PASQUALE ALEARDI
Douze points für seine Show “Mein Grand Prix” im Tipi am Kanzleramt!

Pasquale Aleardi zelebriert mit Sigalit Feig, Anke Fiedler, Andreas Bieber und Martin Mulders eine “Musikolympiade” mit rund 70 Songs aus 66 Jahren Eurovision Song Contest!

 

 

Gäbe es den Begriff Allround-Talent noch nicht, für PASQUALE ALEARDI müsste man diesen glatt erfinden.

Noch bis zum 27.03.2022 präsentiert er im legendären Tipi am Kanzleramt seine Show “Mein Grand Prix”, im Rahmen derer er rund 70 Titel aus 66 Jahren “Eurovision Song Contest” Revue passieren lässt. Nicht nur, dass er dabei zum Teil ganz, ganz in der Mottenkiste gekramt hat, er befördert zudem längst vergessene Grand Prix Perlen zurück ins Rampenlicht – darunter auch solche, die man selbst als geneigter ESC-Fan nicht wirklich (mehr) auf der Uhr hat.

Mit Sigalit Feig (, die sich selbst als “Berliner Theater-Jüdin” bezeichnet), Anke Fiedler, Andreas Bieber und Martin Mulders stehen ihm vier weitere (Musical- und sonstige) Koryphäen zur Seite, die – gemeinsam mit ihm – eine “Musikolympiade” par excellence bieten.

Die 7-köpfige Live-Band unter der Leitung Damian Omansen weiß ebenfalls zu überzeugen.

Peter Urban, der in diesem Jahr zum 25. Mal den “Eurovision Song Contest” für Deutschland kommentiert, fungiert als (- nicht persönlich anwesende -) “off Stimme”. “Wo er ist, ist Grand Prix!”, so Pasquale Aleardi, bevor Peter Urban mit “Let it be Grand Prix!” die Zeitreise durch die Geschichte des Grand Prix einleitet.

Das Ganze wird garniert mit mal weniger, mal mehr lustigen “Live-Schalten” nach Italien, Jugoslawien, Dänemark, Polen sowie Großbritannien. Sämtliche (fiktiven!) Charaktere – egal, ob männlich oder weiblich – werden von Andreja Schneider dargestellt.

Selbstverständlich natürlich kommen auch die berühmt-berüchtigten Windmaschinen gelegentlich zum Einsatz …

Pasquale Aleardi, der sich bei den finalen Proben einen äußerst schmerzhaften Meniskusriss zugezogen hat, ist zweifelsfrei der Held des Abends! Dem Arzneimittel Ibuprofen sei Dank beißt er Abend für Abend die Zähne zusammen und liefert ein Höchstmaß an tänzerischem Einsatz ab. (Dass er dabei bisweilen ein bisschen hinkt, ist schlicht und ergreifend der Natur der Sache geschuldet. Und Pasquale Aleardi schont sich nun wirklich nicht …)

Einziges Manko der fast 3-stündigen Musik-Show ist, dass die Interpreten der Songs zum ganz überwiegenden Teil noch nicht einmal kurz benannt werden. Geschweige denn, dass man irgendwelche Hintergrund-Informationen zu den teilweise gänzlich im Schatten stehenden ESC-Songs bekommen würde. Dafür erzählt der gebürtige Schweizer nahezu unentwegt von seiner griechischen Mutter und – im Ansatz – auch von seinem italienischen Vater. Und so hat sich smago! eben einmal an die Arbeit gemacht (siehe unten!) … Denn: “Einer muss den Job ja machen” …

Im Laufe des Programms kommt Pasquale Aleardi irgendwie auf Peter Maffay zu sprechen. Die Frage “Rocker oder Schlagersänger” wird von Andreas Bieber wie folgt beantwortet: “Verglichen mit Mick Jagger ist er eigentlich KEIN Rocker; im Vergleich zu Roland Kaiser IST er ein Rocker.” – Ahhh ja …

Speziell im ersten Programmteil schließt man immer wieder neue Bekanntschaften mit mehr oder weniger gänzlich unbekannten oder besonders skurillen Grand Prix-Songs. Zumindest die ersten Songs dürften allseits bekannt sein.

“Insieme: 1992” (Toto Cutugno), 1. Platz für Italien (1990)

“Wunder gibt es immer wieder” (Katja Ebstein),  3. Platz für Deutschland (1970)

“Bonjour, Bonjour” (deutsche Version)  (Paola del Medico) 5. Platz für die Schweiz (1969)

Bei “Un jour, un enfant” (Frida Boccara) aus dem Jahre 1969 wird es dann schon schwieriger … Und dabei war “Un jour, un enfant” einer der insgesamt VIER (!!!!) Siegertitel in besagtem Grand Prix-Jahr. (Auf Platz 5 folgte dann bereits Paola …) Frida Boccara war für Frankreich angetreten.

