UDO JÜRGENS
smago! exklusiv vorab: Die Udo-Jürgens-Serie "Sein Leben – seine Erfolge"! Teil 14: ""Daar is niks soos ware liefde""!

Die Serie von René Jochade wird diesmal mit drei Video-Links “garniert”…: 

"Udo '70" war eine Tournee der Superlative: Genau 10 Monate dauerte diese Mammut-Tour, bis sie am 4. Juli 1970 in der Berliner Deutschlandhalle ihr großes Finale erleben durfte.

222 Konzerte waren geplant – 266 wurden es tatsächlich. Bis auf 22 Veranstaltungen war jedes Konzert ausverkauft.

Zusammen mit Jukebox-, TV- und Radiolizenzen machte die Tour Udo Jürgens zum Multimillionär. Dies hatte allerdings seinen Preis:

Nie zuvor hatte sich in Deutschland ein Künstler so vollständig einer Manager-Organisation ausgeliefert, wie damals Udo Jürgens.

Eigene Entscheidungen beschränkten sich lediglich auf den engsten persönlichen Bereich – in allen anderen Dingen mußte sich Udo zuvor vom Apparat seines Managers "beraten" lassen…

Er wurde während der Tour zum Markenartikel, und nicht ohne Grund hieß es sehr oft scherzhaft: "Persil 69" – pardon: "Udo '70".

Aber jenes gewaltige Räderwerk, welches nur ein Ziel hatte, nämlich Udo in bester Kondition auf die Bühne zu stellen und exakt programmierte Töne und Texte von sich geben zu lassen, jener "Udo-Apparat" ermöglichte letztendlich erst den grandiosen Aufstieg des Sängers und Entertainers Udo Jürgens.

Töne und Texte seiner Lieder sowie die mitschwingenden Gefühlswerte wurden dabei so definiert, daß sie bei den Zuhörern ebenso exakt berechnete Empfindungen erzeugten. Diese Empfindungen waren es, welche sich anschließend in Schallplattenkäufe umsetzten und bei den als Börsennotierungen angesehenen Beliebtheits-Umfragen zu Buche schlugen.

Als Komponist und Textdichter steuerte Udo allerdings den wichtigsten Teil selbst bei.

Wäre er ein Computer gewesen, hätte man mit Fug und Recht sagen können: Er füttert sich mit seinem eigenen Programm. Mit einem Programm allerdings, welches alles ausschließt, was den bei Marktanalysen, Befragungen und Tests ermittelten Daten entgegensteht…

Natürlich war Udo kein Roboter und seine Lieder nicht die Produkte eines datenverarbeitenden Computers. Dennoch stellte sich die Frage: Wieviel menschlicher Spielraum bleibt noch – bei solch einem Millionen-Unterfangen wie der "Udo '70" Tour?

In einem "TWEN"-Artikel, welchen Beierlein damals möglicherweise selbst in Auftrag gab, wird Licht in den "sagenhaften" Udo-Apparat gebracht: "…was gefragt sein wird, bestimmt Beierlein. Zumindest bestimmt er mit. Dafür hat er seine gut geölte Organisation aufgezogen. Jetzt, im Jahre der gigantischen 153-Städte-Tournee (266 Konzerte), steht für die Betreuung des Stars Udo Jürgens dieser personelle Apparat zur Verfügung:
 

Hans R. Beierlein, Manager
Dieter Weidenfeld, Promotion
Klaus Berenbrok, Tourneeplanung
Gerdi Bartelt, Pressebetreuung
Alfred H. Jacob, Sonderobjekte
Ute Theile, Promotion-Assistentin
Peter Graumann, Reiseleiter
Alfred Schenz, Rechtsberater
Paul Schremser, Finanzberater
Walter Grohganz, Administration
Gerda Wiltschek, Helga Jelinek, Ingeborg Degen, Brigitte Berger, Cornelia Leithe, Sekretärinnen
Kathrin Meichau, telefonische Tag- und Nachtverbindung
Willi Übelherr, Reisesekretär und Musiker
Bob Blumenhofen, Heinz Allhoff, Walter Gregel, Sigi Übelherr, Musiker
Franz Hurm, Auf- und Abbauspezialist und Chauffeur
Josef Gottscheber, Chauffeur und Beleuchter

Außerdem Udos Hausarzt. Und für die Konzerte in den größten deutschen Städten noch Konzertmanager Hans-Werner Funke aus Hamburg.

