UDO JÜRGENS
Allerlei Wissenswertes über die Dokumentation "Der Mann, der Udo Jürgens ist"!
Sendetermine: Am Sonntag, 21. September 2014, 21.40 Uhr auf ARTE! Sowie: Am Montag, 29. September 2014, 20.15 Uhr im Ersten! Ein Film von Hanns-Bruno Kammertöns und Michael Wech!
Es ist ein Gedanke, der ihn quält, aber UDO JÜRGENS versucht nicht, ihm aus dem Weg zu gehen. Jetzt, nach über sechzig Jahren auf der Bühne, sagt er über seine Zukunftspläne: „Wenn du ein Abschiedslied, ein richtig gutes machst, dann muss man den Tod durchhören durch das Lied. Und darüber kann ich jetzt nicht singen in diesem Moment“. Nein, loslassen will er nicht. Dabei wird Udo Jürgens, der größte deutschsprachige Chanson- nier der Gegenwart, am 30. September 2014 80 Jahre alt.
Er hat mit seinen Konzerten die ganze Welt bereist: Er ist in Brasilien aufgetreten, hat in China und Südafrika gespielt. Shirley Bassey und Sammy Davis Jr. – die ganz Großen sangen seine Kompositionen. Wer ist dieser Mann, den Frauen anhimmeln und Männer we- gen seiner Lässigkeit beneiden? Wie blickt Udo Jürgens auf ein Leben zurück, das ihn zum reichen Mann gemacht hat, das ihm unvergessliche Momente auf der Konzertbühne geschenkt hat? Was waren die Tiefpunkte, in denen auch einer wie er nicht mehr weiterwusste? Von welchen Ängsten und von welchen Sehnsüchten war er getrieben? Udo Jürgens hat im Laufe seines Lebens so manches Interview gegeben. Er hatte immer etwas zu sagen. Jetzt, zu seinem Geburtstag und vor Beginn seiner vermutlich letzten großen Tournee, hat er die Autoren Hanns-Bruno Kammertöns und Michael Wech zu intensiven Gesprä- chen getroffen. Dabei gesteht Udo Jürgens: „Ich kann ohne Applaus leben, aber nicht wenn ich auf der Bühne stehe“. Und auch über den hohen Preis des Erfolges spricht er: „In den Stun- den nach einem Konzert öffnet sich die Tür zur Einsamkeit“.
Ohne Scheu erinnert sich Udo Jürgens in den Gesprächen an die quälenden Zweifel seiner Anfangsjahre. Auch seine Amouren sind Thema: „Treue ist keine Frage des Charakters, sondern der Gelegenheiten.“ Er sei zweimal verheiratet gewesen: „Ich wollte eine gute Ehe führen, habe es aber nicht geschafft.“ Was macht ein glückliches Leben aus? Habe ich die Zeit genutzt? Diese Fragen stellt sich Udo Jürgens bis heute. Keiner hat über die Liebe und die Einsamkeit eindringlicher gesungen als er. Was bleibt? Mit seinem Bruder, dem Maler Manfred Bockelmann, hat er die Frage nächtelang diskutiert. Auch ihn besuchen die Autoren in seinem Atelier. Er steht dem Menschen Udo Jürgens so nahe wie wohl kein anderer sonst: „Mit seiner Musik hat er alle Schwächen ausgeglichen“, so sein Bruder.
Auch Tochter Jenny Jürgens und Sohn John sowie Weggefährten wie Joachim Fuchsberger und seine Manager zeichnen ein Bild von „Der Mann, der Udo Jürgens ist“.
