G.G. ANDERSON
Das macht ihm doch keiner nach!

Zum Chart-Einstieg des Albums „Sieben Leben“ von G.G. Anderson auf Platz 18! Ein Gast-Beitrag von Christoph Schüly!

 

 

 

Auch ohne Auftritt in der Eurovisions-Sendung Schagerbooom ist G.G. Anderson mit seinem neuen und nach eigenem Bekunden letzten Album „Sieben Leben“ der Einstieg in die Album-Charts gelungen – und das auf einem sehr respektablen Platz 18. Herzlichen Glückwunsch!

Auch bei seinem 30. Studioalbum hat er für seine Fans wieder vollen Einsatz gezeigt und ganze 20 Titel aufgenommen. Das Spektrum reicht vom Diskotheken-Kracher „Du hast den Teufel geküsst“ über das atmosphärische „Frühling in Berlin“ und das romantische „Ich will dich nie wieder weinen seh’n“ bis hin zu optimistischen, mutmachenden Songs wie „Nein“ und „Nach Schatten kommt ein Licht“. Ehrlich und aufrichtig thematisiert er auch sein Lebensalter – im Titelsong „Sieben Leben“ und in dem leicht selbstironischen Stück „Gefährlich nah“.

Wenn es noch eines Beweises bedürfte, dass G.G. Anderson in seinem 75. Lebensjahr weiterhin hervorragend bei Stimme ist, so liefert er diesen mit seiner Version des Hits „Words“ der Bee Gees. Eines ist nach Anhören der Produktion klar: Der Interpret zeigt sich vielseitiger und authentischer denn je.

Zurecht voller Stolz berichtete G.G. Anderson in den vergangenen Monaten in mehreren Interviews von seinem neuen Album, auch am 16. März auf dem Göppinger Lokalsender radiofips. Am Nachmittag vor seinem Auftritt beim Uhinger Schlagerfrühling war der Interpret, Songschreiber und Produzent eine Stunde lang mit dem Verfasser dieser Zeilen live auf Sendung. Sein Label und seine engsten, persönlichen Kontakte hätten ihm rückgemeldet, so der 74-jährige Musiker, dass ihm mit „Sieben Leben“ das bisher beste Album seiner Karriere gelungen war.

Im Interview bei radiofips wurde indes auch deutlich, wie sehr es G.G. Anderson schmerzt, schon seit 13 Jahren in keiner der großen ARD-Shows von Florian Silbereisen mehr zu Gast gewesen zu sein. Er war aber guten Mutes, den Produzenten der Silbereisen-Shows von der Qualität seiner neuen Songs überzeugen zu können: „Michael Jürgens hat einen guten Musikgeschmack“, sagte er augenzwinkernd.

Bis zuletzt muss G.G. Anderson Anlass zur Hoffnung gehabt haben, am 8. Juni in Kitzbühel bei Florian Silbereisens Schlagerbooom doch noch dabei zu sein. In den ersten Interviews kurz vor der Album-Veröffentlichung, etwa bei „Schlagerradio“, war noch keine Rede davon, dass es sich bei „Sieben Leben“ um sein letztes Album handeln könnte. Im Gegenteil: Er denke darüber nach, Hits der Bee Gees auf Deutsch zu singen, was nach einer Idee für ein neues Konzeptalbum klang. “Dann kam plötzlich die Wende: Im Gespräch mit “Radio Schlagerparadies” verkündete G.G. Anderson, künftig keine neuen Songs und Alben mehr produzieren zu wollen.” Er wolle sich „den Stress kurz vor der Veröffentlichung“ ersparen, sich zu fragen, „bekomm ‘ ich die und die Fernsehsendung, bekomm‘ ich genug Rundfunk-Einsätze – und mich dann zu ärgern!“

In der Landesschau des SWR-Fernsehens, in der er am Veröffentlichungstag zu Gast war, wurde er noch deutlicher und nannte das Gebaren von Fernseh-Redakteuren, die ihn in ihren Sendungen seit Jahren nicht auftreten ließen, als Grund für seinen geplanten Rückzug. Er betonte aber, weiterhin live auftreten zu wollen.

Der Ärger des Interpreten darüber, sein Herzblut immer wieder in neue, hochwertige Produktionen zu stecken und von den Redakteuren der großen Fernsehshows dann doch ein ums andere Mal ignoriert zu werden, ist verständlich. Dabei hätte es in den vergangenen Jahren viele Gründe gegeben, G.G. Anderson in die großen Shows der ARD und des ZDF einzuladen. Wie der hohe Charts-Einstieg von „Sieben Leben“ zeigt, halten ihm die Schlagerfans bis heute die Treue. Seit dem Jahr 2000 waren ausnahmslos alle regulären Studioalben des Nordhessen in den Charts vertreten, seit 2016 stets in den TOP 20, 2018 sogar in den TOP 5. Mit Liedern wie „Du bist mein kleiner Diamant“ und „Manana“ gelangen überdies auch in jüngerer Zeit solide Airplay- sowie Download- und Streaming-Erfolge.

Seine großen Single-Hits aus den 1980er und 1990er-Jahren haben die Jahrzehnte überdauert und sind heute Evergreens des deutschen Schlagers. Dazu gehören Songs wie „Mama Lorraine“, „Am weißen Strand von San Angelo“, „Santa Lucia – versunken im Meer“, „Sommernacht in Rom“, „Mädchen, Mädchen“, „Weiße Rosen schenk‘ ich dir“, „Und wenn Tirol am Nordpol wär‘“ und viele mehr.

Hinzu kommt: Einige der rund 1500 Lieder, die er seit Ende der 1970er Jahre geschrieben hat, haben Interpreten im Repertoire, die zur Stammbesetzung der großen Fernsehshows gehören (oder bis in die jüngere Vergangenheit gehörten): Roland Kaiser nahm von 1979 bis 2013 eine ganze Reihe von Liedern aus der Feder von Gerd Grabowski und seinem Team auf – zuletzt den Tatort-Song „Egoist“. Die Klassiker „Schach matt“ und „Lieb‘ mich ein letztes Mal“ zählen bis heute zu Roland Kaisers größten Erfolgen. Aber auch Andy Borg, Bernhard Brink, Jürgen Drews und Mireille Mathieu profitierten von G.G. Andersons Fähigkeiten und seinem Ideenreichtum als Komponist.

Es ist schade, dass ihm die Fernseh-Redakteure – und leider auch einige Kollegen in den Rundfunk-Redaktionen –, in den vergangenen Jahren nicht die Anerkennung und Wertschätzung entgegengebracht haben, die ein Interpret, Songschreiber, Produzent und Talentförderer angesichts einer 45-jährigen, durchgehend erfolgreichen Karriere voller Schaffenskraft und Kreativität verdient. Ansonsten wäre zukünftig sicher noch mit weiteren Alben von G.G. Anderson zu rechnen gewesen. Jeder, der ihm in den sozialen Medien folgt oder ihn in unlängst persönlich getroffen hat, weiß, dass ihm die Arbeit im Studio auch nach 30 Alben weiterhin Spaß gemacht hat.

Es bleibt, ihm ein großes Dankeschön auszusprechen: für unzählige Hits, die er für sich selbst und für viele andere geschrieben hat und mit denen es ihm seit Jahrzehnten gelingt, den Schlagerfans den manchmal tristen Alltag zu verschönern. Um es in Anlehnung an einen seiner jüngeren Songs zu formulieren: Das macht ihm doch keiner nach!

Textquelle: Dr. Christoph Schüly (radiofips / Freies Radio Göppingen)

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