Udo Jürgens fühlt sich perfekt betreut. Denn Beierleins Rechnung 1964 ist komplett aufgegangen. Erst als er seiner Sache ganz sicher war, schloß Beierlein mit Udo Jürgens Management-Verträge. Bis 1968 gab es zwischen beiden nur lose mündliche Abmachungen. Beierlein: 'Schließlich sind Udo und ich Freunde.' 1968 jedoch leistete Beierlein auch auf diesem Gebiet ganze Arbeit.

Für die Dauer von zehn Jahren schloß die Edition Montana mit Udo Jürgens drei weltumspannende Verträge:

1. Einen Vertrag mit dem Interpreten Udo Jürgens, der ihn als Sänger, Pianist etc. an Beierlein bindet. In diesen Vertrag fällt auch die 'Untervermietung' des Stars Udo Jürgens an Schallplattengesellschaften.

2. Einen Vertrag mit dem Komponisten und Texter Udo Jürgens. Alles, was Udo an Musiken und Texten schreibt, wird von Beierlein ausgewertet oder an ausländische Musikverlage weitervergeben.

3. Einen Vertrag für Fernsehauftritte, öffentliche Konzerte etc…

Bei jedem dieser drei Verträge verbürgt sich Beierleins Edition Montana für hohe Garantiesummen. Hans R. Beierlein hat nicht nur Udo Jürgens an sich, sondern auch sich selbst an Udo Jürgens gebunden. Beierlein: 'Wenn Udo in einigen Jahren aufhört zu singen und sich nur noch als Komponist und Texter betätigt, steige ich aus diesem Geschäft aus.'

Dann will er seine gepflegte Bürovilla neben Münchens Englischen Garten verlassen, in der er heute noch neben sachlich eingerichteten Arbeitsräumen ein mit leicht verspieltem Luxus ausgestattetes Schlafgemach unterhält.

Nach Ablauf seiner Verträge, damit hat Beierlein Recht, kann er für Udo Jürgens kaum noch etwas tun. Udo wird dann so etabliert sein, daß er keinen Beierlein mehr braucht. Aber bis dahin wird das Manager-Kalkül auch noch bis in die entferntesten Winkel dieser Erde wirksam geworden sein. Bereits heute hat Beierlein für Udo Jürgens Verträge in 79 Ländern abgeschlossen. 'Nur die Äußere Mongolei, die Volksrepublik China und Albanien fehlen noch', sagt Beierlein mit bescheidenem Stolz.

Beim Aufbau seines Stars in Europa (Beierlein: 'Hier mußte man den Hebel ansetzen') entwickelten Beierlein und sein Stab eine einleuchtende Taktik: Der Jürgens-Erfolg mit 'Merci Cherie' beim Eurovisions-Festival wurde benutzt, um aller Welt die Geschichte vom verkannten und herumgeschubsten Genie deutlich zu machen. Tenor: Immer wird uns das Ausland als Fundgrube junger Talente vorgehalten. Aber hier seht ihr mal, wie es den Könnern im eigenen Lande ergeht. Dieser begabte Junge, dieser Udo Jürgens, ist jahrelang von der ganzen Plattenbranche in Grund und Boden produziert worden, weil er die schlechten Einfälle anderer Leute nachsingen mußte. Hier, beim Eurovisionsfestival, durfte er endlich mal was Eigenes singen. Und der Riesenerfolg ist da.

Diese Arbeit für Udo Jürgens paktierte, mal mehr, mal weniger deutlich, mit den Ressentiments beim Publikum. Jeder geschundene Angestellte konnte da mitfühlen: Na ja, die wirklichen Talente läßt man eben nicht hochkommen. Außerdem weckte sie ein großes Mitgefühl der Menschen für Udo Jürgens.

Unterschlagen wurde dabei, wie so manches, auch die Tatsache, daß Udo Jürgens schon Jahre zuvor beim Schlagerfestival in Knokke zur Siegermannschaft gehörte. Mit seinem Lied 'Jenny'. Damals blieben dem Publikum die nun gefundenen Erkenntnisse fremd. Denn bei Knokke gab es noch keinen Beierlein.

