PETER SCHILLING
Völlig losgelöst …: die Konzertbühne hat ihn endlich wieder!
Im Zeiss-Großplanetarium feierte der Ausnahmekünstler sein großes „Bühnen-Comeback“ – mit echten Band-Konzerten!
Die Konzertbühne hat ihn endlich wieder! Am Dienstag (11.11.2025) feierte PETER SCHILLING seine „Wiederauferstehung“ als Bühnenkünstler – mit dem ersten echten Band-Konzert seit einer gefühlten Ewigkeit. Aber: Bei Peter Schilling muss man ohnehin in Lichtjahren rechnen.
Im Zeiss-Großplanetarium darf sich der Ausnahmekünstler neu erfinden. Die Tickets für die Live-Gigs im Planetariumssaal waren im Nu restlos ausverkauft.
Der Künstler präsentiert – mit seiner grandiosen, vierköpfigen Live-Band – ein völlig neues Bühnenprogramm, im Rahmen dessen 15 Titel aus den Jahren 1982 bis 2025 erklingen.
Los geht’s mit „The Promise“. Der Titel „Wenn sie es so wollen“ ist eine Verbeugung vor dem Schriftsteller und Essayisten George Orwell (1903 – 1950). Den Titel „The Different Story (World Of Lust And Crime)“ bezeichnet Peter Schilling bescheiden als „meinen zweiten heimlichen Welthit“. Nachdem er auch mit dem nächsten Song seine „DNA“ ‚abgegeben‘ hat, geht es mit dem Titel „Ozean“ weiter, der in der Live-Version deutliche Kraftwerk-Anleihen aufweist (und zum Schluss auch ein bisschen an die Dire Straits erinnert).
Bei den letzten Konzerten von Peter Schilling & Band, die wie gesagt bereits einige Zeit zurückliegen, war der 1984er Hit „Hitze der Nacht“ stets der Einstiegssong. Sein Lied „Das Lot der Moral“ leitet er mit den Worten ein: „Für mich gibt es eine innere Gerechtigkeit!“. Und genau diese erfährt er gerade selbst! Allein, dass bei „Major Tom“ kaum noch irgendwie an David Bowie denkt, könnte man als einer Art innere Gerechtigkeit bezeichnen.
„Das ist ein geiler Job!“, freut sich Peter Schilling über die Begeisterung seiner (vorwiegend jungen!) Zuschauer. Bei „Terra Titanic“ singt er die zweite Strophe (und auch den zweiten Refrain“) in der englischen Version („Lost In The Sea“).
Ein Stück weit „versteckt“ sich Peter Schilling hinter dem fiktiven Charakter „Major Tom“. Denn: „Alles an dir“ ist nicht nur eine Reise von „Major Tom“ zu sich selbst. Vielmehr zeichnet der Song den Weg von „Major Ton“ (!) Peter Schilling nach.
„Ein wahrer Held zeigt nie, wo seine Grenzen sind
Ein wahrer Held geht 100 Stufen
hinein zu sich und sucht – sein Kind.“
Wer ein bisschen die Geschichte von Peter Schilling kennt, weiß, dass er eine schwierige Kindheit hatte und bis ins mittlere Erwachsenenalter von Selbstzweifeln geplagt war. Heute KANN Peter Schilling seinen Erfolg in vollen Zügen genießen – und das mit jeder Pore seines Körpers.
Und endlich, endlich dürfen viele seiner Songs, die bislang eher ein Leben im Schattendasein seines Monsterhits „Major Tom (… völlig losgelöst)“ fristeten, jedoch in Millionen von Produktionsstunden entstanden sind (wer Peter Schilling auch nur im Ansatz kennt, der weiß, dass er den Begriff „Perfektionist“ erfunden haben muss …) ihre Nachhaltigkeit und Strahlkraft entfalten.
Zurück zu „Alles an dir“: „Bei dem Song muss ich immer heulen“, gab Peter Schilling ganz unumwunden zu. Er ist dabei jedoch bei weitem nicht der Einzige …
Das Werk „Lass du, wovor du Angst hast“ erzählt die Geschichte von „Major Tom“ UND Peter Schilling weiter, denn: „Zum allerersten Mal begegnet ‚er‘ seiner Angst“. Und sein Song „Lass du, wovor du Angst hast“ ist die beste Therapie dagegen.
Dass „Die Wüste lebt (Alarmsignal)“ „der allererste Klima-Hit“ ist, wurde Peter Schilling einst von der „taz“ attestiert. Allemal bemerkenswert ist hierbei die Tatsache, dass Peter Schilling den Text zu „Die Wüste lebt“ in nur 15 Minuten geschrieben haben will. „Ausgerechnet bei dem Song hab‘ ich den Text vergeigt“, ärgerte er sich ein bisschen über sich selbst.
Weiter ging’s mit dem Stück, dass „die Wende in meinem Leben“ gewesen ist: „Mechanik meines Herzens“. Mit „Playground Earth“ präsentiert er einen weiteren Song neueren Datums. Gänzlich neu scheint der Titel „From Aliens And Other Friends“ zu sein.
Und mit „Major Tom (… völlig losgelöst)“ darf natürlich auch sein ganz, ganz großer Welthit nicht fehlen. Die Ansage hierfür spricht Bände: „Ich weiß gar nicht, was ich zu dem Song sagen soll. Fangt einfach mal an!“ …
„Es war eine wunderbare Möglichkeit, hier spielen zu können. Ich bedanke mich.“
Als Zugabe gibt es „Major Tom“ dann noch in einer sinfonischen Version, eingespielt von der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen, zu hören.
Kuriosum am Rande: Ausgerechnet der Titel „Sonne, Mond und Sterne“ hat es NICHT mit auf die Playliste für seine Konzerte im Zeiss-Großraumplanetarium geschafft … Und klar hätte man sicherlich auch noch seinen ‚Schlager‘ „Ich vermisse dich“ mit einbauen können. ABER: Peter Schilling liefert mit seiner Band eine 90-Minuten-Show, die ihresgleichen sucht.
TITELLISTE
01. The Promise (2023)
02. Wenn sie es so wollen (2014)
03. The Different Story (World Of Lust And Crime) (1988)
04. DNA (2014)
05. Ozean (2014)
06. Hitze der Nacht (1984)
07. Das Lot der Moral (2014)
08. Terra Titanic (1984)
09. Alles an dir (2021)
10. Lass du, wovor du Angst hast (2007)
11. Die Wüste lebt (Alarmsignal …) (1982)åå
12. Mechanik meines Herzens (2021)
13. Playground Earth (2023)
14. From Aliens And Other Friends (2025)
15. Major Tom (… völlig losgelöst) (1982)
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16. Major Tom (Deutsche Kammerphilharmonie Bremen)
Textquelle: Andy Tichler, Chefredakteur www.smago.de
