CITY
Heute, 29.12.2022, MDR FERNSEHEN: “Legenden – CITY – Die letzte Runde”!

20:15 Uhr – 21:45 Uhr!

 

Die Autorin Heike Sittner zeichnet in der Musikdokumentation mit historischen Archivausschnitten die wichtigsten Stationen der Band nach. Neben den CITY-Musikern, kommen ehemalige Bandmitglieder wie der heutige Silly-Keyboarder Rüdiger “Ritchie” Barton, Sänger Emil Bogdanow, der damalige Westpromoter Peter Schimmelpfennig , Musikproduzent Thomas Stein , Radiojournalist Wolfgang Martin , Sänger Dirk Zöllner, Dieter “Maschine” Birr und Schauspieler Henry Hübchen zu Wort.

***

Nach 50 Jahren Rock’n’Roll ist die Kultband aus dem Osten mit einem fulminanten Finale auf Abschiedstournee gegangen. Gitarrist Fritz Puppel wird ein letztes Mal die zwei berühmten Akkorde g-Moll und F-Dur anspielen, wird Georgi Gogows Geige erklingen und Frontmann und Sänger Toni Krahl die ersten Zeilen ‚Einmal wissen dies bleibt für immer‘ anstimmen: ‘Am Fenster’. Dieses Lied ist ihr größter Hit und sorgt bis heute bei ihren Livekonzerten für Gänsehautmomente, gilt einigen sogar als eine Art Nationalhymne der Ostdeutschen. Doch wie kam eine Hardrockband eigentlich zu diesem poetischen Lied? Diese und viele andere Fragen beantwortet die 90minütige Musikdokumentation “CITY – Die letzte Runde”.

Emil Bogdanow, Sänger von CITY im Entstehungsjahr des Klassikers 1974, brachte damals einen Gedichtband von Hildegard Maria Rauchfuß mit zur Probe, darin sein Lieblingsgedicht: “Am Fenster”. Schlagzeuger Klaus Selmke brachte eine wertvolle Geige seines Onkels mit und Bassist Georgi “Joro” Gogow gestand den Kollegen, dass er eigentlich klassische Geige studiert hat. Ein äußerst spannendes Zusammenspiel von Zufällen, Schicksalsbegegnungen und früheren Begabungen, aus denen das Lied “Am Fenster” entstand.

Der zunächst von der DDR Plattenfirma AMIGA abgelehnte Song war bei den Konzerten von Anfang an ein Erfolg. Ein Promoter aus dem Westen hörte ihn später mit dem neuen Sänger Toni Krahl im Radio und überzeugte AMIGA mit Devisen, ein Album von CITY aufzunehmen. Was folgte, war ein Erfolgstsunami. Als eine der ersten DDR Bands eroberte CITY Ende der 1970er Jahre auch den Westen, tritt als erste DDR Band im berühmten Rockpalast auf und bekam 1981 sogar eine Goldene Schallplatte in Griechenland. Doch Erfolg ist auch ein bitteres Gift. Ende 1981 kommt es zur Trennung.

Georgi “Joro” Gogow gründet eine eigene Band, NO55. CITY machen einen Neuanfang in neuer Besetzung mit dem Keyboarder Manfred Hennig. ‚Ohne Bass und ohne Haare mit CITY durch die 80er Jahre’ – so das Motto. Mit dem Konzeptalbum ‘Casablanca’, das nicht nur das Album des Jahres 1987 wird, sondern in seinen äußerst treffgenauen Texten die damalige bleierne Zeit in der DDR reflektiert, liefern sie den Soundtrack zur bevorstehenden Wende.

CITY- allen voran Sänger Toni Krahl – beziehen politisch Stellung, gehören zu den wichtigsten Identifikationsfiguren für die sich abzeichnenden Veränderungen im Land und gehören neben Pankow und Silly zu den wichtigsten und erfolgreichsten Bands der DDR. Der Mauerfall trifft sie, wie fast alle Ostdeutschen, überraschend. Manfred Hennig und Klaus Selmke verlassen die Band. Toni Krahl und Fritz Puppel machen weiter, gründen eine Plattenfirma und einen Verlag und nehmen ein neues Album auf.

Und: Sie schaffen es, als Band wieder zusammenzufinden. Nach 10 Jahren Funkstille kommen Geiger und Bassist Georgi Gogow, Klaus Selmke und Manfred Hennig wieder dazu. CITY ist zurück. Das vorwiegend ostdeutsche Publikum feiert ihre Band, es entstehen neue Lieder, neue Alben, die Band tourt und ist kommerziell erfolgreich wie nie zuvor. Bis heute. Im Mai 2020 trifft die Band ein harter Verlust. Ihr Schlagzeuger und Gründungsmitglied Klaus Selmke stirbt nach langer schwerer Krankheit.

Wie haben die vier unverwechselbaren Persönlichkeiten es geschafft, diesen langen, teilweise holprigen und schmerzhaften, aber dennoch erfolgreichen Weg gemeinsam zu gehen? Was entfacht immer wieder neu ihre Kreativität? Und was bedeutet es, 50 Jahre lang ein Rocker zu sein?

“Also für mich bedeutet CITY so etwas Ähnliches wie Heimat. Es ist tatsächlich so, ich bin jetzt in der dritten Ehe. Also das alles hat nicht so lange gehalten wie eben meine Ehe mit CITY. Ich finde das eigentlich fast ein soziologisches Wunder. Also, dass sind Männer die seit 50 Jahren mal mit Unterbrechungen, aber letztendlich doch immer wieder zusammenhängen, zusammenarbeiten, sich auch streiten, sich vertragen und Dinge ausfechten. Ja, das ist für mich ein kleines Wunder. Und ich bin wirklich glücklich, Teil von CITY zu sein.” – so konstatiert Toni Krahl.

 

 

 

© MDR / Andreas Lander

 

 

 

© MDR / Dana Barthel
Textquelle: MDR (Textvorlage)

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