THOMAS ANDERS & FLORIAN SILBEREISEN
“Das Album” im smago! Test!

Die Frage aller Fragen ist jetzt: Schaffen sie es gemeinsam auf die #1 der Offiziellen Deutschen Album Charts?

 

 

Als THOMAS ANDERS und FLORIAN SILBEREISEN beim Schlagerbooom 2018 ihre „Duettpremiere“ (Der Begriff „Kollabo“ ist ja eher der Rapszene vorbehalten) wohl eher als Spaßprojekt feierten, hat wohl niemand damit gerechnet, was daraus für eine Erfolgsgeschichte werden würde. Der originelle Schlager „Sie sagte doch, sie liebt mich“ schlug aber sehr gut ein, so dass die Fans immer mehr von „Modern Talking 2.0“ hören wollten. Im Januar 2020 wurde dann ein gemeinsames Album angekündigt – sehr zur Freude der Fans. Nicht weniger als 17 Songs hat Produzent CHRISTIAN GELLER mit dem Duo aufgenommen und sich bei der Produktion deutlich am Erfolgssound der ersten Tophits gehalten. Heraus gekommen ist ein hoch modern produziertes Schlageralbum, das mit hoher Wahrscheinlichkeit an die Spitze der deutschen Albumcharts stürmen wird.

„Das Album“ startet mit dem Superhit 2018 „Sie sagte doch, sie liebt mich“. Wie erwähnt, kam der Song beim Publikum gleich bärenstark an, auch wenn (oder gerade weil) sich THOMAS ANDERS vor lauter Begeisterung bei der Schlagerbooom-Performance buchstäblich „auf den Hosenboden setzte“. Die Idee, dass zwei Freunde um die Gunst ein und derselben Dame buhlen, funktioniert auch heutzutage – Textdichter TOBIAS REITZ hat das schön in die heutige Sprache umgesetzt. Sehr originell ist, dass im Video ausgerechnet MATTHIAS REIM der „lachende Dritte“ war und den beiden Freunden seinerseits die schöne Protagonistin des Liedes „ausgespannt“ hat. Und THOMAS ANDERS erinnert bei dem Lied irgendwie auch an seine Anfänge. Der Refrain erinnert stark an seinen Klassiker „Wovon träumst du denn (in seinen Armen)?“.

Nach dem sensationellen Duett-Erfolg hat man nachgelegt. Auch die Devise „Sie hat es wieder getan“ zündete beim Publikum und kann als Fortsetzung des Erstlingswerks angesehen werden. Der Gedanke, dass „Drei Eins zuviel“ sind, wird konsequent fortgeführt, die Freunde verarbeiten augenzwinkernd die schwierige Situation. Gegenseitig weinen sich FLORIAN und THOMAS aus, dass „sie es wieder getan“ hat. Im gleichen tanzbaren Discofox-Sound ging das scherzhaft „MODERN TALKING der Neuzeit“ genannte Duo konsequent seinen Weg fort.

Der Titel „Sie ist wieder da“ scheint die „Sie sagte doch, sie liebt mich“-Trilogie zu komplettieren. Mit „Mann-o-Mann“ tauschen sich diesmal die beiden Sänger über ein und dieselbe Frau aus, die beiden das Herz gebrochen hat. Sehr einfühlsam wird beschrieben, wie es ist, wenn dem Mann angesichts weiblicher Reize die Sinne genommen werden: „Hab noch mal mein Herz verloren – oh nein, ich kann ohne sie nicht sein“, das sind Zeilen, die wohl viele nachvollziehen können und ein hohes Identifikationspotenzial bieten. Der typische Christian-Geller-Foxsound steht auch diesem Titel ausgesprochen gut.

Versuch’s noch mal mit mir“, diesmal ein Song von Fredrik Boström und Tobi Reitz, handelt davon, dass eine Beziehung sich dem Ende zuneigt und man sich doch wieder annähert. Der Titel wurde bei der Schlagerlovestory als dritte Single von FLORIAN und THOMAS vorgestellt. „Ich fühl mich immer noch zu Hause hier bei dir“ – das sind Zeilen, die via „Liebe 2.0“ die Angebetete dazu inspirieren sollen, eine vermeintlich gescheiterte Beziehung noch einmal aufleben zu lassen. Auch dieser Titel ist modern und kommerziell produziert worden – wenn die Discotheken wieder öffnen, werden sie diesen Titel sicher regelmäßig spielen.

