MORLIN ROSE ft. ECKI S.
Die Download-Single "Rita" im Test von Holger Stürenburg!

Sehen Sie HIER den Videoclip …: 

Wer seine Kindheit und/oder Jugend in den 80er Jahren genüsslich zelebrierte, der kam an der 1980 im oldenburgischen Großenkneten begründeten Truppe „TRIO“ keinesfalls vorbei. Stephan Remmler (voc, key), Gerd „Kralle“ Krawinkel (git) und Peter Behrens (dr) bildeten eine der intelligentesten, witzigsten und zugleich aberwitzigsten Bands der sog. Neuen Deutschen Welle (NDW). Unvergessen sind ihre minimalistisch-dadaistischen Gassenhauer, wie „Da, Da, Da, ich lieb Dich nicht – Du liebst mich nicht, aha, aha, aha“ (Herbst 1981), „Anna – Lassmichreinlassmichraus“ (Herbst 1982), „Bum Bum“ (Frühsommer 1983), die herbstlich-gemütliche New-Romantic-Nummer „Herz ist Trumpf“ (Herbst 1983) oder die weihnachtlich angehauchte Traumballade „Turaluraluralu – Ich mach Bubu, was machst Du?“ (Winter 1983/84) – 1985, nach dem gefloppten Album „What’s the Password?“, war Schluss. Stefan Remmler startete eine erfolgreiche Solokarriere, „Kralle“ stieß zur Band von Marius Müller-Westernhagen und Peter versuchte sich ebenfalls solistisch, konnte sich mit Juxschlagern und Stimmungspop allerdings leider nicht durchsetzen.

So ereilte ihn ein böses Schicksal, an dem viele zwar hochtalentierte, aber zudem (vielleicht sogar deshalb) vereinsamte, stets im Schatten stehende Musiker darben… Absturz… Schulden… Drogen… Alkohol – und dasselbe immer wieder von vorn.

Darüber schrieb der in Soest ansässige Berufsschullehrer und Buchautor Klaus Marschall, gemeinsam mit Peter ad Personam, dessen viel beachtete Autobiographie „Der Clown mit der Trommel – Meine Jahre mit Trio“.

Nachdem diese erschienen und in vielen Musik- und Kulturforen in den höchsten Tönen gelobt worden war, begaben sich Klaus und Peter auf eine mehrmonatige Lesereise durch die gesamte BR Deutschland. In diesem Zusammenhange lernten die beiden den aus Marsberg im Sauerland stammenden Allround-Musiker Eckhard Schrader alias ECKI S. kennen und man beschloss, fortan zu Dritt die Lesetour fortzusetzen. D.h. Peter und Klaus rezitierten jeweils aus der Autobiographie, und daran anschließen boten Peter am Schlagzeug und Ecki an der Gitarre ein ca. halbstündiges Konzert auf, bestehend aus den größten Hits von Peters Ex-Band „Trio“.

Bald darauf hatten sich Peter und Ecki soweit angefreundet, dass die beiden im Jahr 2014 den Song „I am the Nowhere Man“ einspielten, eine Klasse Melange aus straightem Power-Pop der späten 70er und gitarrenbetontem New-Wave-Rock der frühen 80er. Ein Jahr darauf, fassten beide den Entschluss, zu zweit gemeinsame Konzerte zu spielen – eine Mixtur aus „Trio“-Erfolgen und diversen, im Duo-Format umsetzbaren NDW-Knüllern anderer Künstler jener ‚Goldenen Zeiten‘.

Ein erstes umjubeltes Konzert fand in Bremen statt; für 2016 wurde eine große Tournee geplant, die bis in den Herbst diesen Jahres andauern sollte. Um auch ein paar brandneue Lieder aufführen zu können, begannen Peter und Ecki im vergangenen März mit der Arbeit an dem Titel „RITA“: Eine freche, offenherzige, deutschsprachige Popsause, angesiedelt zwischen NDW-Klängen und britischem Beat der mittleren 60er Jahre. Die weibliche Hauptrolle im dazugehörigen Musikvideo sollte Peters 23jährige Tochter MORLIN ROSE übernehmen, mitsamt der Ausarbeitung der Choreographie.

