogar bis in die Top-5.

Die Stoßrichtung der folgenden Jahre war klar – Antonia aus Tirol wurde als Stimmungssängerin etabliert, die insbesondere mit Ballermannschlagern auf sich aufmerksam machte, die sie im dekolletierten Dirndl präsentierte. Dazu passend wurden Lieder wie „Wenn der Hafer sticht“ oder „Dirndlsong (fass mir an mein Dindl)“ kreiert –  sicher sehr zur „Freude“ von Feministinnen wie Alice Schwarzer.

Im Laufe der Jahre brachte Antonia auch konservative Schlager auf den Markt und hatte damit teilweise bemerkenswerten Erfolg – beispielsweise ist ihre 2009 erschienene selbst getextete Version des Klassikers „Tornero“, „Tausend Träume weit“, ein großer Hit geworden. Weitere bemerkenswerte Cover waren „Was geht ab?“, ihre Version des Four Non Blondes-Klassikers „What’s Up?“ sowie  die bemerkenswerte Version des Ronettes-Klassikers „Be My Baby“.

Ihre aktuellen Titel sowie ihre Partyklassiker stellt die beliebte Sängerin seit neun Jahren jährlich im Rahmen einer Wintertour vor. Bei den diesjährigen Auftritten präsentierte Antonia ihren Fans einen für sie eher ungewöhnlichen Titel. Im Jahr 2015 kam nämlich eine „Nu Metal“-Version des Simon & Garfunkel-Klassikers „Sound Of Silence“ auf den Markt, die zunächst sehr verhalten anfängt, dann aber sehr „aufdreht“. Zum Ende des Songs schreit Sänger David Draiman in bester Metal-Manier den Song förmlich heraus. Die Version kam so gut an, dass sie in Österreich eine Nummer 1 wurde und auch in Deutschland die Top-3 der Charts stürmte. Komponist Paul Simon zeigte sich von der Disturbed-Version sehr angetan.

Kein Wunder, dass auch Antonia die Nummer gut gefällt – mit ihrem Produzenten Peter Schutti ging sie ins Studio, um eine deutsche Version des Hits zu kreieren. Heraus kam „Der Raum des Schweigens“ mit einem sehr nachdenklichen Text: „Alle hören, doch sie reden nie – alle reden, doch sie hören nie“ – das Thema ist klar: mehr Kommunikation wäre (gerade in  Zeiten so genannter „sozialer Netzwerke“) gut, mehr Miteinander wäre manches mal wünschenswert. Es ist erstaunlich, dass der Text des Songs von jemandem geschrieben wurde, dem man das vielleicht nicht zugetraut hätte: Bernd Clüver textete den Titel für sein 1973 erschienenes Album „Der Junge mit der Mundharmonika“ und bekam schon damals viel Lob für seine einfühlsamen Worte.

In der an die Disturbed angelehnten, von Peter Schutti produzierten neuen Antonia-Version wirkt der Text noch eindringlicher, wobei es schon erstaunlich ist, dass Antonia es schafft, diese schwere Kost ihren Fans sogar auf Apres-Ski-Feiern nahe zu bringen. Der Song kam im Live-Einsatz aber so gut an, dass man gar nicht anders konnte, als ihn nun auch „offiziell“ auf den Markt zu bringen. Angesichts des großen Erfolgs im Live-Einsatz ist anzunehmen, dass auch die CD-Käufer diese vermeintlich „neue“ Facette Antonias kennenlernen wollen und der Mut, neue Wege einzuschlagen (- ohne die alten Wege zu verlassen -) belohnt wird.

Stephan Imming ,17.03.2017
https://www.globe4music.co/
http://www.antoniatyrol.com

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