LISA FITZ u.a.
Heute (15.05.2015) zum Thema "Im Namen des Glaubens" in der Talk-Show "NACHTCAFé" zu Gast!

SWR FERNSEHEN, 22:00 Uhr – 23:30 Uhr! Moderation: Michael Steinbrecher! 

Jugendliche, die in den Heiligen Krieg ziehen und Terror-Organisationen, die im Nahen Osten und in Afrika Menschen wegen ihrer Religion töten – im Namen des Glaubens geschieht viel Unrecht auf der Welt. Doch auch hierzulande fragen sich manche, ob der Glaube einer moderne Gesellschaft im Weg stehen kann: sei es wenn es um die Gleichbehandlung von Frauen, um gleichgeschlechtliche Liebe oder gar um die Aufarbeitung der Missbrauchsskandale der vergangenen Jahre geht.

Auf der anderen Seite führen der Glaube und das Gebot der Nächstenliebe nach wie vor zu viel Gutem auf der Welt. Gläubige, die Menschen in Not bei sich aufnehmen oder in den Krisengebieten dieser Erde ihr Leben für andere riskieren.

Der Glaube gibt Kraft, spendet Trost und gibt vielen Menschen eine Orientierung im Leben.

Welche Rolle spielt der Glaube? Was treibt eine Mutter um, deren Sohn in den Heiligen Krieg zieht? Warum kann heutzutage noch Teufelsaustreibung stattfinden?

 

Die Gäste im NACHTCAFÉ:

Die Kabarettistin Lisa Fitz trat bereits in jungen Jahren aus der Kirche aus. Ihr Interesse am Glauben hat sie dennoch nicht verloren. Auf der Bühne zeigt sie mitunter, dass man über Gott auch lachen kann. Ernst wird sie allerdings bei den Kriegen und Gewalttaten, die im Namen des Glaubens verübt werden: „Wir können nicht sagen, der liebe Gott wird es schon richten. Das macht er nicht. Wir sind selbst aufgerufen, da etwas zu verändern!“

 

Auch Hans-Jochen Jaschke verurteilt es als „Irrweg des Glaubens“, wenn im Namen Gottes Unrecht geschieht. Dennoch sieht der Weihbischof aus dem römisch-katholischen Erzbistum Hamburg auch in der heutigen Zeit eine starke Berechtigung von Religion. „Im Glauben finden Menschen noch immer Halt und Orientierung. Und er eröffnet auch viel Schönes. Dazu möchte ich die Menschen ermutigen.“

 

Für Friederike Garbe ist ein Leben ohne Glauben heute nicht mehr denkbar. Seit mehr als 20 Jahren kümmert sich die tief gläubige Christin um Mütter und Kinder in Not. Dabei sind Demut und Nächstenliebe ihr ständiges Leitmotiv. Persönliche Schicksalsschläge und Lebenskrisen haben ihren Glauben und ihren Antrieb nur weiter gefestigt. „Ich finde im Glauben die Sicherheit, dass mein Leben von Gott geschützt wird und dass der Plan, den er für mich hat, vollkommen ist.“

 

Für Philipp Möller ist der Glaube ein Produkt der menschlichen Sozialisation. „Viele Menschen tun Gutes tatsächlich aus der Motivation ihres Glaubens heraus. Ich bin aber überzeugt davon, dass sie es auch täten, wenn sie nicht zum Glauben erzogen wären.“ Für den überzeugten Atheisten ist der Glaube an Gott ein Grund für mangelnde Selbstbestimmung und nicht zuletzt auch für religiösen Fundamentalismus.

 

Stefan Kaufmann, CDU-Bundestagsabgeordneter, ist überzeugter Katholik. Und das auch nachdem ihm seine Kirche den Segen für die Partnerschaft mit seinem langjährigen Lebensgefährten verweigert hat. Ende April standen sie in Stuttgart dennoch vor dem Altar. „Es war immer für uns klar, dass wir unsere Partnerschaft auch kirchlich segnen lassen wollen. Dafür haben wir zwei Jahre lang gekämpft.“

 

Auch Bastian Melcher hatte als Homosexueller keinen leichten Stand in seiner Kirche. Seine Bremer Freikirche und die eigenen Eltern verteufelten seine Sexualität auf Grundlage der Bibel als Sünde – und Bastian Melcher glaubte das lange Zeit sogar selbst. „Ich war so verzweifelt, dass die Kirche, die mir Halt geben sollte, sagt, es sei nicht in Ordnung ist, wie ich bin.“ Erst als ein christlicher Arzt seine „Dämonen“ mit Gebeten austreiben wollte, wachte er endlich auf.

 

Krieg und Gewalt im Namen des Glaubens – für uns weit weg, für Paruar Bako erschreckend nah. Im Irak werden die jesidischen Kurden von Kämpfern der Terrororganisation „Islamischer Staat“ verfolgt und ermordet. Die in Deutschland lebende Familie Bako leistet erbitterten Widerstand: Vater Ali vor Ort an der Waffe, Sohn Paruar via Internet aus Deutschland. „Der IS missbraucht den Glauben, sie benutzen die Religion nur als Vorwand“, so Bako zu seiner Motivation.

 

Melanie Rauensteins Sohn fand als Jugendlicher zum islamischen Glauben, radikalisierte sich und zog als 16-Jähriger nach Pakistan. Drei Jahre später tauchte im Internet ein Video auf, in dem er als Märtyrer des Dschihad gefeiert wird. Bis heute weiß die 51-Jährige nicht, wie ihr Sohn gestorben ist. „Ich mache mir selbst Vorwürfe“, sagt Melanie Rauenstein. „Ich hätte mich mehr mit meinem Sohn und seiner Religion auseinandersetzen, ihm mehr zuhören müssen.“

http://www.swrfernsehen.de/
http://www.swr.de/nachtcafe/-/id=13831208/ars4z/index.html

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