Bei “Nel blu dipinto di blu (Volare)” dürfte es sich wohl um den weltweit bekanntesten ESC-Song aller Zeiten (- noch weit vor ABBA’s “Waterloo” -) handeln. Kurioserweise landete Domenico Modugno 1958 nur auf dem dritten Platz. Dafür heimste er gleich zwei Grammy Awards (“Record Of The Year” und “Song Of The Year”) ein, die 1959 erstmals verliehen wurden.

Es folgt ein”Spanien-Medley”, bestehend aus:

* “Canta y sé feliz” (Peret), 9. Platz (1974)
* “Vivo cantando”  (Salomé), 1. Platz* (* = 1969 ab es VIER Siegertitel !!!!)
*  “Qué bueno, qué bueno!” (Conchita Bautista), 15. und – mit drei weiteren Titeln, darunter der deutsche Beitrag “Paradies, wo bist du?” von Ulla Wiesner – mit 0 Punkten auf dem letzten Platz.

Danach kommt Portugal an die Reihe. Calvário Oração teilte sich im Jahre 1964 mit “Oracao” den 13. und letzten Platz (0 Punkte, darunter auch Deutschlands Beitrag “Man gewöhnt sich so schnell an das Schöne” mit der kürzlich verstorbenen Nora Nova.

Zu dem ESC-Beitrag “Tausend Fenster” aus dem Jahre 1968 gibt es gleich mehrere Anmerkungen zu machen: Udo Jürgens hatte diesen Titel seinerzeit für Karel Gott komponiert, der damit für Österreich (!) an den Start ging und auf dem 13. Platz landete (zumindest aus Deutschland hatte er zwei Punkte bekommen, bei denen es dann allerdings auch blieb …).

Patrick Fiori ging 1993 mit “Mama Corsica” für Frankreich an den Start und wurde immerhin Vierter.

Die Israelin Jardena Arasi ging 1988 mit “Ben Adam” für ihr Heimatland ins Rennen und holte für Israel den 7. Platz. (“Ben Adam” erinnert stellenweise fatal an den “Babysitter-Boogie” …)
Einer der kuriosesten ESC-Songs aller Zeiten ist zweifellos “Bana Bana” von der Formation Pan. “Leider” reichte es nur für den 21. und im Jahre 1989 zweitletzten Platz für die Türkei.
Das “Brit-Pop-Medley” umfasst nachfolgende Titel aus dem Vereinigten Königreich:

* “Power To All Our Friends” (Cliff Richard), 3. Platz (1973)
* “Puppet On A String” (Sandie Shaw), 1. Platz (1967)
* “Congratulations” (Cliff Richard), 2. Platz (1968)
* “Boom bang-a-bang” (Lulu), einer der VIER 1. Plätze 1969
* “Knock Knock, Who’s There” (Mary Hopkin), 2. Platz (1970)
* Jack In The Box” (Clodagh Rodgers), 4. Platz (1971)
* “Beg, Steal Or Borrow” (The New Seekers), 2. Platz (1972)
* “Let Me Be The One” (The Shadows), 2. Platz (1975)
* “Save Your Kisses For Me” (Brotherhood Of Man), 1. Platz (1976)

Nach der Pause geht es weiter mit dem jugoslawischen Beitrag “Pozdrav svijetu (Doberdan)”  (Ivan & M’s) aus dem Jahre 1969, einem der beiden 13. Plätze 1969.

Giorgos Alkeos & Friends holten 2010 mit “Opa” den zweiten Platz für Griechenland.

Es folgt ein tolles (erstes) Song-Battle:

“Why Me” (Linda Martin), 1. Platz für Irland (1992)   (Musik und Text: Johnny Logan) trifft auf “Ne partez pas sans moi” (Celine Dion), dem Siegertitel für die Schweiz aus dem Jahre 1988 (Musik und Text: Nella Martinetti).

Ein echter Höhepunkt ist auch das „Gaga-Medley“:
* “La, la, la” (Massiel), 1. Platz für Spanien (1968)
* “Boom, Boom Ring-Dinge-ding” (Thérèse Steinmetz), 14. Platz für die Niederlande (1967)
* “Sing, Sang, Song” (Les Humphries Singers), 15. Platz für Deutschland (1976)
* “Wadde hadde dudde da” (Stefan Raab), 5. Platz für Deutschland (2000)
Weiter geht’s mit “Shir habatlanim” (Datner und Kushnir), 8. Platz für Israel (1987).

