“DEUTSCHER RADIOPREIS”
“Deutscher Radiopreis 2018” – die Gewinner!

Lesen Sie HIER auch gleich die Begründungen der Jury …:

 

 

 

Die Gewinner des Deutschen Radiopreises stehen fest. Am Donnerstagabend (6. September) sind in Hamburg die herausragenden Radiomacher und -macherinnen sowie Hörfunkproduktionen des Jahres 2018 in elf Kategorien ausgezeichnet worden. 133 Programme hatten sich mit insgesamt 385 Einreichungen am Wettbewerb beteiligt. Für einen glanzvollen musikalischen Rahmen der Gala sorgten Stars wie Lenny Kravitz, Max Giesinger, Revolverheld, Dua Lipa, Namika und Glasperlenspiel. Prominente Laudatorinnen und Laudatoren wie Bundesminister a. D. Norbert Blüm, die Beachvolleyball-Olympiasiegerin Laura Ludwig sowie die Schauspielerinnen Esther Schweins und Jasmin Tabatabai übergaben die Preise an die Gewinner, die eine unabhängige Jury des Grimme-Instituts ausgewählt hatte.

Und das sind die Preisträger (mit Begründungen der Jury):

Beste Comedy:

Radio Hamburg

Dietmar Simon und Buddy Ogün

„Die Radio Hamburg NEWSSHOW”

Verpackt als Hommage an Radio-Nachrichten brilliert „Die Radio Hamburg Newsshow“ mit einem charmanten Wortwitz, einer inhaltlichen Breite und politischer Bissigkeit, die ihres gleichen sucht. Dabei setzt diese Comedy auf eine der Stärken des Mediums Radio: Regionalität. Die inzwischen fast 700 gesendeten Folgen sind mit stets wiedererkennbarem Lokalkolorit durchwoben, sowohl sprachlich als auch inhaltlich. Die Detailliebe der Gags und Geschichten aus Politik, Sport und Gesellschaft mitsamt schlauen Querverweisen ist einzigartig – und das bei gleichbleibend hoher Qualität, jeden Tag.

Beste Innovation:

N-JOY (NDR)

Norbert Grundei und Mirko Marquardt

„Das N-JOY Night Lab“

Innovation ist nicht nur Technik. Um die junge Generation einer sich verändernden Gesellschaft zu erreichen, braucht Radio neue Stimmen, neue Gesprächsstile, neue Inhalte. Dies fördert nach Ansicht der Jury das Night Lab von N-JOY auf vorbildliche Weise. Es bietet einen geschützten und gleichzeitig professionellen Rahmen, in dem Nachwuchsjournalisten und Fachfremde experimentieren sowie Neues entwickeln können. Solch‘ ein Freiraum fördert Kreativität, die etablierte Strukturen allzu leicht bremsen.

Beste Moderatorin:

Kaya Laß

Antenne Niedersachsen

„Mehr Musik bei der Arbeit“

Kaya Laß beeindruckt mit zahlreichen Fähigkeiten. Ein Kommunikationsprofi. Moderatorin, Gesprächspartnerin, Musikerin, Texterin und Sängerin. Sie ist glaubwürdig, natürlich und vor allem nahe bei den Hörerinnen und Hörern. Ihr Bekenntnis zur Region schwingt unaufhörlich mit, ohne aufgesetzt oder überdreht zu wirken.

Beste Morgensendung:

Berliner Rundfunk 91.4

Simone Panteleit und Ron Perduss

„Unser Team für Berlin“

Simone Panteleit und ihr Team meistern eine bemerkenswerte Bandbreite, die von guter Stimmung über Service bis zur Lokalpolitik reicht und auch vor den etwas komplexeren Themen nicht Halt macht. Ein hoher Reporteranteil sorgt für Präsenz in der Stadt und vermittelt den Hörerinnen und Hörern ein lebendiges Gespür fürs aktuelle Geschehen. Relevante Verbraucherthemen werden ernsthaft und nutzerorientiert aufbereitet. Simone Panteleit vereint als Gastgeberin journalistische Kompetenz und emotionale Hörernähe. Sie bezieht Stellung, zeigt sich glaubhaft engagiert und verleiht ihrer Sendung eine ganz persönliche Atmosphäre.

Beste Programmaktion:

Fritz (rbb)

Karen Schmied und Momo Faltlhauser

„Fritz Abbechern – Kampf den Pappbechern”

Radio bewegt! Mit der inhaltlich klugen und gleichzeitig spielerisch umgesetzten Programmaktion „Abbechern – Kampf den Pappbechern“ hat Fritz vom rbb seine Hörer bewegt, in nur fünf Wochen auf über eine Million Coffee-to-go Pappbecher zu verzichten. Dabei hat die Redaktion alle Register gezogen: On-Air mit Interviews, Fakten-Jingles und Themenreihen. Online in der Fritz App mit dem Becher- Button, über den man seinen eigenen und den Stand aller „Gamer“ immer im Blick hatte. Off-Air mit dem Fritz Pappbecherazzo auf Becherjagd. Die Jury zeichnet eine Programmaktion aus, die in hervorragender Weise ihre junge Zielgruppe angesprochen und zu sinnvollem, ökologischem Handeln bewegt hat.

