Und: Er lernt Saxophon spielen auf einem Leihinstrument, liebt die Heimatstadt seiner Mutter (Dresden) und findet, Dresden-Neustadt sei wie Berlin-Kreuzberg in den 70-ern, wie er in der MDR-Talkshow “Riverboat” sagte!
Kim Fisher: Du hast einen Fahrradverleih auf der Insel Wangeoog. Trifft man Dich da auch?
Ja, in diesen Zeiten muss man ja von irgendwas leben (lacht). Ich arbeite dort und bekomme dort Mindestlohn und bin meistens hinten am Schrauben. Wenn ich nach vorne gehe und die Fahrräder ausleihe, mögen mich die Leute oder sie mögen mich nicht. Dann sagen Sie, he Alter, mach mal einen Sonderpreis. Oder sie können mich nicht leiden und sagen auch: Mach mal einen Sonderpreis, bitte. Also es läuft auf das Gleiche raus (lacht).
Kim Fisher: Deine Mutter ist 92 Jahre alt und kommt aus Dresden …
Ja, meine ganze Familie kommt aus Dresden. Mutter, Oma, Tanten. Und viele leben auch noch dort. Ich bin oft in Dresden, habe eine Zeit lang dort Theater gespielt und jetzt genieße ich die Stadt natürlich. Ich finde die Neustadt klasse. Ich finde, dass ist wie Berlin-Kreuzberg in den Siebzigern. Du sitzt mit einer Flasche Bier auf der Straße und lässt es dir einfach gut gehen. Das ist toll.
Kim Fisher: Du willst ja mit Deiner Mutter mal nach Dresden fahren…
Sie möchte das gern wieder sehen, was ich jetzt alles gesehen habe, ja. Natürlich ist das bei meiner Mutter oft damit verbunden, dass ich mit ihr telefoniere und ihr sage, ich bin jetzt da und da und sie sagt: Dort haben wir uns damals versammelt, als Dresden ausgebombt wurde. Bei der Erinnerung ist beides da. Sie ist da für mich eine Zeitzeugin und ich finde das toll, dass von ihr zu erfahren.
Jörg Kachelmann: Was möchten Sie der Welt noch zeigen, was Sie können? Was möchten Sie noch lernen?
Ach, das Schöne in unserem Beruf ist ja, dass wir immer wieder neu herausgefordert werden. Egal, wie lange wir das schon machen, es kommen neuen Herausforderungen, bei denen ich denke: Ups, ich habe keinen Boden unter den Füssen. Aber das treibt einen an, neue Erfahrungen zu machen. Und im Moment lerne ich gerade Saxophon spielen. Ich habe mir ein Saxophon ausgeliehen, das geht für 25 € am Tag. Und jetzt lerne ich Saxaphon, das geht super. Ich knie quasi innerlich vor mir nieder, wie gut ich das kann. Nur meine Familie nicht – es ist nämlich laut (lacht).
Textquelle:
Plan A | PR, Antje Pohle - Mit Zitaten und Statements aus der MDR-Talkshow "Riverboat" (Textvorlage)