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Welche ARD wollen wir? – „ZAPP Talk“ im NDR Fernsehen mit Kai Gniffke!
Sendetermin: Mi., 01.03.2023, 22.45 Uhr im NDR Fernsehen! Eine 90-Minuten-Fassung läuft als YouTube Premiere bereits um 19:00 Uhr unter www.youtube.com/zapp!
Der neue ARD-Vorsitzende Kai Gniffke (SWR) hat ein schweres Erbe angetreten: Seit dem Vorwurf der Misswirtschaft im RBB ist das Vertrauen in die ARD insgesamt beschädigt. Jetzt soll sie moderner, schlanker, transparenter werden. Aber wie?
Kathrin Drehkopf (ZAPP) und Tilo Jung (Jung & Naiv) laden den ARD-Chef im NDR Fernsehen zum „ZAPP Talk“. Mit ihnen diskutieren die Medienmanagerin Julia Jäkel, die Koordinatorin der Rundfunkkommission der Länder, Heike Raab, und „Zeit“-Autorin Yasmine M‘Barek. Über eine nicht repräsentative Umfrage auf dem Portal #NDRfragt finden auch die Meinungen des NDR Publikums Eingang in die Sendung mit der Frage „Welche ARD wollen wir?“
12.718 Menschen mit Wohnsitz in Norddeutschland haben sich an der Befragung im Auftrag von „ZAPP“ beteiligt. 85 Prozent von ihnen sind der Meinung, dass es einen öffentlich-rechtlichen Rundfunk in Deutschland braucht. Nur elf Prozent beantworten die entsprechende Frage mit „Nein“. Auch über die Frage, was zum Auftrag des ÖRR gehört, sind die meisten sich einig: Nachrichten und Informationsangebote (94%), Musik in Radio und TV (70%), Kulturberichterstattung (70%) sowie Spielfilme und Serien (69%). Nicht ganz so viele (61%) teilen die Auffassung, dass auch Sportübertragungen dazu zählen. Weniger als die Hälfte der Befragten betrachtet Quiz- und Spielshows (39%) sowie den Betrieb von Orchestern, Bands und Chören (30%) als Teil des öffentlich-rechtlichen Programmauftrags.
Medienstaatssekretärin Heike Raab (SPD) aus Rheinland-Pfalz koordiniert die Arbeit in der gemeinsamen Rundfunkkommission der Länder und fordert zügige Reformen: die Rundfunkanstalten sollten ihre Zusammenarbeit in Programm und Verwaltung deutlich ausbauen. Dazu gehöre auch eine einheitliche digitale Plattform aller öffentlich-rechtlicher Marken und Angebote. Die Ausgaben der Sender sollten künftig genauer überprüft werden, der Rundfunkbeitrag dürfe nicht weiter steigen. „ZAPP“ hat gefragt, wie viel die Teilnehmer*innen bereit wären, monatlich für den Rundfunk zu bezahlen: Eine Mehrheit will weiterhin bezahlen. Die Summen gehen aber stark auseinander: Rund ein Drittel (34%) sind bereit, den momentanen Rundfunkbeitrag von 18,36 EUR oder mehr zu bezahlen. 17 Prozent wollen gar nichts zahlen.
Die sehr unterschiedlichen Bedürfnisse und Interessen der Teilnehmenden spiegeln die Rückmeldungen zum Programm: Auf die Frage, ob sie ihre Lebenssituation und ihr Umfeld in den Programminhalten der ARD ausreichend abgebildet sehen, antworten 33 Prozent mit „eher nein“, weitere 13 Prozent mit „nein, gar nicht“. Die Gründe sind so vielfältig wie die Hintergründe der Befragten: Manchen Bewohnern ländlicher Regionen liegt zu viel Fokus auf der Großstadt, vielen Jungen ist das Programm zu altbacken, Ältere beklagen sich über das Gendern. Auch „Zeit“-Autorin Yasmine M’Barek wünscht sich mehr Angebote für die Gruppe der Unter-40-jährigen und eine größere (Meinungs-)Vielfalt im Programm.
Die Umfrage zeigt, wie schwierig es für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk ist, den Bedürfnissen einer pluralistischen Gesellschaft, insbesondere vor dem Hintergrund globaler Umwälzungen und Krisen gerecht zu werden. Die Rundfunkkommission der Länder will sich im Reformprozess von einem „Zukunftsrat“ aus acht Expertinnen und Experten mit wissenschaftlicher, juristischer und digitaler Kompetenz beraten lassen. Mit der ehemaligen Gruner + Jahr-Chefin Julia Jäkel sitzt eins der designierten Mitglieder beim „ZAPP Talk“ am Tisch.
Die Ergebnisse der „ZAPP“-Umfrage sind unter diesem Link veröffentlicht: http://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/zapp/Mehrheit-fuer-oeffentlich-rechtlichen-Rundfunk-fordert-aber-Reformen,ergebnisse1168.html
Für die Umfrage-Gemeinschaft #NDRfragt können sich Interessierte fortlaufend unter NDR.de/NDRfragt anmelden. Die Umfrageergebnisse von #NDRfragt sind nicht repräsentativ, geben aber Aufschluss darüber, was die Norddeutschen bewegt. Denn die Antworten werden nach den statistischen Merkmalen Schulabschluss, Alter, Geschlecht und Bundesland gewichtet, um Verzerrungen herauszurechnen.
Weitere Informationen unter NDR.de/zapp sowie unter:
YouTube: https://www.youtube.com/zapp,
Instagram: https://www.instagram.com/zapp.medienmagazin
Twitter: https://twitter.com/ZappMM
Textquelle: Das Erste / ARD (Textvorlage)