smago! GAST KOLUMNE: KLOSTERTALER // MARKUS WOLFAHRT: „Farbe will ich, nicht schwarz-weiß“!

„Ich glaube, dass viele Menschen das Ohr näher am Radio haben als einige Radiomacher (…) meinen“! Was der Klostertaler-Chef damit ausdrücken will, erfahren Sie hier…: 

Liebe Freunde,

Farbe im Denken, Farbe in der Seele, Farbe im Gefühl, Farbe in der Liebe… – ein farbiges Leben wünscht sich eigentlich jeder von uns, jeden Tag und immer mehr… und da wir ja alle wissen, dass „die Sonne nicht nur den Berggipfel, sondern auch das Tal bestrahlt“ haben wir auch allen Grund, uns diesem Urwunsch hinzugeben. Dass uns die Musik dabei hilft, ist unbestritten. Musik, von der es nie genug geben kann, immer wieder wird sie in neuen Verpackungen erfunden und geliefert. Jeder fängt sie (teilweise im Vorübergehen) auf. Sie ist für alles gut und manchmal auch zu gar nichts 🙂 Ich möchte sagen, wir brauchen Musik ganz einfach…

Was wäre eine Leben ohne Musik? Und was wäre Musik ohne Radio? Radio ist das pro Tag am längsten genutzte Medium. Wir hören durchschnittlich über 200 Minuten täglich Radio, das sind 3 ½ Stunden pro Tag. Kein anderes Medium wird derart lange genutzt. Da man daneben Auto fahren, arbeiten, telefonieren, im Internet surfen, Zähne putzen, Zeitung lesen, Kinder erziehen, Frau oder Mann küssen… kann, führt dies bei vielen Radiomachern zum Schluss, man müsse das Programm ausrichten für jene, die gerade nebenbei, also unkonzentriert und abgelenkt, zuhören. Demnach darf dieses Programm dann auch nicht zu sehr „aufwecken“ oder aus dem „Nebenbei-Rahmen“ fallen. Wir haben uns diesem Trend zugegebenerweise auch ein wenig angepasst, sind unserem Stil aber dennoch treu geblieben. Wir haben unseren Klostertaler-Stil, was aber mit Seichtigkeit und Einheitsbrei nichts zu tun hat.

Wer uns kennt, weiß, dass es uns ganz einfach Spaß macht, immer wieder ein wenig zu experimentieren und so möchte ich mich einmal bei all den Radiomenschen bedanken, die nicht nur für den Nebenbei-Hörer programmieren, sondern auch mal den Songs und Musikschaffenden Chancen geben, die im normalen Mainstream gnadenlos untergehen würden. Auf meiner Sender-Reise durch Österreich, Deutschland, Schweiz und Belgien im April und Mai habe ich solche getroffen und wieder einmal schätzen gelernt. Das sind die tollen Typen, die für jene sprechen, moderieren und Musik programmieren, die zuhören, die bei der Sache sind. Ich finde, Radio ist intensivste One-to-one-Kommunikation. Einer sitzt vor dem Mikrophon und spricht zu einem anderen, der vielleicht gerade alleine ist. Der das Radio dazu nützt, um an entsprechende Informationen oder in eine bestimmte Stimmung zu kommen. Wen lässt man zu sich in die Dusche, ins Bad, an den Frühstückstisch oder ins Auto? Menschen, die einem nahe sind, die Lieblings-CD (bei Euch erfreulicherweise unsere 🙂 und das Lieblingsradio. Ich glaube, dass viele Menschen das Ohr näher am Radio haben als einige Radiomacher, die vielfach keine deutschsprachige Musik mehr spielen, meinen… Aus diesem Grund freue ich mich, dass es immer noch Radiomenschen gibt, die FARBE ins Musikprogramm bringen. Mir liegt dieses Thema schon lange am Herzen und so wollte ich es Euch nicht vorenthalten. Nicht vergessen möchte in diesem Zuge aber auch jene Verantwortlichen im Print- und Fernsehbereich, die unsere Musik und Branche in ihrem Bereich pflegen und hegen und dafür sorgen, dass es diese Art von Unterhaltung, die ja nachwie vor tolle Quoten aufweisen kann, noch lange gibt. Einige dieser Medienleute werden beim Open-Air in Klösterle hautnah am Geschehen sein und mit uns allen spüren, was Klostertaler-Musik und Ihr, liebe Freunde, so alles zu bewegen vermögen. Diese Stunden in Klösterle, zusammen mit Euch verbracht, sind immer wieder aufs Neue die schönsten, fröhlichsten und farbigsten in meinem Musikerleben. Also, auf zur längsten Klosti-Nacht des Jahres… Ich freu mich auf Euch…

Markus

Klostertaler – Das Powermagazin, von Markus Wolfahrt

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