MIKE LEON GROSCH
Autogramme? Selfies? – “eine Unart, die sich so eingeschlichen hat”!
“Wenn ihr mich trefft, sagt mir freundlich ‘Hallo (– ich freu’ mich auch, euch zu sehen –,) sagt mir, was euer Lieblingslied ist und – dann: GEHT WEITER” …:
MIKE LEON GROSCH war es offensichtlich ein großes Bedürfnis, via Instagram kundzutun, was ihn „in den letzten Tagen sehr beschäftigt und auch sehr verärgert hat“. (HIER können Sie sich den Video-Beitrag in voller Länge anschauen!)
Es geht um die Themen „Fotos, Autogramme, Fans, Personenkult im Allgemeinen“ und dass er wieder einmal keine Autogramme und keine Fotos nach seinem Auftritt bei der CD-Premiere von Sonia Liebing, die er – mit anderen Künstlern – unterstützt hatte, gegeben hat. „Wir waren mit unserer 10-jährigen Tochter da, die dann müde war und nach Hause wollte. Das ist EIN Grund“, berichtete er. Bei einer anderen Autogrammstunde (in Dinslaken) sei die Situation die gewesen, dass „nicht genug Sicherheitspersonal da war“ beziehungsweise „schlecht ausgebildet war“. Überhaupt könne er nicht verstehen, “warum man nicht diesen Moment des Auftritts viel mehr genießen kann. Wofür braucht man danach noch ein Autogramm?“ Das sei „so ‚ne Unart, die sich so eingeschlichen hat, wo ich merke: Ich werde als Ware benutzt. Leute zerren an dir, wahren keine Distanz (‚Du machst jetzt ein Foto mit mir !!!‘) mehr. Ich kenne euch nicht !!! Ich finde das ziemlich übergriffig.“ Es sei „schade, dass Menschen sich so selbst vergessen, wenn sie eine berühmte Persönlichkeit sehen. Ich bin Sänger. Ich bin Musiker, der auf einer Bühne steht. Ich bin da, um euch ein gutes Gefühl zu geben. Ich schließe meine Augen, öffne mein Herz und singe nur für euch. Ich bin völlig präsent in diesem Moment. Ich gebe euch alles, was ich habe und was ich bin. Aber ich bin nichts Besseres!”.
Seine Empfehlung: „Holt euch lieber ein Autogramm von eurem Bäcker. Der steht nämlich morgens um 04:00 Uhr auf, damit Ihr frische Brötchen habt. Holt euch ein Autogramm von den Leuten im Supermarkt, die die Regale einräumen, Rückenschmerzen haben, damit Ihr frische Ware in euren Kühlschränken habt.“
“Wir ((Künstler)9 werden immer auf ein Podest gestellt. Ihr fördert die Eitelkeiten, die Arroganten der Künstler. Künstler denken, Sie wären was Besseres. Ich habe mit diesem ganzen Personenkult nichts am Hut.
Wenn ihr mich trefft, sagt mir freundlich hallo – ich freu’ mich auch euch zu sehen –, sagt mir, was euer Lieblingslied ist und – dann: GEHT WEITER … Aber: Zerrt nicht an den Menschen. Es sind nicht eure Besitztümer.
Und an die, die immer noch der Meinung sind, der Mike ist ein arrogantes Arschloch, dann denkt es weiter. Ich habe tatsächlich gute Absichten.“
Sein einziges Ansinnen: die Menschen „ein ganz kleines bisschen zum Nachdenken bringen“.
Zumindest smago! kann durchaus im Ansatz verstehen, was Mike Leon Grosch meint und zieht den Hut vor so viel Offenheit und Ehrlichkeit!
Auf der anderen Seite sollte doch gerade ein Mike Leon Grosch wissen, dass ein Künstler ohne seine Fans gar nichts (“wert”) ist …
Textquelle: Andy Tichler, Chefredakteur www.smago.de