VANESSA MAI
Die CD "Für Dich" im Test von Holger Stürenburg!
Gefällt mir sehr gut!”, ließ er smago! zudem noch wissen: “Man merkt, Bohlen hatte an dieser Produktion realen Spaß”!
Die am 02. Mai 1992 im schwäbischen Aspach geborene Sängerin VANESSA MAI ist ein reines Glückskind. Seit ihrem Schlagerdebüt „Endlos verliebt“ im Frühjahr 2014, damals noch als Frontfrau und Blickfang der vierköpfigen Formation „Wolkenfrei“, hat sich die brünette Schönheit innerhalb von nur zwei Jahren an die Spitze der einheimischen Leichten Muse gesungen – und wird inzwischen von Medien und Fans auf einer Augenhöhe mit den bisherigen Königinnen dieses Metiers, Helene Fischer oder Andrea Berg, eingeordnet. Kürzlich warf eine sehr meinungs“bild“ende Tageszeitung überdies die Frage auf, ob die Berühmtheit Vanessa Mais nicht sogar noch rasanter anstiege, als dies im Rahmen der künstlerischen Laufbahn von Kollegin Helene Fischer vonstattenging. Denn Vanessa hat vor wenigen Tagen bereits für ihr erst zweites Album „Wachgeküsst“, welches den Schlagersommer 2015 fröhlich-tanzbar, melodiös und gefühlvoll, dominierte, einen „ECHO“ verliehen bekommen – ähnliches gelang Helene, laut dieser Zeitung, überhaupt erst vier Jahre nach ihrem ersten Auftritt, während Vanessa schon 271 Tage nach ihrer Prämiere als Solokünstlerin mit dieser begehrten Auszeichnung bedacht wurde.
Momentan gilt Vanessa Mai tatsächlich als das brennendste Thema im Newcomer-Bereich des deutschen Schlagers. Sie zieht derzeit mit Florian Silbereisen und seiner „Das Beste der Feste“-Package-Tour durch die Lande, fungiert, neben „Scooter“-Schreihals und Schlagerchansonette Michelle, als Jury-Mitglied der 13. Staffel der vieldiskutierten RTL-Casting-Show „Deutschland sucht den Superstar“ – und konnte darüber hinaus den langjährigen Mentor und Begründer dieses Sendeformats, Dieter Bohlen, sogleich als Produzenten für ihre aktuelle, dritte Studio-CD „Für Dich“ gewinnen.
Dieses erste, ausschließlich unter dem Namen Vanessa Mai lancierte Album kommt am 15. April 2016 via Ariola/SONY auf den Markt und wurde gewiss mit einigen Vorschusslorbeeren überschüttet. Am 19. Februar diesen Jahres gab es die Vorab-Auskoppelung „Ich sterb‘ für Dich“ digital zu hören; zudem stellte die junge Sängerin diese deutsche Version des einstigen Hits „When I die“, den Dieter Bohlen 1998 für die von 1996 bis 2004 sehr erfolgreiche Boyband „Touche“ geschrieben hatte und nun, versehen mit einem deutschen Text aus der Feder des Oldenburger Sangeskollegen und Liedschreibers Oliver Lukas, mit Vanessa neu aufgelegt hat, in einigen großen TV-Shows – so z.B. bei Florian Silbereisens „Glückwunschfest“ einen Tag nach VÖ des Titels – vor. Ein appetitanregendes, für Vanessas bisherige Verhältnisse außergewöhnlich erotisch angehauchtes, vulgo: enorm mündig-reifes Musikvideo sorgte bei YouTube schnell für eine mehr als nur ordentliche Klick-Anzahl; und das Publikum bei Silbereisens „Das Beste der Feste“-Konzertreise zeigte sich wahrlich als extrem angetan – ich selbst konnte dies ja vor knapp 14 Tagen in Oberhausen in Bestform erleben – von ihren ersten Livedarbietungen dieses krossen Tanzschlagers und wahrhaftigen ‚Perfect Popsongs‘, angelegt im coolsten, eindrucksvollsten „Modern Talking“-Sound, im Laufe dieser dreistündigen Mega-Liveshow.
Auch die anderen 13 Titel von der aktuellen Scheibe „Für Dich“, die – wie kann es anders sein? – natürlich von Vanessas aktuellem Radiohit „Ich sterb‘ für Dich“ eingeleitet wird, der übrigens am 29. April 2016 in Form einer Handels-Maxi überall erhältlich sein wird, entstanden sämtlich unter der Fittiche des schlitzohrigen Klanggroßmeisters aus Tötensen. Dieser zeichnete für alle Kompositionen verantwortlich und erhielt bei der ebenfalls eigenständig vorgenommenen Betextung ab und zu Unterstützung von erwähntem Oliver Lukas, dem Hamburger Deutschpopper Lukas Hilbert und von Klaus Hirschburger, einstmals Bassist bei NDW-Legende Hubert Kah.
