GUNTHER EMMERLICH
Warum er in Dresden begraben werden möchte …!
Das alles und noch viel mehr erzählte er in der MDR-Talkshow “Riverboat” …:
Jörg Kachelmann: Deine Frau ist leider seit Frühling des vergangenen Jahres nicht mehr da und hat ein sehr einfühlsames Nachwort von Dir im Buch bekommen. Obwohl ihr ja technisch nicht mehr zusammen wart am Schluß. Wie sehr hat sich seit dieser Zeit der Schmerz bei Dir entwickelt? Wird das weniger oder mehr?
Jörg Kachelmann: Kannst Du Dir vorstellen, dass es wieder einmal so Platz in Deinem Herzen gibt, dass Du wieder neu guckst?
Ich möchte nicht mal darüber reden, aber Gedanken kann man sich ja machen. Da würde ich dich dann aber erst relativ spät anrufen.
Ich bin ein gebürtiger Thüringer und ich liebe mein Thüringen. Ich bleibe gebürtiger Thüringer, bin aber mittlerweile dermaßen assimiliert in Dresden, dass ich jetzt ein Sohn dieser Stadt bin. Ich habe ja diese furchtbare Aufgabe gehabt, ein Familiengrab in Dresden finden zu müssen. Meine Familie liegt ja in Eisenberg begraben. Das ist an sich ein schlimmer Vorgang gewesen, als meine Frau starb und ich das Grab finden musste. Aber selbst da gibt es heitere Situationen: Dir werden also so Grabstätten angeboten. Ich hätte auch die Grabstätte von Dr. Lahmann, dem Gründer des Sanatoriums auf dem „Weißen Hrsch“ in Dresden, bekommen können. Das war mir unbegreiflich, wie man dieses Grab dieses berühmten Mannes weitervergeben konnte. Das habe ich natürlich nicht gemacht, sondern habe mir ein anderes Grab ausgesucht. Die Dame der Friedhofsverwaltung rief mich dann an und sagte in tiefem Sächsisch: “Herr Emmerlich, wir haben eine scheene Stelle für Sie“. Die habe ich dann auch genommen. Dort lege ich mich dann auch zur Ruhe, wenn es soweit ist.
Also mein Sohn Johannes, sagt, dass er seine erste Tochter Mia, die jetzt drei Jahre alt ist, verpflichten wird, den Namen Emmerlich zu tragen. Das ist natürlich sehr gewagt, wer weiß, wie sich Mia entwickelt und wie sie mit 30 Jahren denkt und entscheidet.