"WDR4"
Auch smago! Leser und Schlager-Experte Stephan Imming zeigt sich angewidert von der WDR4 Programmreform!

Bekannterweise gibt es ansonsten keinen Grund mehr, sich für diesen WDR 2 Ableger zu interessieren. Was ich da aber "aus Versehen" sah, fand ich schon unfassbar. Da WDR 4 zur schlechten WDR 2-Kopie mutiert ist, höre ich inzwischen lieber das "Original". Auch dort stößt man hin und wieder auf Song-Perlen, sogar auf Deutsche. So ist mir das LIed "Lieblingsfarben" der Band Element of Crime aufgefallen – dafür wurde auf WDR 2 mehrfach Werbung gemacht – in meinen Augen ein richtig starker Song, der u. a. bei "WDR 2 für eine Stadt" in Remscheid zum Besten gegeben wurde.

Ein Blick auf die WDR 4-Webseite zeigt mir nun, wer aktuell Interviewpartner auf WDR 4 war – naaaa? Richtig: Element of Crime. Wie gesagt, das ist eine DEUTSCHE Band – und ich finde deren aktuelles Produkt exzellent. Und ich freue mich auch über Grenzüberschreitungen – habe ich schon mal in anderem Zusammenhang geschrieben – das war bei Ilja Richter in den 70ern vollkommen normal, Heino und T. Rex nacheinander zu bringen. Aaaaber – dafür genügt EIN Sender.

Was mir auch aufgefallen ist: WDR 4 hat keine eigene Facebook-Präsenz. Auf der Homepage liest sich das so:

"Ist Ihnen etwas aufgefallen? WDR 4 hört sich nicht nur anders an, sondern sieht auch hier im Netz ganz anders aus. Wir haben uns nämlich vorgenommen, Ihr neues WDR 4-Programm auch hier im Internet neu und frisch zu präsentieren. Bunt, klar und ganz nah dran. Und natürlich für ein gutes Gefühl!"

Ja – die sind total "neu und frisch". Mal gucken, wie lange die brauchen, dass es so etwas wie soziale Netzwerke gibt. Wobei – das ist wohl bewusst so gemacht, dass es keine eigene Facebook-Präsenz des Senders gibt, weil der dort zu erwartende "Shitstorm" wohl nicht mehr feierlich wäre.

Und wenn dortige Redakteure sogar offen über frühere Hörer schwadronieren, die sich mittlerweile (O-Ton) "die Radieschen von unten" begucken, weiß man, wes Geistes Kind die dort arbeitenden Leute sind, die ganz offensichtlich jeglichen Bezug zu ihrer Hörerschaft verloren haben. Oder glauben die allen Ernstes, dass der 68er-Revoluzzer, der früher bei (erneut sinngemäß zitiert) Woodstock gekifft hat (nach meiner Erinnerung wurde so argumentiert) – also, beim besten Willen – welcher Berufsjugendliche Alt-68er bekennt sich nur deswegen zu WDR 4, weil einige Juppies meinen, irgendwelche dubiose Meinungsumfragen argumentativ ins Feld führen zu müssen.

Und immer wieder sei die Frage gestellt, warum solche Meinungs-Umfragen so vollkommen uninteressant in Sachen WDR 3 und WDR 5 sind.. – vielleicht liegt schwindende Hörerschaft ja nicht nur an der Musikfarbe, sondern auch an der Qualität der Redaktionen und Macher? Aber ich denke, solche Gedankengänge werden komplett ausgeschlossen.