"KEINE SCHLAGER IM RUNDFUNK – DIE ABRECHNUNG"
Stellungnahme von Peter Sebastian zur Dokumentation von Denny Schönemann!
Was „Mr. Gute Laune“ schreibt…:
Momentan wird auf den einschlägigen Internetportalen ja sehr viel diskutiert, auch gestritten und polemisiert, über die auf YOUTUBE ‚online‘ gegangene, 50minütige Dokumentation „KEINE SCHLAGER IM RUNDFUNK – DIE ABRECHNUNG“. Einige regen sich darüber auf, dass dieser oder jener – ggf. nicht oder noch nicht so bekannte – Künstler ausführlich zu Wort kommt, andere Kollegen dagegen gar nicht erst befragt wurden. Es wird auf die mutmaßlich schwache Bild- und Tonqualität hingewiesen, die oft plakative, „Bild“-Zeitungs-gemäße Wort- und Formulierungswahl getadelt bzw. behauptet, manch weniger prominenter Schlagersänger nähme diese Dokumentation ausschließlich dafür zum Anlass, für sich und/oder seine jeweils neueste Produktion zu werben bzw. nutze er dieses Video in erster Linie als kostenlose PR-Plattform.
Leuteeee… bevor Ihr an allem möglichen und unmöglichen dieses immerhin fast einstündigen Films herummäkelt, rate ich allen voreiligen Kritikern, Euch doch einmal folgendes durch den Kopf gehen zu lassen. Hier hat der Denny Schönemann, ein ganz normaler Mensch, der nebenbei auch als Schlager- und Popsänger tätig ist, seine aufgestaute und ja sehr verständliche bzw. von den meisten von uns geteilte „Wut“ über den regelrechten Boykott neuerer deutscher Schlager- und Popproduktionen durch die öffentlich-rechtlichen Medienanstalten so MIR NICHTS, DIR NICHTS, in die Gestaltung dieses Videos umgewandelt. Sicherlich ohne einen professionellen TV-Sender mit einem entsprechend angemessenen Budget im Hintergrund. Denny Schönemann hat auf rein idealistischer Basis mit viel zeitraubender und nervenaufreibender Kleinarbeit etwas waghalsig Kreatives und gesellschaftspolitisch Mutiges zum Ausdruck gebracht.
Er hat seinem Missmut über einen Themenkreis Luft gemacht, der doch letztlich uns alle betrifft, die wir gerne deutsche Popmusik, auch und gerade neueren Produktionsdatums hören – und auch gerne ganz regulär, ungestört und dem internationalen Popgeschehen in seiner kulturellen Bedeutung gleichwertig im Radio hören wollen.
Diese Problematik, die für uns ja täglich in der deutschen Radiolandschaft greifbar ist, beschäftigt natürlich immens all die Fans und Schlagerfreunde, aber gleichermaßen auch alldiejenigen Menschen, die – sei es als Künstler, als Instrumentalist, als Studiobesitzer, Produzent, Musikverleger – mit dem Genre des „Deutschen Schlagers“ beschäftigt sind.
So sollten wir alle sehr froh darüber sein, dass Denny Schönemann und seine Mitstreiter diese Thematik endlich einmal, auch und gerade in Form eines frech-offensiven Dokumentationsfilms, der sicherlich mit vollster Absicht polarisieren soll (und dies ja, wie man sieht, auch mit voller Wucht tut), öffentlich machen.
Mag man an der Aufmachung, an der einen oder anderen Äußerung des einen oder anderen Interviewpartners vielleicht persönlich keinen Gefallen finden, diese für übertrieben oder zu provokativ halten. Dies liegt in der Natur der Sache bzw. sollte jedem von uns jederzeit unbenommen sein.