„Man vergisst sehr oft, dass ich in meinen Liedern, auch wenn sie vielleicht wie Schlager klingen, mich doch oft bemüht habe, Haltung zu zeigen. Ich bin Unterhaltungsmusiker. Das beinhaltet auch das Wort ‚Haltung‘.“
Der Mann, der Udo Jürgens ist
Buch und Regie ………………………Hanns-Bruno Kammertöns, Michael Wech
Kamera…………………………………………Sven Kiesche, André Krüger
Ton……………………………Ilhan Coskun, Marvin Dohrmann, Julian Kiesche
Schnitt …………………………………………………..Klaus Flemming
Recherche ……………………………………………..Dominik Beckmann
Projektkoordination ……………………………………..Lena Zimmerhackel
Produktionsleitung……………….Lucas Meyer-Hentschel WDR, Sybille Essig MDR
Producer……………………………………………….Werner Vennewald
Produzent ………………………………………………..Benjamin Seikel
Redaktion ………………………..Christiane Hinz (WDR); Anja Hagemeier (MDR); Gerolf Karwath (SWR)
Eine Produktion der C-Films (Deutschland) GmbH im Auftrag von WDR, MDR und SWR in Kooperation mit SRF und ORF in Zusammenarbeit mit ARTE und 3sat
Manfred Bockelmann, Bruder von Udo Jürgens: „Wenn die ‚blaue Stunde‘ im Schloss anschlug, wenn man zurück kam von draußen in das Haus, dann gab es oft eine Runde um das Klavier und mein Bruder Udo hat dann gespielt. Er hat in der Regel improvisiert und alle horchten zu. Und man konnte den Tag, die Erlebnisse, die man hatte oder einen gemeinsamen Spaziergang Revue passieren lassen – man hatte das Gefühl, er erzählt es nach. Das waren unglaubliche Stunden, für die gesamte Familie.“
John Jürgens, Sohn von Udo Jürgens: „Er liebt die Frauen bis heute, und die Frauen lieben ihn. Das ist sicher nicht leicht für meine Mutter gewesen. Sie haben das beide ganz toll gemacht, weil sie das vor uns Kindern nicht großartig ausgetragen haben. Dass wir das irgendwann einmal mitbekommen haben, war klar.“
Jenny Jürgens, die älteste Tochter von Udo Jürgens: „Wie wäre beides vereinbar gewesen? Kann ich mir schwer vorstellen: Diese Form von Karriere, wie er sie gemacht hat, plus richtig Papa sein, wie man sich das vorstellt.“
Die Autoren über Udo Jürgens
Hanns-Bruno Kammertöns: „Trotz seines grandiosen Erfolges, trotz seiner Erfahrung in den Jahrzehnten auf den Konzertbühnen ist Udo Jürgens ein Mann geblieben, der Staunen kann, der sich mit vollem Herzen begeistern kann. Für ihn ist typisch, dieses Verlangen nach Austausch, nach Gespräch, auch über die letzten Dinge. Da ist nichts Routiniertes. Er ist ein Erzähler, dem man nächtelang zuhören kann. Auf ihn trifft das bonmot zu ‚Wache jeden Morgen auf, als wäre es Absicht’.“
Michael Wech: „Ein Satz von Udo Jürgens, der mich besonders beeindruckt hat, wird im Film nicht zu hören sein: ‚Bis zum letzten Atemzug werde ich Vertrauen zu anderen Menschen haben und werde an diese Dinge glauben, die unser Leben lebenswert machen. Das ist das Entscheidende. Weil ich sonst kein einziges Lied mehr schreiben kann‘. Udo Jürgens, so habe ich ihn während der Dreharbeiten kennengelernt, ist, wenn man das so sagen darf, parkettsicher, wenn es um Gefühle geht. Und er spricht mit einer Mischung aus Leichtigkeit und Souveränität darüber, wie ich es selten erlebt habe. Was auffällt, ist die Hochachtung mit der er, ungefragt, über seine Eltern spricht. Noch heute, mit fast achtzig Jahren. Ich bin überzeugt, dass er es nicht nur für unsere Kamera getan hat.“
Das Erste / ARD (Textvorlage)
http.//www.ariola.de
http://www.udojuergens.de