Obwohl die beiden Vorgängeralben „Endlos verliebt“ (2014) und „Wachgeküsst“ (2015) durchgehend von dem Team um den Stuttgarter Hitproduzenten Felix Gauder betreut worden waren und „Für Dich“ die allererste Kooperation Vanessas mit Dieter Bohlen darstellt, setzt ebenjene aktuelle Veröffentlichung ihrer genau dort an, wo im Sommer vor einem Jahr „Wachgeküsst“ aufgehört hatte – mit dem Unterschied, dass Bohlen unverkennbar und nachdrücklich weit mehr Akzente auf international reputierliche Klangfarben, Melodiemuster und ein explizit gehoben-großstädtisches Milieu seiner mehr poppig-dancefloor-orientierten, denn schlagernahen Kompositionen legt, als es bei den beiden genannten, früheren CDs der Fall war.
So hören wir überwiegend edlen, urbanen Tanzpop in flinker Geschwindigkeit, unüberhörbar und dabei absolut fachmännisch und qualifiziert in spezifischem Bohlen-Klangwand voller knalliger Gimmicks und Rhythmus-Spielereien konzipiert – mal feurig-heißverliebt („Wie in Blitz“, „Für Dich“), mal aufbrausend-strebsam-zielbewusst („Ich hör‘ auf mein Herz“, „Wir sind heut‘ schwindelfrei“ – letzteres lyrisch versehen mit einer weiteren, unnötigen Anspielung auf ‚einen Hoch‘ für Andreas Bourani, aber zugleich auch eine sympathische, augenzwinkernde Reminiszenz an Vanessas frühere Combo „Wolkenfrei“ beinhaltend), dann wiederum aufbauend, heilsam, zuversichtlich („Wunder gibt’s nicht nur im Himmel“).
Stilbildende Elemente des klassischen, eher romantikbewussten deutschen Schlagers mit modernem, discotauglichen Ambiente vereint der offensiv-optimistische Tanz-Hymnus „Phänomenal“, in zeitnaher, cool-glanzvoller, harsch und unbändig rhythmischer Electropop-Klangfarbe vernehmen wir das zweifellos von Anfang bis Ende clubtaugliche „Herz an Herz“. Jugendlich-beschwingt, total verknallt, nie mehr allein, dabei elegant und schwelgerisch, geht’s „Meilenweit“ mit dem Liebsten an den sommersonnigen Strand; die frech-aufmüpfigen Poptanzepen „Willst Du oder nicht?“ oder „Du und ich“ (erzählt eine liebenswerte Geschichte über das Wiedertreffen und Wiederlieben der ersten Schulhofliebe) ertönen drastisch-behände, prononciert im Sinne einer ihres Odems beraubten Helene Fischer im grellen Großraumdiscolicht.
Mit der knisternden, zurückhaltenden, in der Art US-amerikanischen Softpops arrangierten Piano-Ode „Ohne Dich“, dem heimelig-sehnsüchtig-nächtlichen Schleicher „Ich liebe Dich“ und dem traurigen, von immenser emotionaler Energie und Tiefe getragenen Abschiedsgruß an einen verstorbenen, lieben Freund, „Kann’s nicht glauben“, hat Vanessa Mai gleichermaßen faszinierende Feudalballaden in ihrem neuesten Songprogramm, die in erster Linie von den bodenständigen, trickreichen Auskleidungen und, als alles bestimmendem Sahnehäubchen darüber, von Vanessas zunehmend wandlungsfähiger, im Zweifelsfalle auch sehr souligen und powervollen Stimme leben und zehren, die in den letzten Monaten merklich erwachsener, fester und erhabener geworden ist.
„Für Dich“ dürfte im kommenden Sommer für viele Freunde tanzbaren, zeitgemäßen, aber nicht durch Überrhythmisierung nervtötenden oder gar aufdringlichen Popschlagers – mit der Betonung auf Pop – ebenso einen tönenden Höhepunkt darstellen, wie Vanessa es 2015 vermocht hatte, mittels „Wachgeküsst“ eine so geschmackvolle und verführerische, wie kultivierte, oft gar elektrisierende Untermalung der warmen Monate des vergangenen Jahres zu präsentieren.
Man vernimmt aus jedem Takt, jeder gesungenen Silbe, dass die junge Sängerin an dieser Produktion ausufernden Spaß gehabt haben muss. Gleichzeitig wirken die Kompositionen von Dieter B. nicht etwa, wie eine x-beliebige Auftragsarbeit ohne Herz und nur aufs Honorar ausgerichtet. „Für Dich“ verströmt eine ausgelassene, positive Stimmung, die auf eine sehr freundschaftliche, harmonische und vor Kreativität und Einsatzfreude nur so übersprudelnde Zusammenarbeit von Altmeister Bohlen und Jungspundin Vanessa Mai schließen lässt.
„Für Dich“ ist ein Album aus einem Guss, es besticht mit Klasse Bohlen-Klangexperimenten per Excellance, als sei soeben „Modern Talking“ wieder ins Leben gerufen oder „C.C. Catch“ aus der Versenkung hervorgeholt worden. Aus vorliegender CD und den darauf zu genießenden 14 neuen Titeln von der zauberhaften Vanessa Mai werden 80er-Kinder, die mit eben genannten, einst furiose Erfolge erzielt habenden Bohlen-Projekten hautnah aufgewachsen sind, ebenso große Freude und Wohlbehagen für sich erschließen können, wie nachgewachsene Pop- und Fox-Kids, die den deutschen Schlager vielleicht erst Dank Helene Fischer, Andrea Berg oder Michael Wendler überhaupt für sich entdeckt haben!
Holger Stürenburg, 09./10. April 2016
http://www.ariola.de
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