Trotzdem sollten wir Denny Schönemann und seinem Team doch sehr, sehr dankbar dafür sein, dass er sich mit dieser Intensität und Aktivität in den notwendigen Kampf stürzt, der zum Ziel haben soll, dass der DEUTSCHE SCHLAGER künftig keine kulturelle Diskriminierung mehr erfahren möge, was momentan fraglos in vielen öffentlich-rechtlichen Rundfunkstationen bedauerlicherweise der Fall ist.
Wir sollten es daher tunlichst unterlassen, in dieser notwendigen Debatte, zu der Denny Schönemann und die Seinen mittels ihres Videoclips einen außerordentlich bedeutsamen und wegweisenden Beitrag geleistet haben, persönliche Animositäten auszuleben oder uns vielleicht sogar gegenseitig anzumisten und herunterzureden.
Wir sollten uns zumindest auf einen Minimalkonsens festlegen, der besagt, dass wir alle gerne mehr GUTE, deutsche Musik in unserer Muttersprache im deutschen Radio hören wollen, und nicht nur stets internationale Oldies mit nur ein paar wenigen deutschsprachigen Alibi-Titeln.
Für dieses Ziel sollten wir zusammenstehen, darüber hinausgehende, unterschiedliche Auffassungen, die nur allzu menschlich sind, bis auf weiteres hintanstellen und gemeinsam für die gute, richtige Sache im Interesse einer großen Hörerschaft eintreten.
Schlussendlich eine kleine zugespitzte Bemerkung für alle zum Nachdenken: Viele Radioverantwortlichen – so auch der im Videoclip mehrfach zu Wort kommende MDR-Pressechef Thomas Ahrens – betonen gebetsmühlenartig immer wieder, die Menschen draußen im Lande wollten (angeblich) gar keine Schlager hören.
Deshalb, so diese Rundfunk(un)verantwortlichen am finanziellen Tropf der GEZ, müsse man handeln und eben keine Schlager mehr im öffentlich-rechtlichen Rundfunk spielen, sozusagen den Schlager ausrangieren.
Was der Bauer nicht kennt/kennenlernen kann, das wird ihm auch niemals schmecken, mag es in Wirklichkeit auch noch so lecker sein, so zusammengefasst, die brachiale Logik der quasiverbeamteten Radioleute.
Polemisch formuliert, könnte man in demselben Kontext auch daran gehen, Wahlen, bzw. – wenn gewünscht – auch gleich die ganze Politik abzuschaffen. Warum? In den letzten Jahren – so gerade aktuell bei der Hamburger Bürgerschaftswahl am 15.02.2015 – tendiert die Wahlbeteiligung hierzulande dahingehend, dass kaum mehr als die Hälfte der Bundesbürger, bestenfalls noch um die 70 Prozent (vgl.: BTW 2013), überhaupt noch von ihrem grundgesetzlich verbrieften Recht auf freie und geheime Wahl Gebrauch macht.
Wenn angeblich keiner mehr wählen gehen mag und manche Hohen Herren oder sonstige, die sich dafür befugt halten, diese Entwicklung plötzlich genauso ernst nähmen, wie die, wie im Clip zu sehen, auf sehr fragwürdige Weise zustande gekommene These, dass angeblich kaum noch einer Schlager im Radio hören mag, könnte man als Schlussfolgerung aus dieser Entwicklung jederzeit beschließen, die Wahlen, die gesamte Politik, in Frage zu stellen bzw. womöglich gänzlich abzuschaffen. Was für den Schlager Recht sein soll, könnte doch für die Politik nur billig sein, oder?
Seid bitte ALLE tolerant und gebt gut produziertem Schlager die Chance des GEHÖRTWERDENS – denn das mündige Volk kann und möge doch bitte selbst entscheiden, was es hören möchte.
Gruß
Peter Sebastian
Peter Sebastian
https://www.facebook.com/pages/Keine-Schlager-im-Rundfunk-die-Abrechnung/757897527629492?fref=ts
https://www.facebook.com/pages/Keine-Schlager-im-Rundfunk-die-Abrechnung/757897527629492?fref=ts

