FRANK SCHÖBEL
Die Liedersammlung „Ich bin wieder da“ besticht durch Vielseitigkeit und Humor!
„FRANKIE BOY“ besticht mit humorvollen Texten und vielseitigen Arrangements!
„Eine besonders große musikalische Bandbreite“ verspricht FRANK SCHÖBEL auf seinem neuen Album. Ihn vorzustellen, hieße Eulen nach Athen zu tragen – wohl kein DDR-Interpret war so erfolgreich wie „FRANKIE Boy“. Und auch im vereinten Deutschland hat er einen großen Namen. Nun veröffentlicht die Ikone ein bemerkenswertes neues Album, das insbesondere durch Vielfalt und Humor besticht.
Die Topautoren HENS HENSEN und ALEXANDER SCHOLZ schrieben für FRANK SCHÖBEL einen Song, der fast von UNHEILIG oder zumindest von BERNHARD BRINK stammen könnte – ein hoch modern produzierter Popschlager ist der Titelsong „Ich bin wieder da“ – ein Titel, der problemlos in allen Discotheken der Republik ankommen wird.
Ungewöhnlich: Im Anschluss an den „Opener“ wendet sich FRANK kurz höchstselbst an seine Fans und beschreibt die Intention des Albums, das eben vielfältig und humorvoll ist.
„Warum immer ich?“ fragt er und stellt damit so was wie den Gegenentwurf zu „Das bisschen Haushalt“ auf. Er schildert, wie er mit den Problemen des Alltags klarkommt – seine Frau hat ein schönes Leben und er kümmert sich um den Abwasch, die Steuererklärung und Co. Im Intro hat er nicht zu viel versprochen: Es darf gelacht werden.
Leichten Country-Einschlag hat der originelle Song („Ich bin Block- und du die Flöte“ und dergleichen heißt es im Song). Ein gefälliger Schlager im TRUCK-STOP-Stil ist „Ohne dich geht’s einfach nicht“– ein Titel, der auch TOM ASTOR gut gestanden hätte. Wer hätte gedacht, dass FRANK so eine Affinität zur Countrymusik hat? Ein sehr gefälliger Song mit schönen Backgroundchören.
„Ganz sauber sind wir alle nicht“, skandiert FRANK und zählt die Sünden auf – „n kleiner Schwindel ab und zu macht’s Leben interessant“, sagt er und gibt damit quasi durchaus ein Plädoyer für das Laster ab – fröhliches Pfeifen inklusive.
Mit verstellter Stimme singt FRANK im „Bella Ciao“-Sound den Song „Es geht immer noch schlimmer“ – ein chansonesker Titel mit dennoch schlagerhaftem Stil. Wie es ist, wenn man rein zufällig im Rotlichtbezirk landet und dabei die Ehefrau vorfindet, schildert uns der Sänger augenzwinkernd.
Weiter geht es mit einer Swing-Nummer, die sicher nicht zufällig im Intro an den Klassiker „New York New York“ erinnert – ein Titel, der auch von einer Bigband begleitet gut passen würde – vielleicht singt FRANKIE-Boy (also SCHÖBEL) den Titel „Ich hab heut früh nur kurz in den Spiegel gesehen“ ja begleitet vom PEPE-LIENHARD-Orchester – so zum 80. Geburtstag? Man darf ja mal träumen.
Der nächste Song ist NICHT von SANTIANO, auch wenn er in dessen typischem Sound vorträgt. Sehr witzig, der Gedanke: „Treibt es niemals im Sand“ – mit dem Zusatz, dass auch „Treibsand“ nicht geeignet sei, weil er „Nase, Ohr und Mund“ füllt – man ist respektvoll geneigt zu sagen: „Je oller, je doller“. „Lecker paniert wie zwei Buletten“ – so ist dann wohl der Anblick, wenn man sich nicht an den Rat von FRANK SCHÖBEL hält.
Auch den aktuellen Popschlager hat FRANK SCHÖBEL drauf, was er mit „Sag mal geht’s noch“ beweist.
Danach wird es wieder Country-lastig: „Hast du deine Tabletten genommen?“ – ein Song über das Schicksal des Älterwerdens… Wie ärgerlich es ist, wenn man Dinge sucht oder auch „seinen Weg sucht“, schildert FRANK augenzwinkernd. Wem ist das nicht schon mal passiert, dass man sein Auto sucht, weil man nicht mehr weiß, wo man es abgestellt hat.
Zeit für einen Schunkelwalzer: „Mit mir könn’ses ja machen“. Ob hier der MDR gemeint ist, der trotz der enormen Popularität keine Gala zum runden Geburtstag oder zum 60. Bühnenjubiläum produzieren will? Immerhin sing FRANK: „Ich kann heut drüber lachen, ich geb keinem die Schuld“. Ein Song, der sogar im Karneval ankommen würde. Das hätte doch was: FRANK SCHÖBEL lässt die Lanxessarena zum Schunkeln bringen – durchaus denkbar angesichts dieses originellen Titels.
Danach meldet sich FRANK wieder zu Wort und kündigt originelle Bonustitel an. Teilweise auch aus älteren Zeiten – beliebte Songs.
Nachdem FRANK seinen Vornamensvetter SINATRA indirekt geehrt hat, kümmert er sich nun um Namensvetter ZANDER mit dem Song „Ich bin doch nicht deine Klärgrube“ – er appelliert an sein Gegenüber: „Klär das!“. Im schwarzen Sound a la ZANDER lässt FRANK SCHÖBEL die Gitarren erklingen – das rollende r geht fast schon in Richtung RAMMSTEIN – o la la…
Mit „Endlich Sommer“ gibt es FRANKs Sommer-Single 2021 auf die Ohren – fast ein bisschen im GIPSY KINGS Sound – klasse!
Ein schönes Chanson (Akkordeon inklusive) ist „Was verbindet, wird nie vergehen“. Ein nachdenklicher Song, der auch REINHARD MEY gut gestanden hätte: „Ich hab nur an dich gedacht – wo wirst du jetzt sein? Werden wir uns wiedersehen? Bist du allein?“ denkt er wehmütig und denkt an die Herzallerliebste – ja, FRANK kann auch romantisch!
„Danke liebe Freunde“ ist dann der letzte Song des Albums. Wie der Titel sagt, bedankt sich FRANK bei seinen Fans und Freunden, die ihm immer die Treue gehalten haben. Bekanntlich wurde das Video im MDR gesendet. Die TV-Strophe („vieles verlogen und nicht echt“) wurde da weggeschnitten. FRANK SCHÖBEL hatte mit Verlaub den „Arsch in der Hose“, das anzuprangern. Ob die Absage der Jubiläums-Gala anno 2022 die Quittung war? Schwer zu sagen. Der Song ist jedenfalls toll.
Obendrauf gibt es noch zwei Karaoke Versionen.
Als Fazit bleibt festzustellen, dass FRANK SCHÖBEL auch kurz vor seinem runden Geburtstag noch voll im Geschäft ist und vielseitiger, moderner und homorvoller denn je ist. Insofern kann „Ich bin wieder da“ den Schlagerfans nur wärmstens empfohlen werden.
Textquelle: smago!