LENA VALAITIS
CD-Besprechung “Meine Sprache ist die Musik”: “Bitte weitermachen, Lena!”
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Die Frau ist ein Phänomen. Seit nahezu fünf Jahrzehnten begeistert und bereichert sie die deutsche Musiklandschaft. Dass sie gerade fünfundsiebzig Jahre alt geworden ist, mag man kaum glauben. Jetzt hat sie ein neues Album vorgelegt, dass erstmals von ihr selbst – zusammen mit ihrem Sohn Don Jüssen – produziert wurde.
Das Konzept ist nicht neu aber scheint doch immer wieder erfolgreich zu sein. Ein Star, der lange keine CD auf den Markt geworfen hat, legt plötzlich eine Produktion vor, die ihres Gleichen sucht. Ehemalige erfolgreiche Songs, die im Original natürlich nicht mehr der heutigen Stimmlage entsprechen können, werden vollkommen neu produziert und eingesungen. Dazu gesellen sich ein paar neue Titel. Die Mischung ist perfekt und hat schon Daliah Lavi oder Marianne Rosenberg diverse Preise und Ehrungen eingebracht.
Mit „Ich werd‘ auf dich warten“ ist Michael Reinecke als Komponist und Michael Kunze ein Ohrwurm gelungen, den man sofort mit summt. Das Lied passt wunderbar zu Lena Valaitis und dem dunklen Timbre ihrer Stimme. „Frei“ muss ein Lebensgefühl beschreiben, dass die Künstlerin auch auf der Bühne ausstrahlt. Wolfgang Hofer („Trödler Abraham“) hat seiner Interpretin den Text maßgeschneidert. Das Arrangement ist sehr trendy. Der dritte neue Titel „Alles ist schöner zu zweit“ spricht vielen Menschen aus dem Herzen. Auch hier stammen die Worte von Wolfgang Hofer. Manchmal ein bisschen augenzwinkernd beschreibt er hier das sich auch mal Gehen lassen … aber eben zu zweit!
Dass „Johnny Blue“ auf diesem Album nicht vertreten ist merkt man erst nach mehrmaligem Hören. Gefühlt ist „Ein schöner Tag“ der weitaus größere Hit gewesen. Auch hier überarbeitet, gut so! Das deutsche Original von 1976 bleibt erkennbar. Fast scheint es, als habe die Künstlerin mit einer ganz neuen Stimme auf das Arrangement von damals ihre Stimme schmelzen lassen.
Die Industriemusik von damals mit Songs wie „Ich hab‘ dir nie den Himmel versprochen“ oder „Da kommt José“ wurde zeitgemäß gewandelt. Jack White der seinerzeit als Komponist für schwungvolle und gängige Nummern bekannt war, darf sich glücklich schätzen, dass Lena Valaitis mit diesen Liedern auch heute noch begeistert.
Beim Hören des gesamten Albums spielt es überhaupt keine Rolle welcher Song alt oder neu ist. Die Produktion ist rund und überaus gelungen. Bitte genauso weitermachen, Lena!
Textquelle: Schmidt-Treptow Künstler- und Medienkontakte, Hans-Peter Schmidt-Treptow