Beste Reportage:

NDR Info

Benedikt Strunz und Philipp Eckstein

„Paradise Papers“

Eine faszinierende Reportage, die dem Publikum auf spannende Weise transparent macht, wie Journalisten arbeiten, um eine Schattenwelt zu enttarnen und Missstände aufzudecken. Wie sie Millionen Dokumente über Steueroasen seriös und fundiert gemeinsam aufarbeiten und oft zu folgenreichen Enthüllungen kommen. Eine journalistische Arbeit von überragender Qualität, hier gekrönt von einer packenden erstklassigen Reportage.

Beste Sendung:

Flux FM

Patrizia Schlosser und Tim Kehl

„Im Untergrund“

Originalaufnahmen von Studentenprotesten, Ausschnitte aus Radio- und Fernsehsendungen und Gespräche mit dem eigenen Vater: Patrizia Schlosser gelingt es in ihrer sechsteiligen Audioserie „Im Untergrund. Auf den Spuren der RAF“ Nähe zwischen Erzählenden und Zuhörenden herzustellen. Sie zeichnet so präzise den Weg der RAF nach, die für insgesamt 34 Morde, zahlreiche Banküberfälle und Sprengstoffattentate verantwortlich ist und schafft es, damit ein Stück deutsche Geschichte verständlich aufzubereiten.

Bester Moderator:

Philipp Schmid

NDR Kultur

„Klassisch in den Tag“

Philipp Schmid von NDR Kultur ist einer der jüngsten Preisträger der vergangenen Jahre in dieser Kategorie. Er verbindet seine Musikalität mit eloquenter Sprachfähigkeit, mit einem ganz eigenen intelligenten Humor und großem Respekt vor seiner allmorgendlichen Hörerschaft. Er ist ein echter Mutmacher für junge Radiotalente.

Bester Newcomer:

Helena Daehler

Berliner Rundfunk 91.4

Es ist grimmig kalt in Berlin. Bei minus 15 Grad jagt man keinen Hund vor die Tür. Und was macht Helena Daehler? Sie zieht ihre dickste Jacke an und geht aus dem warmen Radio-Studio hinaus, um in der Frostnacht bei einem Mann zu sein, der kein Obdach hat. Er erzählt von sich, verrät, warum ein Ort ein Schlafplatz sein könnte und ein anderer nicht. Beim Berliner Rundfunk 91.4 hört es sich so an, als liefen zwei gute Bekannte miteinander durch die Stadt. Es ist privat, aber nie indiskret, direkt, aber stets höflich, achtsam, jedoch nicht anbiedernd und schon gar nicht fordernd oder lobend oder womöglich heroisch. Es gelingt ein glaubwürdiges Radiostück über ein leider auch wahres Stück Leben. Das ist die bestechende Leistung der Reporterin. Sie ist für das Radio absolut erste Wahl.

Bestes Interview:

Bremen Zwei

Kristin Hunfeld

„Zwei nach Eins“

Ein gut gemachtes Interview zählt zu den täglichen Herausforderungen des Genres. Kristin Hunfeld schafft es in „Zwei nach Eins“ im Interview mit Dominik Bloh in besonderer Weise einem eher introvertierten Gast und seiner höchst ungewöhnlichen Lebensgeschichte den notwendigen Raum zu geben. Es entwickelt sich ein spannender Dialog der den Zuhörer emotional mitnimmt und bis zum Ende fesselt. Die Auswahl des Themas, die gekonnte Moderation sowie die technische Gesamtumsetzung sind eine herausragende und preiswürdige Leistung.

Bestes Nachrichten- und Informationsformat:

Radio Gong 96.3

Johannes Ott

„Der Gong 96.3 Erste Hilfe Crash Kurs“

Das Radio lebt von verlässlichen Nachrichten- und Informationssendungen. Der diesjährige Preisträger hingegen will Leben retten. Die Jury zeichnet eine Sendung aus, die sich zum Ziel gesetzt hat, ihre Hörerinnen und Hörer in einer Stunde zum Lebensretter auszubilden. Sie ist so informativ wie unterhaltsam gemacht, dass die an sich heikle Thematik zum fortgesetzten Zuhören und Mitlernen reizt. Der Hörer wird weder überfordert noch mit fadem Fachjargon abgeschreckt. Gong 96.3 unterhält ihn mit vertrauten Stimmen und Popsongs, bereitet ihn jedoch gleichzeitig auf eine Ausnahmesituation vor.

Barbara Schöneberger moderierte die Gala im Schuppen 52 mitten im Hamburger Hafen. 69 öffentlich-rechtliche und private Radiosender in ganz Deutschland übertrugen die Show live. Im Internet lief die Verleihung als Livestream auf deutscher-radiopreis.de. Nina Zimmermann (N-JOY) und Stefan Meixner (ANTENNE BAYERN) kommentieren die Gala für die Radiohörerinnen und -hörer. Die Aufzeichnung ist zudem zeitversetzt in Dritten Fernsehprogrammen der ARD zu sehen.

 Stifter des Deutschen Radiopreises sind die Hörfunkprogramme der ARD, Deutschlandradio und die Privatradios in Deutschland. Zu den Kooperationspartnern zählen das Grimme-Institut, die Freie und Hansestadt Hamburg, die Radiozentrale – eine gemeinsame Plattform privater und öffentlich-rechtlicher Sender zur Stärkung des Hörfunks – sowie die Radio-Vermarkter AS&S Radio und RMS. Die Federführung liegt beim Norddeutschen Rundfunk.

Fotos und weitere Informationen abrufbar unter www.deutscher-radiopreis.de!

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