ANDREAS DORAU & GEDEON KLUG
Äußerst empfehlenswert: der Soundtrack zum Theaterstück / Singspiel / Musical “Der Koenig der Moewen”!

Lesen Sie HIER die “Linernotes” von Andreas Dorau & Gereon Klug …:

Diese Platte enthält die Musik zum Theaterstück (das andere Musical nennen würden) KOENIG DER MOEWEN. Sie ist also Score und Soundtrack zugleich. Wir finden hier viele der Songs, die eine junge Band unter diversen Namen spielt und wöchentlich in einem Plattenladen aufführt. Diese Formation ist in unserer ganzen Geschichte auf der Suche nach ihrer musikalischen Identität und wechselt munter Stil wie Gestus. Ergänzend gibt es ein paar Songs, die die Protagonisten der Dramödie kommentierend singen. Dazu noch ganz klassisch ein signifikantes Hauptthema in Vokal- und Instrumentalversion.

Es geht auf diesem Werk also ziemlich durcheinander mit den Ebenen und Bezügen, mit den Verweisen und Gesten, mit den Blickwechseln und Identitäten. Wir als Widersprücheliebhaber machen uns das natürlich ungern einfach. Das verstehe wer will – oder wer uns fragt, worum es denn eigentlich gehe im KOENIG DER MOEWEN.

Nun, erzählen wir doch kurz die Story: Das Ganze spielt in Hamburg. Mitten im Schanzenviertel, wo sich die tätowierte Hand und der hippe Bart guten Tag und eine noch bessere Nacht wünschen. Also dort, wo man wie an keinem zweiten Ort die absurde Widersprüchlichkeit modernen alternativen Lebens zwischen falscher Unbescheidenheit und echter Dummheit sehen kann. Die normal verdienende Bevölkerung und kleinere inhabergeführte Läden sind beinahe vertrieben zugunsten einer besser situierten Klientel, die nichts anderes will als Erfolg auf materieller wie auf ästhetischer Ebene. Die vermeintliche Coolheit der Schanze wird gern mitgenommen, die Hitze von systemkritischen Lebensentwürfen aber durch die kalte Küche hintenrum gentrifiziert.

Mittendrin steht und arbeitet unsere Hauptfigur Hans, ein mittelkleiner Schallplattenhändler und großer Möwenfreund. Prekär, zweifelnd, liebend. Als er überraschend in höchster finanzieller Not das Angebot von Hamburg-Marketing bekommt, seinen Laden für einen Staatsbesuch periodisch in die schöne neue Hafencity umzusiedeln, damit die Sicherheit nicht gefährdet wird, geht er einen faustischen Pakt ein. Unter schlimmen Wankelschmerzen verrät er letztlich sich, seine Kundschaft und seine Ideale zugunsten des Geldes.

Doch die Sache geht schief. Hans sieht sich nach einer an Erkenntnissen nicht armen und an Härte recht reichen Nacht am Ende am Hafen – um alles betrogen, von allen verlassen und von sich am meisten enttäuscht. Eine Fackel in der Hand, will er die ihm so böse tuende Stadt ihrem zweiten großen Feuer übergeben. Bis ihm der König der Möwen von hinten auf seine Schulter tippt. Er solle sich doch mal nicht so wichtig machen und runterkommen. Psychisch und auch physisch; die riesige Möwe führt Hans in die Katakomben Hamburgs. Dort, wo alles seinen Sinn habe. Wo man sehe, dass die Welt nur in der Waage ist, wenn oben und unten, wenn rechts und links verteilt sind. Nur dann laufe es, nur dann drehe sich alles weiter.

Hans ist fassungslos: Wer hat sich das ausgedacht? Ist er selbst nur ein Produkt? Und seine Welt auch nur eine Erfindung? Hallo knallo? Als er wieder in seinem nun leeren ehemaligen Laden aufwacht und sich ein altes Video anschauen will, in dem er einem Hypnotiseur vor 20 Jahren seine wahren Ideale und Lebensziele verriet, kommt es zum bittersüßen Ende, das wir hier aus marktstrategischen Gründen nicht verraten dürfen.

Eine gute Geschichte? Vielleicht.

Mit guten Songs? Entscheiden Sie!

Wir wünschen jedenfalls viel Freude mit diesem bunten Reigen von Liedern. Da die Chronologie der Songs in unserem Singspiel eine andere ist als hier auf dem Tonträger, erklären wir historisch-kritisch, worum es der Band bei ihren Entwürfen geht. Geschrieben und produziert haben wir die Stücke zusammen mit den tierfreundlichen Carsten Friedrichs, Gunther Buskies und Zwanie Jonson sowie einer Handvoll würdiger Gäste mitten im Schanzenviertel. Natürlich mit Möwen vor dem Fenster.

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