“SCHLAGERLEGENDEN”
“… als wären die Jahre nicht vergangen”: Die “Schlagerlegenden” feierten umjubelte Tour-Premiere 2018 in Beverungen!
Lesen Sie HIER einen Bericht von Hans-Peter Schmidt-Treptow …:
Dass Schlager angesagter denn je ist bewies die Show der Schlagerlegenden-Tournee, die am 11. Oktober 2018 in der ausverkauften Stadthalle von Beverungen ihre Premiere feierte.
Die Stars der früheren ZDF-Hitparade und Disco Lena Valaitis, Peggy March, Ireen Sheer, Michael Holm und Graham Bonney geben ihre Evergreens zum Besten. Nicht wie heute meistens üblich aus der Konserve, sondern mit großem Orchester singen alle Topstars live – und das können sie! Der Orchesterleiter Otti Bauer, der die Arrangements auf die heute gereiften Stimmen der Künstler zugeschnitten hat, das wertete die Qualität zusätzlich auf. Jeder einzelne Interpret liefert perfekte und sauberste Töne ab. Der Wiedererkennungseffekt ist immens, schon nach den ersten Tönen von Songs wie „Wähle drei drei drei“, „Johnny Blue“ oder „Tränen lügen nicht“ klatschen die Zuschauer begeistert und beteiligen sich stimmlich und textsicher.
Nach einem großen Opening betritt Ireen Sheer das Geschehen und schmettert Gassenhauer wie „Feuer“ oder „Good bye Mama“. Trotz Erkältung ist ihre Performance beeindruckend. Ein richtiges Gänsehautgefühl lässt die Deutsch-Engländerin bei dem Titel „Xanadu“ aufkommen, den sie als erzählende Ballade darbietet. Graham Bonney driftet danach in die Sphären des Rock’n Rolls ab. Hier steht ein Mann auf der Bühne, der in den 1960 er Jahren nach Deutschland kam und sogar Auftritte im Hamburger Starclub bestanden hat. Fast eine Art Wunschkonzert, was er dem Publikum an diesem Abend beschert. Es gibt kaum einen Titel in seinem Repertoire, den seine Fans nicht mitsingen. Danach wird es etwas leiser. Die elegante Lena Valaitis singt mit dunklem Timbre „Ein schöner Tag“ und eine Vielzahl ihrer Hits. Es ist kaum vorstellbar, dass sie kürzlich ihren 75. Geburtstag gefeiert hat. Charmant kokettiert sie mit ihrem Alter indem sie verkündet, dass sie hier wohl die Älteste sei, was zum Amüsement des Publikums beiträgt.
Nach der Pause gibt es dann erst einmal geballte Frauenpower. Peggy March, Ireen Sheer und Lena Valaitis treten als eine Art „Three Degrees“ auf und ernten für ihre gelungene Performance von Welthits frenetischen Applaus. Dass der Auftritt mit einem Augenzwinkern dargeboten wird macht die Ladies noch sympathischer. Jetzt ist der Soloauftritt von Peggy March an der Reihe. Es kommt internationales Flair auf. Neben ihren Erfolgen präsentiert die Amerikanerin einen Song auf Englisch „Always and forever“, den sie ihrem verstorbenen Ehemann Arnie Harris gewidmet hat. Ihre Bühnenpräsenz und Stimmgewalt erinnern zuweilen an Shirley Bassey. Das Publikum dankt mit standing ovation. Hier steht eine Frau auf der Bühne, die anscheinend jahrzehntelang verkannt wurde. Sie nur als Schlagersängerin zu bezeichnen kann ihr nicht gerecht werden. Der Reigen wird durch „Mr. Mendocino“ Michael Holm beendet, der fünfte Vollprofi des Abends. Die Begeisterung der Fans kennt keine Grenzen mehr. Seine Hits wie „Nur ein Kuss Maddalena“ oder „Barfuß im Regen“ werden von den Zuhörern aufgesogen und lauthals mitgesungen. Sein Auftritt besticht durch Schick und Sensibilität. Dann folgt das große Finale, zu dem sich alle Künstler noch einmal auf der Bühne versammeln. Mit dem Titel „Schick ein Lied in die Welt“ verabschieden sich die Stars von ihren Fans.
Moderiert wird die Show von Christin Deuker, die mit unglaublicher Professionalität und Leichtigkeit durch den Abend führt. Sie agiert lustig, ernsthaft und manchmal ironisch ohne jemandem auf den Fuß zu treten. Auch an die Wohltätigkeit wird an diesem Abend gedacht. Alle Künstler haben Rezepte zusammengetragen und zu einem Kochbuch verarbeitet, das zugunsten des Kinderhilfswerks „ICH – International Children Help“ guten Absatz findet.
Insgesamt hat die Show nichts Verstaubtes. Sie findet im Hier, Heute und Jetzt statt. Der Schlager lebt und findet sich in aktueller Gewandung auf dieser Tournee wieder. Den Veranstaltern Michael und Gundi Deuker ist ein wunderbarer Schachzug gelungen.
Textquelle: Schmidt-Treptow Künstler- und Medienkontakte, Hans-Peter Schmidt-Treptow