FALCO
Heute Nacht (18./19.02.2017), MDR FERNSEHEN: "Falco – Verdammt, wir leben noch!"!
Spielfilm – Österreich / Deutschland, 2008 // 00:15 Uhr – 02:05 Uhr!
Johann "Hansi" Hölzel (Manuel Rubey) kommt am 19. Februar 1957 in Wien zur Welt und wächst bei seiner Mutter Maria (Susi Stach) auf, die ihn streng, aber liebevoll umsorgt. Schon in frühen Jahren zeichnet sich sein Interesse für die schönen Dinge des Lebens ab: Statt in die Schule zu gehen, schleicht er sich lieber ins Kino. Sein größter Traum ist es, Popstar zu werden. Als junger Mann schließt sich Hansi diversen Bands an, mit der Gruppe "Drahdiwaberl" gelingen erste Achtungserfolge. Bald stiehlt er dem Rest seiner Bandkollegen die Show. Denn der ehrgeizige Musiker hat sich inzwischen zur eigenen Kunstfigur stilisiert: Nachdem er im Fernsehen einen Auftritt des DDR-Skispringers Falko Weißpflog sah, lässt er sich "Falco" rufen und etabliert fortan die Rolle des unnahbaren, exaltierten Lebemannes, der die Bühne nur noch mit gegeltem Haar, Maßanzug und Sonnenbrille betritt.
Dieser Imagewechsel verschafft ihm einen Plattenvertrag als Solokünstler. Unter der Obhut seines neuen Managers Horst Bork (Christian Tramitz) produziert Falco die Single "Der Kommissar", mit der er die internationalen Charts erobert. Nun hat sich sein Jugendwunsch erfüllt: Falco ist ein umjubelter Star, die Tore zur Welt von "Sex, Drugs & Rock'n'Roll" stehen ihm offen. Schon bald allerdings zeigt der Ruhm seine Kehrseiten: Der wachsende Erfolgsdruck, der hohe Anspruch an sich selbst und die gefährlichen Versuchungen des Musikgeschäftes setzen dem sensiblen Charakter schwer zu. Er zieht sich von seiner Außenwelt zurück, agiert zunehmend unberechenbarer, und auch die ihm am nächsten Stehenden sind kaum noch in der Lage, zwischen der Figur Falco und dem Mensch Hansi Hölzel zu unterscheiden.
Trotz all dieser Probleme gelingt ihm jedoch Mitte der 1980er Jahre sein größter Coup: Mit dem Song "Rock Me Amadeus" stößt Falco bis an die Spitze der US-Charts vor. Während der Erfolg ins Unermessliche steigt, leidet das Privatleben umso mehr: Die Beziehung zu der temperamentvollen Jacqueline (Patricia Aulitzky) ist ein Wechselbad der Gefühle, Falcos Alkohol- und Drogenexzesse reißen nicht ab. Als irgendwann auch die Plattenverkäufe wieder nachlassen und Tourneen abgesagt werden müssen, scheint das Ende der schillernden Karriere absehbar. Es wird ein besonders tragisches.
Falco war ein Pop-Phänomen und hat einen Platz in den Annalen der modernen Musikgeschichte sicher. Sein Spiel mit arroganter Coolness und das Kokettieren mit Star-Allüren faszinierte das Publikum, brachte ihm Millionenerfolge und das Etikett des "ersten weißen Rappers" ein. Doch was für ein Mensch verbarg sich hinter der gestylten Kunstfigur? Dieser Frage geht der österreichische Regisseur Thomas Roth in seiner ambitionierten Film-Biografie nach. Detailliert stellt er die verschiedenen Etappen auf Falcos nicht immer leichtem Karriereweg nach und konnte mit dem Wiener Schauspieler und Sänger Manuel Rubey einen Hauptdarsteller gewinnen, der dem echten Sänger nicht nur verblüffend ähnlich sieht, sondern auch die vielen Facetten von dessen Persönlichkeit eindrucksvoll abzubilden vermag. Falco wäre am 19. Februar 60 Jahre alt geworden.
Musik: Rob Bolland, Ferdi Bolland und Lothar Scherpe
Kamera: Jo Molitoris
Buch: Thomas Roth
Regie: Thomas Roth
Falco (Johann Hölzel) – Manuel Rubey
Markus Spiegel – Nicholas Ofczarek
Horst Bork – Christian Tramitz
Jacqueline – Patricia Aulitzky
Maria Hölzel – Susi Stach
Alois Hölzel – Arno Frisch
Hansi Lang – Markus Mössmer
Billy Filanowski – Martin Loos
Thomas Rabitsch – Christoph von Friedl
Robert Ponger – Julian Sharp
und andere
(Zum 60. Geburtstag von Falco am 19.02.2017)
Foto-Credit: MDR – Degato – MR-Film / Petro Domenigg
MDR (Textvorlage)
http://www.falco.at