Doch am 11. Mai 2016 machte der Herrgott diesem Vorhaben einen üblen Strich durch die Rechnung. Nur zwölf Tage nach der Live-Uraufführung von „Rita“ in der Nähe von Oldenburg, verstarb Peter Behrens an multiplem Organversagen.

Nach einer sehr verständlichen Phase des Trauerns und Resümierens, erklärten ECKI & MORLIN im Sinne des verstorbenen Peter Behrens: Wir machen weiter – wird werden dasjenige Projekt, welches wir mit Peter begonnen haben, ihm zu Ehren fortführen und zu Ende bringen. Gesagt getan… Selbst wenn die beiden ihre Pläne zunächst streng geheim hielten, machten sie sich flink an die Arbeit… und heraus kam dabei die Gründung einer neuen Band.

Das erste Resultat ist eben jenes Lied über „Rita“, ein wildes Mädel, auf welches ich gleich noch eingehe – Der Titel basiert auf den noch von Peter kurz vor seinem Tod eingespielten Schlagzeugpassagen und Eckis Gitarrenspiel… nur, wer sollte nun eigentlich diese lustig-bizarre Story singen?

Da Peters Tochter MORLIN ohnehin den Traum hatte, einst Sängerin zu werden, erwuchs „Rita“ nun zu einem kessen Duett zwischen ECKI, der den Part des erstaunten, älteren Mannes übernahm, und MORLIN, welche die frühreife Schönheit nun auch gesanglich mimte, auf die der Herr erst flog und dann reinfiel 😉

„Rita“ ist eine ficktive (Ernst Jandl oder Max Goldt wären stolz auf dieses Wortspiel) Schönheit, die den Mann unerwarteter Weise zu alkoholischen Getränken einlädt, ihn dann mit zu sich nach Hause zerrt und mit ihm dort die wildesten Spiele durchexerziert…nun ja, was er nicht wusste war, dass sie nichts geringeres darstellte, als eine – um mit dem Kollegen Chuck Berry zu reden – „Sweet little Sixteen“… nach sechs Wochen meldet sich das heiße Stückchen bei ihrem Verehrer, um ihn wieder zu treffen… als dies geschieht, ist es unübersehbar, dass die freundliche „Rita“ inzwischen schwanger ist… nur eben nicht weiß, von wem…

Eine so freche, wie skurrile Geschichte, die viele von uns sicher schon einmal in ähnlicher Form erlebt haben.

Die charmante, offensive Art des Auftretens der darüber hinaus auch noch bildhübschen, dunkelhaarigen MORLIN ROSE, gepaart mit dem unverkennbaren musikalischen Können des ECKI S.… dazu die tolle, sofort ins Ohr eindringende Melodie und natürlich der nicht alltägliche, weil eben ‚um die Ecke gedachte‘, herzlich frische Text – all dies zusammengenommen wird dafür sorgen, dass sich „RITA“ von MORLIN ROSE ft. ECKI S. schon bald ihren Weg in die Herzen der Freunde etwas schrägerer, aber trotzdem jederzeit rundfunktauglicher Pop-Klänge bahnen dürfte. Und das Beste ist: „RITA“ ist erst der Anfang! Im Laufe der nächsten Monate sollen weitere, ebenso spannende und exzentrische Lieder ausbaldowert und aufgenommen werden.

Wir drücken MORLIN ROSE und ihrem kreativen Partner ECKI S. auf jeden Fall alle zur Verfügung stehenden Daumen. Es ist als sehr positiv zu bewerten, dass Morlin in Anbetracht des viel zu frühen Todes ihres Herrn Papa keinesfalls aufgibt, sondern sich, zusammen mit Ecki, liebevoll und konstruktiv um dessen künstlerisches Erbe kümmern mag und dieses sogar noch mit eigenen, sprudelnden Ideen in aller Konsequenz ausbaut und weiterhin gedeihen lässt!

 

Holger Stürenburg, 21. Oktober 2016

https://www.facebook.com/peter.behrens.ecki.s/

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