THOMAS WOITKEWITSCH
“Ich hab ein zärtliches Gefühl” – Thomas Woitkewitsch wird 75!

Der Deutsche Textdichter Verband und EDITH JESKE gratulieren …:

 

 

  • Wie gratuliert man einem, der mit seinen Zeilen die Menschen so sehr berührt hat?

    Was heißt “hat” – er tut es immer noch! Zwar schreibt er weniger als früher, aber Künstler und Fans sind ihm treu. Unter den Künstlern ist der eindeutig treueste: Herman van Veen. Mit ihm und dem Lied “Ich hab ein zärtliches Gefühl” begann die Textdichter-Karriere von Thomas Woitkewitsch. Es folgten Künstler wie Milva, Rudi Carrell, Caterina Valente, Mary & Gordy, Tim Fischer, Harald Juhnke, Florian Silbereisen, Katja Ebstein, Höhner, Margot Werner, Veronika Fischer, Kalle Pohl, Maria Levin, Bianca, Carolin Fortenbacher und viele, viele mehr. Dazu noch seine Arbeit fürs Fernsehen: Für Alfred Biolek und Rudi Carrell war er die loyale Größe hinter den Kulissen. Eine Konstante, sprachverliebt und immer auf der Suche nach dem Besten. Aber nicht nur Sendungen wie “Am laufenden Band”, “Bios Bahnhof”, “Die verflixte 7”, “Die Rudi-Carrell-Show” und “Plattenküche” mit der unvergessenen Helga Feddersen und Frank Zander hat er geprägt: Auch “Wetten, dass..?”, “Sieben Tage, sieben Köpfe”, das “Festival der Sieger”, “Die Goldene Stimmgabel” und die “Feste der Volksmusik” trugen ein ums andere Mal seine Handschrift.

    Seit 2003 kümmert sich Thomas Woitkewitsch außerdem als Gastdozent in der Celler Schule auch um den Nachwuchs. Von dort fand er auch den Weg in die Mitgliederarbeit der GEMA, wo seit einigen Jahren u.a. den Wertungsausschuss bereichert. Außerdem ist er bereits in zweiter Amtszeit Vorstandsmitglied des Deutschen Textdichter-Verbands.

    Und jetzt steht er endlich mal im Licht, dieser bescheidene, überaus ruhig wirkende Mensch, der – das kann man ohne Zweifel sagen – die Menschen liebt! Und vielen Menschen mit seiner Musik sehr, sehr viel gegeben hat. Für viele Kollegen (junge wie ältere) ist er ein Vorbild, und das genreübergreifend. Wir sind froh und stolz ihn in unserer Mitte zu haben.

    Im Namen des gesamten DTV:

    Herzlichen Glückwunsch, lieber Thomas Woitkewitsch, zum 75. Geburtstag!

    Bleib uns bitte gesund und mach noch lange so weiter!

    Dein DTV-Vorstand

     

    Unser DTV-Mitglied Edith Jeske, die seit Jahren eng mit Thomas Woitkewitsch befreundet ist, gratuliert ihm hier mit den folgenden Zeilen, für die wir ihr ganz, ganz herzlich danken und denen wir uns anschließen möchten:

    Wann wird’s mal wieder richtig Sommer? Keine Frage in einem Jahr wie diesem. Aber ein Lied, das nicht nur die ältere Generation auswendig drauf hat, sondern erstaunlich viele junge Leute auch. So viele kennen so vieles von dem, was Thomas Woitkewitsch getextet hat: Denken wir nur an Herman van Veen mit den Liedern, von denen wir fast nicht glauben mögen, dass ein anderer Mensch hinter seinen Texten steht. Nicht nur wir haben diese Lieder geliebt, als wir jung waren. Wir haben auch unsere Kinder damit großgezogen, mit dem zärtlichen Gefühl, dem kleinen Fratz auf dem Kinderrad mit dem Radweg, der schwarz glänzt wie Lakritz. Flitz…!

    Thomas Woitkewitsch hat Musikgeschichte geschrieben. Und nicht nur Musikgeschichte. Fernsehgeschichte auch. Rudi Carrells laufendes Band hat er mit angeworfen, gestaltet und bis zur letzten Sendung mit Songs begleitet. Auch “Wetten, dass…?” war eines seiner Kinder – wenngleich er nicht der einzige Vater war.

