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Deutschrap ein integraler Bestandteil der deutschen Kultur?
Deutschrap etabliert sich immer mehr im Mainstream +++ Wandel der Rapszene durch die Digitalisierung +++
Kaum eine Musikrichtung wird hierzulande so häufig kritisiert wie der Deutschrap beziehungsweise der deutsche Hip-Hop. Gerade die Richtung des deutschen Gangster-Rap ist umstritten. Erst vor wenigen Jahren gab es diesbezüglich einen großen Skandal. Damals (2018) gewannen die Rapper Farid Bang und Kollegah den Musikpreis Echo. Ihr Werk wurde allerdings wegen antisemitischer Inhalte kritisiert. Das Ende vom Lied war, dass der Musikpreis abgeschafft wurde. Solche Ereignisse lassen natürlich die Frage aufkommen, ob Deutschrap ein Bestandteil der deutschen Kultur ist. Das wollen wir Ihnen in diesem Artikel beantworten.
Trotz aller Kritik lässt sich nicht bestreiten, dass Deutschrap immer mehr an Zulauf gewinnt. Die erfolgreichsten deutschen Rapper werden keineswegs nur von Problemkindern gehört, wenngleich das gerne so propagiert wird. Tatsächlich ist es so, dass Deutschrap sich in breiten Teilen der Bevölkerung einer großen Popularität erfreut. Es gibt sogar viele Studenten, die bevorzugt Gangster-Rap hören. Meist aus dem Grund, da ihnen die sprachliche Gewandheit der Rapper gefällt.
Generell lässt sich sagen, dass sich Deutschrap immer mehr im Mainstream etabliert und das bereits seit Mitte der Mitte der 90er Jahre. Kooperationen wie die von DJ Tomekk und dem Wu-Tang Clan kamen in Deutschland gut an. Und als dann 2001 das Label Aggro Berlin gegründet wurde, schaffte es der Deutschrap endgültig sich im Mainstream zu etablieren. Gangster-Rap im Radio war nicht Ungewöhnliches mehr und gerade junge Menschen hatten zunehmend Interesse an Deutschrap. Es entwickelte sich eine regelrechte Hip-Hop-Szene, die sich bis heute über Generationen halten konnte. Inzwischen ist Deutschrap ein integraler Bestandteil der deutschen Musik. Einige Rapper erfreuen sich sogar international einer großen Beliebtheit. Kulturell gesehen ist der Rap, so umstritten er auch sein mag, ohne Frage ein Teil der deutschen Kultur.
Wandel der Rapszene durch die Digitalisierung
Die heutige deutsche Rapszene ist nicht mit der vergleichbar, die Anfang dieses Jahrtausends existiert hat. Der Grund dafür ist die Digitalisierung beziehungsweise die zunehmende Bedeutung des Internets. Während früher gedruckte Magazine wie die Juice dazu dienten, sich über Deutschrap zu informieren, ist es heute das Internet. Wer mehr über Beef oder eine neue Single wissen möchte, nutzt einfach Google. Zudem hat sich auch die Kommunikation zwischen Fans und Rappern verändert. Inzwischen ist es üblich, dass Rapper die sozialen Medien nutzen, um mit ihren Fans in Verbindung zu treten. Eine regelmäßige Nutzung von Social Media ist gang und gäbe in der heutigen Rapszene. Verwunderlich ist das nicht. Schließlich sind die sozialen Medien ein wichtiger Faktor bei der Selbstvermarktung.
Interessant ist auch, dass durch den digitalen Wandel neue Formate hinzugekommen sind. Ein gutes Beispiel dafür ist die sogenannte Reimliga Battle Arena (RBA). Dabei handelt es sich um eine deutschsprachige Online-Plattform über die bereits zehntausende von Battles ausgetragen wurden. Sogar Größen wie Cro oder Kollegah haben bei RBA angefangen. Mit der Zeit wurde RBA jedoch nach und nach durch Videobattleturniere (VBT) auf YouTube ersetzt. Auch VBT war für viele Deutschrapper ein Sprungbrett. Nach ihrer Teilnahme konnten sich einige in den offiziellen Charts platzieren.