Der zweite Schritt auf dem Weg, Udo Jürgens zum Top-Star zu machen, mußte dann die Beweisführung sein, daß 'Merci Cherie' kein Zufallstreffer war. Beierlein setzte alle Verbindungen seines international renommierten Musikverlages ein, um Udo Jürgens auch im Ausland zu Erfolgen zu verhelfen. Für den deutschen Markt setzte er zunächst auf die Popularisierung seines Stars. Udo mußte in die Hitparade. Für anspruchsvolle Nummern glaubte Beierlein den Markt noch nicht genügend vorbereitet. Deshalb kam der Jürgens-Schlager 'Siebzehn Jahr', blondes Haar'.

Ganz langsam zogen Beierlein und sein Team die Qualitätsschraube fester an. Doch nicht Udo sollte hier den Markt testen. Dieses Risiko überließ Beierlein einigen ausländischen Stars, mit denen er inzwischen ebenfalls Betreuungsverträge hat: Gilbert Bécaud, Salvatore Adamo und Françoise Hardy.

Beierlein und sein Team erhoben den anspruchsvollen Schlager zum Regierungsprogramm. Nicht müde wurden sie, in ihren Presseveröffentlichungen Schnulzen-Banalitäten auf die Schippe zu nehmen.

So verbreiteten sie nach dem 'Deutschen Schlagerfestival', das einen kaum unterbietbaren Qualitätstiefstand geoffenbart hatte, ein Rundschreiben mit der 'eidesstattlichen Erklärung', daß kein Künstler, Komponist oder Texter der Edition Montana an dem Festival beteiligt gewesen sei.

Nebenbei konnten sie sich auch der erotischen Befreiung des deutschen Musikliebhabers rühmen: Helen Vita mit ihren 'Frechen Chansons aus dem alten Frankreich' wird ebenfalls von Beierleins Schlafzimmer-Büro aus betreut.

Drei Jahre nach Abschluß der ersten freien Vereinbarung zwischen Udo Jürgens und Hans R. Beierlein, also 1967, hatte Udo seine 'erste Million im Keller' (Beierlein). Alljährliche Tourneen durch die Großstädte hatten Udo bühnensicher und populär gemacht. Beierlein konnte zu seinem größten Schlag ausholen, der 'Tournee der Tourneen', wie er sein gerade laufendes Unternehmen selbst nennt.

Er blieb dabei seiner eigenen Devise treu: 'Man spielt ein Spiel zu Ende, oder man verliert sogar den Einsatz.'

Beierlein und Udo haben hoch gespielt – und es sieht ganz so aus, als ob sie auch haushoch gewinnen würden. Nicht nur wegen der 25.000 Mark, die Udo Jürgens für jeden seiner 150 Auftritte kassiert. Nein, nach Gewinn sieht es auch aus, weil Beierlein selbst die Karten gemischt hat. Keine Kombination hat er ausgelassen, um aus diesem Spiel als Sieger hervorzugehen.

Es beginnt bereits mit der Langspielplatte zur Tournee. 'Udo 70' heißt sie.

Dafür hat Udo einen sehr schönen Schlager geschrieben. 'Eine Rose für Dich' heißt er. Also mobilisierte Beierlein auch noch die Blumenzüchter. In den Städten der Jürgens-Tournee verteilen sie rote Rosen. Und auch Udo bekommt während seines Auftritts in zufälliger Regelmäßigkeit nach jedem Lied von Damen aus dem Publikum eine rote Rose dediziert. Man traut sich beinahe schon nicht mehr, es zu erwähnen: Auf der Plattentasche findet sich als Werbesymbol auch eine rote Rose. Selbstverständlich heißt diese Rose 'Udo-Jürgens-Rose'. Man hat sie soeben nach ihm benannt.

Das alles aber sind nur winzige Mosaik-Steine in der Triumph-Halle, die Hans R. Beierlein für seinen Star Udo Jürgens entworfen hat.

Dieser Cheflogist unter den europäischen Managern blieb nicht bei naheliegenden Werbekombinationen stehen. Beierlein ließ mit Hilfe der Wickert-Institute ermitteln, daß Udo Jürgens nach den ermordeten Kennedy-Brüdern das größte Idol der deutschen Jugend darstellt. Mao und L. B. Johnson teilen sich in dieser Umfrage den 12. Platz. Der soviel besungene Ho-Ho-Ho-Tschi-Minh fehlt gänzlich. Er würde sicher auch stören.