    Und noch eines verdanken wir ihm: die große Liebe zwischen dem deutschen Publikum und einer gewissen britischen Komikertruppe namens Monty Python. Thomas war derjenige, der diese aberwitzigen Helden zu uns holte – gegen manche Vorbehalte und die Skepsis zuständiger Redakteure: Monty Python’s Flying Circus. Überdrehter britischer Humor, der Deutschland erobert hat. Auch dank Thomas.

    Der berufliche Thomas Woitkewitsch war immer zugleich ein bisschen der private, der menschliche und der menschenliebende. Mitten in einer lärmenden Welt ein leiser Melancholiker, dessen Lieder oft einen Hauch Wehmut in sich tragen. Oder eine feine Weisheit, der man sich kaum entziehen kann. Dem Sänger Kalle Pohl auf den Leib schrieb er:

    Mein kleiner Mann, musst nicht traurig sein.
    Kommst nicht überall ran, aber überall rein.
    Mein kleiner Mann, denk bei Spott und Hohn:
    Dich macht keiner klein, denn du bists ja schon.

    Die ganz kleine Geste beherrscht Thomas Woitkewitsch ebenso wie die ganz große. “Ich hab keine Angst” sang Milva stimmgewaltig zu den monumentalen Klängen von Vangelis. “Hurra, wir leben noch” blieb als Titelmelodie des gleichnamigen Films viel länger im Ohr als der Film auf der Leinwand.

    Thomas Woitkewitsch legte sich selten mit anderen an, aber die sich zuweilen mit ihm. Als Milva mit “Zusammenleben” in der Bundesrepublik aus allen Radiogeräten klang, wurde Thomas in der Zeitschrift EMMA als “Pascha des Monats” abgewatscht. Wieso das? Es hieß im Lied: “Ich mag dich, weil du klug und zärtlich bist, und doch – das ist es nicht allein. Du zeigst mir immer, dass es möglich ist, ganz Frau und trotzdem frei zu sein”. Alice Schwarzer schäumte. Listig verwies Woitkewitsch auf eine andere Zeile im selben Lied: “Wer wird als Frau denn schon geboren – man wird zur Frau doch erst  gemacht.” Ein Zitat von Simone de Beauvoir, womit er die streitbare Feministin dann wieder einfing.
    Lieber Thomas,

    auch ich als Frau habe mich damals über dieses Lied empört. Da war mir auch Simone de Beauvoir egal. Und das Lied ist eines meiner Feindbilder bis heute. Aber du kannst gemeinsam mit mir drüber lachen. Denn eines weißt du: Du bist einer dieser Handvoll Menschen, die mir in meinem Leben am meisten bedeuten. Es gab dich darin schon lange, bevor ich wusste, wie du aussiehst. Da war nur dieser Name, der fast immer dann auftauchte, wenn Texte mich besonders anrührten (ich habe schon immer die klein gedruckten Autorennamen auf den Plattencovern gelesen). Und als ich dann selber zu schreiben begann, wurden diese Texte von diesem unbekannten Mann mir einer meiner Maßstäbe. Ich wollte es auf meine eigene Art tun, aber ich wollte Gefühle mit einer solchen Selbstverständlichkeit rüberbringen, wie du es kannst.

    Und noch was (du weißt es, aber es kann nicht oft genug gesagt werden): Die Celler Schule und du. Den Namen verdankt sie dir. Und das herzwärmende Wort “Nestwerk” für uns alle – nach 23 Jahren, von denen du uns schon 17 begleitest.

    Und jedes Jahr wieder vergoldest du unseren vorletzten Seminartag, indem du uns mitnimmst auf eine Reise durch dein Leben und uns mit wonnevoll feuchten Augen in ein Gefühl eintauchen lässt, wie es uns nicht besser beschreiben könnte:

    Vergiss nicht die Freunde!
    Vieles, was nicht geht, das geht dann doch ganz glatt,
    wenn man Freude hat.

    Du hast sie in uns. Und bist uns ein Freund. Danke dafür. Danke, lieber Thomas und alles Gute – und mögest du noch viele Jahre an unserer Seite bleiben.

    Deine Edith
    zusammen mit Tobi, Julia, Rainer und der Celler Schule

     

    Das zu dieser News gehörende Bild zeigt Thomas Woitkewitsch zusammen mit Edith Jeskes Mutter Veronika (+ 2013).

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