DIETER HALLERVORDEN
Warum seine CD “80 plus” ein echtes Kunstwerk ist!
In kongenialer Zusammenarbeit mit Frank Nimsgern (Musik) und Thomas Schmidt-Ott (Texte) entstand ein Meisterwerk, das seinesgleichen sucht …:
Dass DIETER HALLERVORDEN bisweilen auch leidenschaftlich gerne singt, dürfte hinlänglich bekannt sein. (Die erste Tonträger-Produktion reicht sogar bis ins Jahr 1967 zurück …) Hallervorden definierte das Genre des Nonsens-Schlagers völlig neu.
Seit Mitte Dezember 2015 veröffentlichte der begnadete Komiker, Kabarettist, Schauspieler, Synchronsprecher, Moderator und Theaterleiter sporadisch immer wieder neue Titel, deren Videoclips sich stets größter YouTube-Popularität erfreuten.
In kongenialer Zusammenarbeit mit dem Komponisten und Multiinstrumentalisten Frank Nimsgern, Sohn des deutschen Opern- und Konzertsängers Siegmund Nimsgern (* 1940), sowie dem Cellisten und Orchesterdirektor Thomas Schmidt-Ott entstand in den letzten Monaten nun Hallervordens Meisterstück – das Album “80 plus”.
Die zehn Songs (Musik: Frank Frank Nimsgern; Texte: Thomas Schmidt-Ott) sind gespickt mit Lebensweisheiten à la Hallervorden. Einige davon werden unter Garantie in den deutschen Sprachgebrauch Einzug erhalten wie einst beispielsweise “Ich brauche mehr Details” aus dem Kassenschlager (- Verzeihung, lieber Dieter Hallervorden!: -) “Didi – der Doppelgänger”.
Dass das Album “80 plus” dem Genre “Schlager” zugeordnet wurde, stellt eine grobe Ungerechtigkeit dar. Das richtige Etikett wäre in dem Fall tatsächlich “Rock / Pop” und teilweise sogar “Rhythm & Blues” gewesen.
Alle zehn Titel sind – frei nach Reinhard Mey – “Musik von Hand gemacht”. Bei der Produktion wurde eher geklotzt denn gekleckert. Das musikalische Niveau ist durchweg herausragend gut. Und wäre Dieter Hallervorden als Schauspieler nicht so gefragt und als Theaterleiter so stark gefordert, würde man sich direkt eine kleine Club-Tour von Dieter Hallervorden mit Frank Nimsgern und Thomas Schmidt-Ott freuen …
Bei einigen Liedern hat man durchaus das Gefühl, dass Dieter Hallervorden selbst ein Stück weit den Schulterschluss mit Didi Hallervorden sucht, in dem er in Richtung “Didi Hallervorden” durchaus versöhnliche Töne anklingen lässt. (Ohnehin hat sich Dieter Hallervorden längst aus dem einst übermächtigen Schatten des “Didi” Hallervordens befreit.)
Mit dem Stück “Mein Leben” wurde eine Art neues “My Way” erschaffen. “Das Leben ist kein Ponyhof”, wusste bereits die Punk- (und später dann Party-)Band Die Schröders vor zwanzig Jahren (2001). “Mein Leben war kein Ponyhof”, bilanziert nun Dieter Hallervorden, der insgesamt jedoch dankbar und voller Demut auf seine bislang 86 Lebensjahre zurückblickt. “Hallervordens My Way'” schließt mit den Worten: “Ich liebe mein Leben. Weil ich darin eine schöne Rolle spielen darf.”
In dem Titelsong “80 plus” wird zunächst einmal der Helene Fischer Hit “Atemlos durch die Nacht” dezent textlich verunstaltet (“Atemlos im Treppenhaus”). Auch habe Udo Jürgens sich geirrt, als er vor 43 Jahren befand “Mit 66 Jahren, da fängt das Leben an”. Schließlich beginnt das Leben erst mit “80 plus”! “Alter ist wie Wein. Muss nur ein guter Jahrgang sein …”
Dass “Palim, Palim” mehr als nur als ein reines “Palim, Palim”, nämlich: ein Lebensgefühl (!) ist, erklärt uns Dieter Hallervorden anschaulich in “Palim, Palim”.
In Titel Nr. 4 – “Ehe” – stellt er fest: “Viele Männer suchen nach der idealen Frau. Besonders NACH der Hochzeit …”. Er selbst vergleicht die Ehe mit “Nudelsalat” – “erst schmeckt er lecker, dann wird er fad”.
Der vielleicht schönste (und zugleich gewiss auch nachdenkenswerteste) Satz auf dem Album “80 plus” lautet: “Freiheit ist nicht verhandelbar” (“Freiheit”).
In “Hallervorden” erklärt “Lebensarchitekt” Dieter Hallervorden sich selbst. “Ich sage, was ich denke, und tue, was ich sage.” “Born to be Hallervorden”, kann man da fürwahr nur sagen.
Auch wenn die eher feingeistigen Songs auf “80 plus” überwiegen, in dem Song “Gendern” kann sich Hallervorden seine diebische Freude nicht verkneifen, mal so richtig vom Leder zu ziehen: “Wer die Sprache so verhunzt, ist ein armer Tropf! – Mir scheint, die ham’ alle zu viel Honig im Kopf!”, sinniert er. Letztendlich kommt er für sich (und für viele andere!) zu dem Schluss: “Mit Gendern wär’ selbst Goethe nichts geworden!”.
Dass er sich noch lange nicht zum alten Eisen zählt, stellt Dieter Hallervorden in “Keine Zeit” völlig unmissverständlich klar.
Song Nr. 9, “Stuntfrau”, ist eine einzige (und einzigartige!) Liebeserklärung an seine Lebensgefährtin (und Ex-Stuntfrau) Christiane Zander.
An Herrlichkeit kaum mehr zu überbieten ist der letzte Song auf dem Album “80 plus”, in dem es um den “Tod” geht. “Für mich ist der Tod ein Auslaufmodell”, gibt sich Hallervorden kampfeslustig (und mutig): “Ich hab’ den Tod unter’n Tisch gesoffen. Hab’ ihn danach nie wieder getroffen.”
Der Titelsong “80 plus” findet sich in einer Bonus Version “Ohne Strom” ein zweites Mal auf dem Album wieder. Und im abschließenden Epilog zu “Mein Leben” gibt uns Dieter Hallervorden mit “Leben ist wie Zeichnen ohne Radiergummi” noch eine weitere Lebensweisheit mit auf den Weg.
PS: “Didi” Hallervorden würde dieses durch und durch grandiose Album von Dieter Hallervorden (, Frank Nimsgern und Thomas Schmidt-Ott) vermutlich kurz und knapp als “Geiler Scheiß” bezeichnen …
Textquelle: Andy Tichler, Chefredakteur www.smago.de
Ich schaue gerade ARD. Ich mag die Art von Herrn Hallervorden. Seine Filme sind super!! Wünsche ihm noch viele schöne und gesunde Jahre