Etwas aus dem Rahmen fällt der Song „Rücksicht“. Dabei handelt es sich um ein Cover des ESC-Beitrags aus dem Jahr 1983 von Hoffmann & Hoffmann. Der Text stammt aus der Feder von VOLKER LECHTENBRINK. Auch MARY ROOS, die den Song ursprünglich angeboten bekommen hatte, später auch veröffentlicht und oft und gerne live interpretiert. Mit diesem Lied beweisen ANDERS und SILBEREISEN, dass sie nicht nur krachende Discofox-Nummern beherrschen, sondern auch die nachdenkliche und ernsthafte Schiene bedienen können – eine schöne Reminiszenz an die Originalinterpreten HOFFMANN & HOFFMANN, sehr überzeugend zweistimmig gesungen.

Bei „Deine oder meine“ behandeln THOMAS und FLORIAN wieder ihr Lieblingsthema – beide lieben die gleiche Frau („bei Frauen haben wir den gleichen Geschmack“). Diesmal ist die besungene Schönheit selbst kichernd in der Aufnahme zu hören. Den Song schrieben mit TIM PETERS, WERNER PETERSBURG und ALEXANDER SCHOLZ die gleichen Songautoren, die für den Superhit „Nicht verdient“ zuständig waren, und das merkt man dem geilen eingängigen Refrain auch an – richtig toll der Backgroundchor, der den Gedanken „ich weiß es nicht!“ mit „er weiß es nicht!“ betont.

In „Meine beste Melodie“ geht es um eine romantische Liebeserklärung an eine Frau, die mit einem Lied verglichen wird. Die Frau ist „die schönste Sinfonie“, mit der „die Erde still steht“. Im typischen Geller-Sound präsentieren FLORIAN und THOMAS, dass eine romantische Liebeserklärung auch im tanzbaren Sound daherkommen kann. Textdichter ALEXANDER SCHOLZ hat hier sehr stimmige und romantische Worte gefunden.

Wer erinnert sich nicht an WIM THOELKEs Großen Preis, bei dem es hieß: „Riiisikooo!“. Dieses Wort steht im Mittelpunkt des gleichnamigen Songs, bei dem das ungleiche Duo dafür plädiert, „niemals einen Plan“ zu haben, sondern ohne nachzudenken in der Liebe auf Risiko zu spielen.

Eine echte Songperle schrieben Tim Peters, Paul Falk und Katharina Schwarz für FLORIAN und THOMAS. In „Freunde wie wir“ geht es um eine echte Männerfreundschaft, in der man „Lieben und Verzeihen“ kann, auch wenn man „bei Frauen den gleichen Geschmack“ hat. Wie wichtig es ist, zusammenzustehen – wer wüsste das besser als die Superstars des Schlagers, die damit sicher erneut genau einen Punkt treffen, den ihre Fans dankend annehmen und auf sich beziehen. Der Mitsingfaktor („oohooohoohoohoo – aahaahaahaa“) darf bei diesem Lied natürlich nicht fehlen. Fazit des Songs ist ein KLUBBB3-Titel: „Lass uns Freunde bleiben, bis wir 100 sind“.

Wer kennt es nicht – die Achterbahn der Gefühle: „Geliebt, gelacht, geweint“. Genau dieses Wechselbad beschreiben FLORIAN und THOMAS – auch wenn sich „der Rest der Welt sich gegen uns verschworen“ hat, bleiben die beiden sich treu. Der sehr kommerzielle zweistimmig gesungene Refrain lädt förmlich zum Mitsingen ein.

Mutmachersongs dürfen bei SILBEREISEN-Songs nicht fehlen, dem schließt sich THOMAS ANDERS gerne an. Wer an seine Träume glaubt, gewinnt – oder um es mit dem Duo zu sagen: „Du kannst ein Sieger sein“. Im ungewohnten Shuffle-Rhythmus wird dafür plädiert, an sich selber zu glauben: „You Can Win if you want, ja das hab ich schon sehr sehr früh gelernt“, singt THOMAS augenzwinkernd mit Rückblick auf seine Vergangenheit. Statt „Du schaffst es schon“ sagt FLORIAN: „Du kannst es schaffen!“. Der beliebte typische Bohlen-Eunuchenchor im Hintergrund darf da natürlich genauso wenig fehlen wie die Modulation in eine andere Tonart – bei wohl keinem anderen Song des Albums passt der Begriff „Modern Talking 2.0“ wie bei diesem Titel.