Das “Disco-Medley” macht richtig Laune. Dieses besteht aus folgenden Beiträgen:

* “Wir geben ne Party”, 3. Platz für Deutschland (1994)
* “Toi, la musique et moi” (Toi, la musique et moi), 3. Platz für Monaco (1976)
* “Telegram” (Silver Convention), 8. Platz für Deutschland (1977)
* “Occhi di ragazza” (Gianni Morandi), 8. Platz für Italien (1970)
* “Mathima Solfege” (Marianna, Robert and Bessy), 5. Platz für Griechenland (1977)
* “A-ba-ni-bi” (Izhar Cohen and the Alphabeta), 1. Platz für Israel (1978)
* “Feuer” (Ireen Sheer), 6. Platz für Deutschland (1978)
* “Dschinghis Khan” (Dschinghis Khan), 4. Platz für Deutschland (1979)
* “Fantasiaa” (Ami Aspelund), 12. Platz für Finnland (1983)
* “Love Games” (Belle and the Devotions ), 7. Platz für das Vereinigte Königreich (1984)
* “Bandido” (Azúcar Moreno), 5. Platz für Spanien (1990)
Und schon liefern sich Sigalit Feig  und Anke Fiedler das nächste Song-Battle. Diesmal trifft es die Titel

“Diese Welt” (Katja Ebstein), 3. Platz für Deutschland (1971)

UND

“Ein bisschen Frieden” (Nicole), 1. Platz für Deutschland (1982)

Martin Mulders brilliert als Conchita Wurst mit “Rise Like A Phoenix”, Österreichs Siegertitel aus dem Jahre 2014.

Udo Jürgens’ “Merci Cherie” (1. Platz für Österreich, 1966) wird von allen Mitwirkenden gesungen, bevor es zum großen

“Hit-Medley”

kommt:

* “Piove ((Ciao ciao Bambina))  (Domenico Modugno), 6. Platz für Italien (1959) und ein zweiter ganz, ganz großer Welthit …
* “Poupée de cire, poupée de son” (France Gall), 1. Platz für Luxemburg (1965); Melodie und Text: Serge Gainsbourg
* “L’amour est bleu” (Vicky Leandros), 4. Platz für Luxemburg (1967)
* “Ein Hoch der Liebe” (Wencke Myhre), 6. Platz für Deutschland (1968)
* “Un banc, un arbre, une rue” (Séverine), 1. Platz für Monaco (1971)
* “Nur die Liebe lässt uns leben” (Mary Roos), 3. Platz für Deutschland (1972)
* “Après toi” (Vicky Leandros), 1. Platz für Luxemburg (1972)
* “Als het om de liefde gaat” (Sandra & Andres), 4. Platz für die Niederlande (1972)
* “Eres tú” (Mocedades), 2. Platz für Spanien (1973)
* “Junger Tag” (Gitte), 8. Platz für Deutschland (1973)
* “Tu te reconnaîtras” (Anne-Marie David), 1. Platz für Luxemburg (1973)
* “Die Sommermelodie” (Cindy & Bert), 14. Platz für Deutschland (1974) und somit einer der insgesamt VIER letzten Plätze 1974 (mit 3 Punkten)
* “Ding-A-Dong” (Teach-In), 1. Platz für die Niederlande (1975)
* “L’oiseau et l’enfant” (Marie Myriam), 1. Platz für Frankreich (1978)
* “Hallelujah” (Milk & Honey), 1. Platz für Israel (1979)
* “Fairytale” (Alexander Rybak), 1. Platz für Norwegen (2009)
* “Hold Me Now” (Johnny Logan), 1. Platz für Irland (1987)

Den krönenden Abschluss bildet der Song “Amar pelos dois” von Salvador Sobral, dem 1. Platz für Portugal aus dem Jahre 2017, als der “Eurovision Song Contest” live aus KIEW übertragen wurde …

 

 

smago! meint: Douze points für die Musik-Show “Mein Grand Prix” von Pasquale Aleardi.

Und: Douze points für das “Tipi am Kanzleramt”.

Der US-Amerikaner Danny Costello, der bei dem Programm “Mein Grand Prix” Rege führt, bringt es auf den Punkt, wenn er sagt, dass die “Bar jeder Vernunft” – quasi das “Partner-Zelt” des “Tipi am Kanzleramt” – “für mich eine Offenbarung” war. Denn: „Hier kann man vor und während der Show essen und trinken, und das habe ich immer geliebt. Als ich dann nach Deutschland kam, hat mir das gefehlt, und ich war dann sehr glücklich festzustellen, dass man in der ‘Bar jeder Vernunft’ und auch im ‘Tipi am Kanzleramt’ dieses tolle Erlebnis haben darf. Seitdem habe ich dort bei vielen Shows mitgemacht als Darsteller, und später auch als Choreograph.“ Seine Erkenntnis lautet zudem: „Am schönsten ist es dort als Zuschauer!” – Recht hat er !!!

 

 

 

 

 

“Mein Grand Prix” mit Andreas Bieber, Sigalit Feig, Pasquale Aleardi, Anke Fiedler und Martin Mulders (von links)

© Barbara Braun / TIPI AM KANZLERAMT

 

 

 

Foto-Credit: TIPI AM KANZLERAMT

 

Textquelle: Andy Tichler, Chefredakteur www.smago.de

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