Beierlein versandte an die Verkehrsämter sämtlicher größeren deutschen Städte einen speziell entwickelten Bogen mit 21 Fragen, um genaue Angaben über Konzertmöglichkeiten, Säle, Gewinnchancen und Einwohnercharakter zu erhalten. Dadurch verfügt Beierlein heute über ein größeres Spezialwissen als jeder Konzertveranstalter.

Er brachte auch deutsche Rennomier-Autoren wie Hans Hellmut Kirst ('Null-Acht-Fuffzehn', 'Die Heinz-Rühmann-Story') und James Krüss ('James Tierleben') dazu, als Schlagertexter für Udo Jürgens tätig zu werden. Und er vergaß selbst Deutschlands Gläubige nicht: Zur Tournee 'Udo 70' ließ er unter dem Titel 'Was mir Udo Jürgens über die Liebe verriet' ein 'offenherziges Gespräch' zwischen Udo und Fernsehpfarrer Adolf Sommerauer verbreiten.

In eben diesem Gespräch mit dem Fernsehpfarrer hat Udo Jürgens auch ein paar Dinge gesagt, die erklären können, warum die Manager um den Star in dieser Geschichte nicht als Buhmänner, sondern als harte und trennscharfe Denker erscheinen. Udo hat sich so geäußert, daß Sommerauer über ihn sagen konnte: 'Udo weiß…, man muß die Menschen lieben. Man muß sein Herz auf den Tisch legen, damit andere das ihre dazulegen können.'

Da fragt man dann plötzlich nicht mehr, ob Udo zum Beispiel die Texte seiner Lieder gut findet. Man glaubt ihm, wenn er sagt: 'Ich nehme meine Lieder ernst.'

Und deshalb glaubt man nicht mehr, daß er von seinen Managern unter Druck gesetzt werden muß, um zu singen und zu tun, was er singt und was er tut. Udo ist eben so. Das herausgefunden zu haben, ist Beierleins größter Verdienst. Wo die anderen Bosse des Show-Geschäftes aus Udo immer einen anderen machen wollten, entblößte Beierlein den echten Udo. Total.

Nur an einem Punkt hält Beierlein ein Feigenblatt vor eine mögliche, allzu öffentliche Bloßstellung: Er sorgt eifersüchtig dafür, daß sehr jugendliche Autogrammjägerinnen nicht zu allein und zu nah an Udo Jürgens herankommen: Stars können von Skandalen profitieren, ein Idol würde daran zugrundegehen.

Seit Udo mit Beierlein arbeitet, kann er so sein, wie er sich selbst am liebsten sieht. Und ohne daß Udo gekränkt wäre, kann Beierlein deshalb heute auftrumpfen: 'Bei mir hat ein Sänger zu singen. Alles andere nehme ich ihm dann schon ab.' Möchten Sie Udo sein?"

Soviel also zum Thema "Udo-Apparat"…

Während von Udos '68er Tour nur Ausschnitte innerhalb der Sendung "Udo und seine Musik" im Fernsehen gezeigt wurden, ließ man diesmal einen 60-minütigen Zusammenschnitt unter der Regie von Altmeister Truck Branss produzieren, welcher am 29.10.1969 in der Saarlandhalle von Saarbrücken aufgezeichnet wurde, Titel: "Udo '70".

Von der gleichen Veranstaltung wurde auch eine Live-Doppel-LP gepreßt, welche allerdings nur zu Promotion-Zwecken bestimmt war, und eine verschwindend geringe Auflage hatte.

Das offizielle Album zur Tour hieß ebenfalls "Udo '70", beinhaltete allerdings "nur" die Studioaufnahmen.

Zum Ende der Tour hin realisierte die Ariola-Eurodisc eine Compilation mit allen Hits dieses Mega-Evants: "Das goldene Udo Jürgens Album". Leider waren auch hier keine Live-Aufnahmen enthalten.

Dennoch wurde es ein Riesen-Erfolg, und Udo erhielt später dafür den "Edison 1970 Award".

Die Compilation erschien – genauso, wie das "Udo '70" Album – auch in Südafrika.