Das im Schlager beliebte Feuerwerk darf auch bei THOMAS und FLORIAN nicht fehlen. Der Gute-Laune-Song „Wie ein großes Feuerwerk“ spricht dafür, „bunt“ zu leben, „weil wir nur dieses Leben haben“. Ein Titel, der für Optimismus im Leben spricht. Keine Experimente – im positiven Sinn: Auch dieser Titel ist im modernen Discofox-Sound gehalten. Der Titel wäre vielleicht auch ein guter Name für das Album gewesen – andrerseits gab es schon genügend erfolgreiche Schlageralben mit diesem oder ähnlich klingenden Namen.

Stärker als die Zeit“ fühlen sich FLORIAN und THOMAS – „stärker als alles, was im Leben einmal war“. Auch dieser optimistische Titel plädiert dafür, das eigene Schicksal in die Hand zu nehmen. „Den Worten Taten folgen zu lassen“, das ist wichtig – auch dieser Titel überzeugt mit einem stimmigen Arrangement, der zum Tanzen einlädt.

„Woowoowooh“ – so fängt euphorisch der Song „100.000 Wunder“ an, der mal wieder bewundernd eine Traumfrau beschreibt, die den beiden Herren den Kopf verdreht hat: „Sie ist wie 100.000 Wunder“. Wer da nicht mitsingt und mittanzt, bei dieser „puren Emotion“, ist selber Schuld – kein Wunder: „Sie ist ein Bild von einer Frau und bleibt sich treu“.

Dass „ein Moment unvergänglich“ ist, ist eine typische Schlagerweisheit. Die Magie des Moments zu nutzen, wird oft in diesem Genre oft beschrieben. Und „Ein kleiner Moment“, der kann „alles verändern“- in einem stimmigen Lied beschreiben THOMAS und FLORIAN, wie wichtig es ist, seine „eigenen Regeln“ zu schreiben und die Zeit für einen Augenblick anzuhalten, wenn es passt. Auch dieser Titel fügt sich nahtlos in die Reihe der Gellerschen Hit-Produktionen an.

Von der Magie der ersten Liebe, wenn „Liebe einen Namen“ hat, erzählt der Song „Wenn der Himmel uns umarmt“: „Nein, ich hab niemals so intensiv gefühlt“ – da werden „Träume endlich wahr“, sind sich THOMAS und FLORIAN einig. Auch dieser Song ist – wie konsequent auf dem Album – tanzbar und modern produziert worden.

Einen weiteren Liebesaspekt beschreibt „Weiter als der Horizont“ – ein Lied über eine lang anhaltende Liebesbeziehung, in der man auch schwierige Zeiten überwunden hat. Passend zum Album, ist auch dieser Titel sehr modern produziert und auf den Punkt formuliert. „Freiheit ist das größte Gut der Welt“, lernen wir. Aber: „Wir haben sie zusammen“ – ein schöner Schlusspunkt des überzeugenden Duettalbums.

Mit „Das Album“ haben die Solostars THOMAS ANDERS und FLORIAN SILBEREISEN im Duett einen Nerv getroffen, zumal die Stimmen der beiden gut miteinander harmonieren. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass FLORIAN nach seinem Erfolg mit KLUBBB3 auch mit THOMAS ANDERS ein Nummer-Eins-Album hinbekommt, die CD hat gewiss gar nicht so schlechten Chancen, das (Duett!-)„Album des Jahres“ zu werden. Hilfreich ist dabei sicherlich die gestern Abend (06.06.2020) erfolgte Präsentation in der großen Eurovisionsshow „Schlagerlovestory.2020 – Das große Wiedersehen!“, bei der es wie im „Album“ um die Liebe ging.

Die fröhlichen, partytauglichen und tanzbaren Songs sind zeitgemäß, hin und wieder werden nachdenkliche Töne eingeschlagen („Rücksicht“). Letztlich ist aber eine klare Linie erkennbar.

Textquelle: smago!

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