ANDY BORG
Das große Exklusiv-Interview mit Andy Borg …

… als Ergänzung des “Haupt-Interviews”, welches exklusiv in der ab heute (23.05.2023) im Zeitschriftenhandel erhältlichen Magazin “Beim Andy” (€ 2,98) nachzulesen ist!

 Servus lieber Andy, ein absolutes Highlight deines Albums ist nach unserer Meinung „Alles, was ich hab“. Den Titel hast du auch selbst geschrieben. Liegen wir richtig mit der Annahme, dass du hier bewusst in der Tradition von Peter Alexander einen Titel geschrieben hast? War dir wichtig, dass gerade bei diesem Song auch „echte“ (Natur-)Instrumente zum Einsatz kamen?
Ja, ihr liegt richtig in der Annahme. Da habe ich mir als Vorbild „Komm und bedien‘ dich“ genommen. Und das mit den Naturinstrumenten – es sind Bläser dabei und es ist natürlicher arrangiert als die anderen, bei denen ich viel
Wert auf Keyboardsound, Andy Borg Bells, wie ich sie nenne, lege. Der Titel hat auch den Charakter, dass man da Bläser ins Arrangement setzt, wie bei den guten alten Bigbands – und das hat der Christian Zierhofer im Tonstudio
sehr gut gemacht.
„Alles, was ich hab“ wäre – wie wir finden – ein potenzieller Hit-Kandidat für eine Single. Hast du bezüglich der Auswahl der Promotion-Songs bzw. Single-Auskopplungen ein Mitspracherecht?
Nein ich habe kein Mitspracherecht, was die Single-Auswahl betrifft, sondern: Ich hab das alleinige Recht die Single auszukoppeln. Wenn wir uns nicht einig sind, dann muss ich in letzter Instanz entscheiden. Bisher hat es immer funktioniert, dass wir drei oder vier Lieder aus einem Album gefunden haben, die auf jeden Fall Single sein können – und die werden dann eins nach dem anderen ausgekoppelt. Was als erstes, was als nächstes, macht für mich keinen Unterschied. Es freut mich, wenn euch alles, was ich habe, so gut gefällt, dass es ein Single-Anwärter ist.
Den gerade genannten Song hast du allein geschrieben. Heutzutage sind eher Autoren-Teams üblich. Was hältst du von Songwriter-Camps, in denen neue Schlager entstehen?
Das ist die neue Art, Lieder entstehen zu lassen. Es kommen dabei wirklich gute Songs raus. Bei mir ist es mit den Texten manchmal schwierig, weil ich eben über 40 Jahre dabei bin und 62 Jahre alt bin, da achte ich schon auf die Satzstellung und Wortwahl. Weil ich gefühlt schon alles gesungen habe. Und da ist es mir schon wichtig, dass es meiner Person und meiner Ausdrucksweise entspricht. Da wird dann auch mit dem Rotstift nachgebessert, so als Vorschlag, wie ich mir das gut vorstellen könnte. Diese Camps halte ich prinzipiell für gut, weil man merkt, dass die Leute Spaß dran haben am Erfinden. Und das Ergebnis lässt sich hören!
Eine Co-Autorin des Songs „1000 Sünden“ ist Waltraud B. – Verbirgt sich hinter „Waltraud B.“ am Ende Waltraud B. Nießlein …?
(schmunzelt … Das ist die Textdichterin Waltraut Brandner, die da mitgeschrieben hat.
Gibt es einen besonderen Lieblingstitel auf deinem neuen Album?
Die Frage, ob es einen Lieblingstitel von mir auf diesem Album gibt, kann ich mit JA beantworten. Und zwar die ersten 16 …
Ein augenzwinkernder Song ist „Ist der Ruf erst ruiniert“. Gab es Momente in deiner Karriere, in denen du dachtest – oh je, der Ruf ist ruiniert? (Zum Beispiel, wenn mal einer deiner humorvollen Stolperer bei Auftritten misslang?)

Ich finde ja ein Lieblingslied kann auch nur kurz das Lieblingslied sein, weil man eine bestimmte Lebenssituation erlebt und da passt bei einer traurigen Erfahrung ein anderes Lied als bei einer glücklichen Lebenssituation.  Das wechselt bei mir. Es gibt natürlich ein paar, die sich durch mein ganzes Leben ziehen, doch das wird sich erst noch weisen, bei diesem Album, ob es da eins geben wird, was mich länger begleitet.

Andy Borg darüber, warum er “nur” bei Facebook und NICHT auf Instagram zu finden ist …

Ich bin da ((auf Facebook, die Redaktion)) als „Schlager-Spaß“-Andy Borg und das reicht mir. Und gegen die Fakes kann man leider wenig machen, außer, dass man aufpasst und nicht alles glaubt, was man da liest oder von irgendwelchen Leuten erzählt bekommt, die sich als wer anderes ausgeben und die noch dazu keine guten Absichten damit verfolgen. Das hätte sich die Menschheit besser vorher überlegen sollen, wie sie das handhaben, bevor sie Twitter und die ganzen anderen Social Media Kanäle ins Leben rufen, so das niemand Schaden daran nimmt … Schade, aber es ist so.
Vorausgesetzt, wir liegen richtig: Kann es sein, dass du bislang noch nicht bei der Giovanni-Zarrella-Show zu Gast warst? Würdest du dort gerne auftreten?

Der Giovanni und das ZDF haben schon angefragt, das waren terminliche Probleme meinerseits, weil ich nicht konnte. Denn bei mir gehen Auftritte vor, was zugesagt ist, ist zugesagt.  Das war auch beim Florian schon ein paarmal so und bei Carmen …

Der letzte Song auf dem Album – “So einfach wie man denkt” – entstand in Zusammenarbeit mit Stefan Fuchs, dem grandiosen kreativen Kopf beim „Schlager-Spaß“. Wie kam es zu DIESER “Konstellation”?
Diese Zusammenarbeit ist naheliegend, weil wir ja vor dem Musikantenstadl schon Sendungen gemacht haben, wie z.B. für den MDR, dann haben wir die ganze “Musikantenstadl”-Zeit zusammengearbeitet. Da sind auch schon Lieder entstanden. Wir haben auch Lieder geschrieben, die nicht veröffentlicht wurden und sehr schön sind.  Manchmal bekomme ich eine Melodie, die gefällt mir derartig, dass ich unbedingt einen Text dazu machen möchte. Beim Stefan war das so, er hat mir diesen Text geschickt, ganz viele Strophen, und die Musik ist sofort dazu gekommen. Ich hab mich ans Klavier gesetzt und hab das sofort gehabt. Weil mir die Zeilen so gefallen haben, weil das so eine schöne Art ist zu sagen: Komm das ist doch gar nicht so schwer. Eben so einfach, wie man denkt.

Andy Borg darüber, wie er für sich damit umgeht, dass Musik immer weniger Wert ist …

Das kann ich nicht beurteilen. Ich mach meine Musik für die Generation, die diese Musik sehr wohl zu schätzen weiß. Sie geben vielleicht nicht so viel Geld aus – doch wenn ich vor ihnen stehe und die Gesichter schau, sieht man manchmal sogar die Erinnerungen, die sie darin haben. Durch gute und schlechte Zeiten hat sie ein Lied von mir begleitet – und das ist mehr wert als alles Geld und jede Währung.
Textquelle: Andy Tichler, Chefredakteur www.smago.de

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