Und ganz nebenbei kam in Italien eine weitere Weihnachtsplatte Von Udo auf den Markt, die "Buon Natale da Udo Jürgens". Alle Lieder der "Wüsche zur Weihnachtszeit"-LP wurden hier ins Italienische übersetzt und von Udo neu aufgenommen. Leider war auch diese Auflage äußerst gering, so daß die "Buon Natale" heutzutage mit zu den Top-Raritäten zählt…

Aber zurück zu "Udo '70":

Das Abschlußkonzert sollte eigentlich in der Berliner Waldbühne stattfinden. Ein großes Feuerwerk war geplant, die Werbung, die Publicitymaschinerie liefen auf Hochtouren. Doch dann schlug der Wettergott zu und machte Beierlein einen Riesenstrich durch die Rechnung. Dieser überlegte allerdings nicht lange, und verlegte das Konzert kurzerhand in die Berliner Deutschlandhalle.

Auch dazu wurde eine recht interessante Reportage gedreht, welche seinerzeit unter dem Titel "Udo 70 Finale – Bericht über ein ausgefallenes Konzert" im Fernsehen lief.

Außer dieser Mammut-Tour gab es natürlich auch noch weitere Aktivitäten von Udo.

Bereits im Vorfeld hatte er noch eben schnell ein Lied für Anneliese Rothenberger komponiert: "So wie die Sonne für alle scheint".

Auch die Komposition "Wie schön ist diese Welt", welche Udo fast zeitgleich selbst aufnahm, wurde an sie weitergereicht.

Beide Lieder sollten später mit verändertem Text ("Wie nennt man das Gefühl" / "Wenn ich die Zarin von Russland wär") auch in Udos Musical "Helden, Helden" Verwendung finden.

Am Heiligen Abend des Jahres 1969 flimmerte die Sendung "Weihnachten mit Udo Jürgens" über die österreichischen Bildschirme. Einer der Drehorte war die Kirche des kleinen Dorfes Lofer (Bundesland Salzburg), wo Udo unter anderem "Weihnachtszeit – Kinderzeit" und "Süßer die Glocken nie klingen" sang. Aber auch Udos weniger bekannter Titel "Schneerose" erlebte in dieser Sendung seine TV-Premiere…

Nach Ende der "Udo '70"-Tour wurde erst einmal Urlaub gemacht.

Aber schon im Oktober 1970 saß Udo wieder im Flieger nach Rio. Beim "Fünften Popular Song Festival" war er diesmal nicht als Interpret zu erleben, sondern saß "nur" in der Jury – zusammen mit so bekannten Namen wie Brigitte Bardot (Frankreich), Dionne Warwick (USA), Astrud Gilberto (Brasilien) oder Lalo Schifrin (Argentinien).

Während bereits im Mai konkrete Pläne für eine Südafrika-Tournee gemacht wurden, sollte diese nun Ende des Jahres Realität werden.
Beierlein glaubte, einer gewissen Übersättigung des deutschen Marktes vorbeugen zu müssen.

Deshalb war für Udo zunächst einmal das Ausland angesagt, und Südafrika sollte die erste Station sein.

Zum Start dieser Tournee, welche am 5. Dezember 1970 erfolgen sollte, wurde ein paar Wochen zuvor in einem Wiener Plattenstudio eine Síngle von Udo aufgenommen, welche den Titel "Daar is niks soos ware liefde / Solank daar treine loop" hatte.

Beide Lieder (deutsch: "Wahre Liebe ist ganz leise / Solang noch Züge geh'n") sang Udo hier in Afrikaans. Die Single erschien kurz darauf beim südafrikanischen STER-Label.

Laut Angabe von STER war es das erste Mal, daß ein nicht-südafrikanischer Sänger ein Lied in dieser Sprache aufgenommen hatte.

Nachdem man im Mai noch den Titel "Babuschkin" favorisiert hatte, und von Heine Toerin, einem südafrikanischen Disk Jockey den Text in Afrikaans schreiben ließ, mußte dieser nun die zuvor erwähnten Titel "übersetzen". Arrangiert wurde die Single für Jürgens von Dieter Weidenfeld (Edition Montana) und Hal Judin (Ster Records).

Große Pläne, große Erwartungen!

Würde "Udo '70" in Windhoek und Kapstadt ein genauso großer Erfolg werden, wie hierzulande?

 

Lesen Sie in der nächsten Folge: "Wakare no asa"!

VIDEO-LINKS

"Weihnachten mit Udo Jürgens"…:

"Udo '70 – Finale"…:

"Berliner Impressionen"…:

http://www.ariola.de
http://www.udojuergens.de

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