JÜRGEN MARCUS
Alles Gute zum 65. Geburtstag heute (06.06.2013), Jürgen Marcus!
„Eine neue Liebe ist wie ein neues Leben“ – mit diesem Schlager aus dem Jahre 1972 wird Jürgen Marcus wohl am häufigsten identifiziert. „Es ist doch schön, schon zu Lebzeiten einen Evergreen zu haben“, sagte er kürzlich in einem Interview, und fügte hinzu, dass dieses Lied heute noch genauso aktuell sei wie damals. Die 40 Jahre währende musikalische Karriere des am 6. Juni 1948 in Herne geborenen Jürgen Marcus weist allerdings weit mehr Facetten auf. Auf sehr erfolgreiche Jahre folgten auch Phasen des Rückzugs. Leider war diese Phase des Rückzugs in den letzten zwei Jahren durch seinen schweren Schulterbruch forciert worden. Glücklicherweise hat sich Jürgen Marcus nun fast vollständig von diesem Problem erholen können. So ist er nun wieder für seine Fans voll einsatzfähig.
Nachdem Jürgen Marcus als Sänger in verschiedenen Beat-Bands mitgewirkt hatte, erlangte er 1967 als Sieger des European-Festivals in Brüssel erstmals Aufmerksamkeit. Nach weiteren Erfolgen beim Beat-Festival in Recklinghausen wirkte seine Rolle als „Claude“ im Musical „Hair“ 1969 als Initialzündung. Er wurde entdeckt, und 1970 erschien mit „Nur du“, der deutschen Fassung des Welthits „El Condor Pasa“, seine erste von Jack White produzierte Single. Es folgten 1971 zwei weitere Produktionen und erste Auftritte in der ZDF-Hitparade, bevor dann mit „Eine neue Liebe …“ der große Durchbruch gelang. Jack White, der damals erfolgreichste deutsche Schlagerkomponist, verhalf Jürgen Marcus in den darauf folgenden Jahren zu Dauererfolgen u. a. mit „Ein Festival der Liebe“, „Schmetterlinge können nicht weinen“ (jeweils 1973) oder „Ein Lied zieht hinaus in die Welt“ (1975). Jürgen Marcus wurde mit zahlreichen Preisen (Goldene Löwen, Goldene Schallplatte, Goldene Europa, Goldene Ottos u.v.m.) ausgezeichnet – darunter auch solche, die etwas außerhalb der Branchenkonvention lagen: Als einziger deutscher Künstler wurde er zusammen mit Prof. Bernard und Claudia Cardinale mit dem Valentino d´ Auro ausgezeichnet, er erhielt vom Papst das Heilige Kreuz von Jerusalem, in Sinai erschien sogar eine Sonderbriefmarke von Jürgen Marcus.
Im Januar 1975 sendete das ZDF eine Personality-Show „Jürgen Marcus: Einer für viele“, in der er einmal mehr seine große musikalische Bandbreite zum Ausdruck brachte (was auch für die nachfolgende LP „Premiere“ galt). 1976 startete er mit „Chansons pour ceux qui s’aiment“ – deutsche Version: „Der Tingler singt für Euch alle“ – für Luxemburg beim Grand Prix Eurovision in Den Haag. Bis 1982 hatte Jürgen Marcus 36 Auftritte in der ZDF-Hitparade; noch in der abschließenden Bilanz der 2000 eingestellten Sendung war er der Interpret mit den meisten Nr. 1-Titeln. Von Musikkritikern wurde Jürgen Marcus immer wieder das Attribut „Die Stimme“ verliehen – die wohl höchste Auszeichnung, mit der man einen Gesangskünstler bedenken kann. „Der Strahler“ lautete eine andere Bezeichnung – wegen des überaus positiven Fluidums bei seinen zahllosen Bühnenauftritten.
Das Jahr 1978 bedeutete eine selbst auferlegte Wende für Jürgen Marcus. Mit dem Song „Davon stirbt man nicht!“ und dem Album „Jürgen Marcus“ beschritt der Sänger neue Wege hin zu einem bisweilen chansonhaften, musikalisch und lyrisch anspruchsvolleren Schlager. Im Munzinger-Archiv heißt es dazu: Damit deutete er „eine Kursänderung seines Interpretationsprogramms an, die mit ihrem reiferen künstlerischen Ausdruck über das zuvor in erster Linie angesprochene Teenagerpublikum hinausreicht“. Die hochgelobte LP enthielt Cover-Versionen von Lucio Battisti, Texte lieferten u. a. Udo Lindenberg und Miriam Frances, selbst Herbert Grönemeyer griff für Jürgen Marcus zur Feder. Mit den Alben „Ein Teil von mir“ (1979), „Engel der Nacht“ (1981) und „Ich will dich so, wie du bist“ (1982), die unter wechselnder Produzentenschaft entstanden, setzte Jürgen Marcus diese Linie fort – ohne seine Schlager-Wurzeln vollends zu kappen. Davon zeugt der pompös-festivalistische Song „Unser Leben“, den er wegen seiner christlichen Grundierung auch in Kirchenhäusern vortrug. Große Beachtung fand der Chanson-Titel „Ein Lächeln“ – die deutsche Version des von Michel Sardou gesungenen „En chantant“. Zu einem Chart-Erfolg wurde „Engel der Nacht“, ein von Frank Duval komponiertes Thema für eine Folge der Krimi-Reihe „Derrick“. Zu den wohl mutigsten Entscheidungen gehört die Single-Veröffentlichung von „Schlaf’ heute hier“ im Jahre 1980, einer fast fünf Minuten dauernden, hervorragend interpretierten Ballade von Bob Seeger. Genauso mutig wie überraschend die 1988 beim amerikanischen Label A&M Records entstandene Produktion „Liberation Day“, mit der „J. Marcus“ nun erstmals auch auf internationalen Pfaden wandelte. Dieses sollte allerdings ein singuläres Ereignis bleiben.
Mit „Schau, was Liebe ändern kann“ folgte 1990 ein weiteres, vom (Fach-)Publikum viel beachtetes Stück. Diesen Titel, im Original aus dem Andrew-Lloyd-Webber-Musical „Aspects Of Love“, nahm Jürgen Marcus gemeinsam mit dem Orchester der Wiener Staatsoper auf. In der ersten Hälfte der 90er Jahre war Jürgen Marcus vornehmlich als Komponist und Produzent in seinem Tonstudio in München tätig, wo u. a. ein Album für Peggy March entstand. Im „JM Studio“ spielte er 1992 auch seine großen Hits aus den 70er Jahren neu ein. Auf dem Höhepunkt des allgemeinen „Schlager-Revivals“ landete Jürgen Marcus mit der Ralph-Siegel-Nummer „Mach’s gut bis zum nächsten Leben“ 1998 auf Platz 1 beim im ZDF gesendeten „Grand Prix des deutschen Schlagers“.
Im Jahre 2004 veröffentlichte Jürgen Marcus das Album „ Ich glaub an die Welt“ unter dem Produzenten „Micki Meuser. Bedingt durch seine Schulterverletzung trat Jürgen Marcus in den letzten Jahren nur wenig auf, hatte aber begeisternde Auftritte in der Sendung des WDR „Zimmer frei“ und auch einen Auftritt im Jahr Oktober 2010 in der ARD Sendung „Verstehen Sie Spaß?“. In dieser Zeit traf er das Produzenten Duo Helmut Kohlpaintner und Michael Schinkel mit dem er in den letzten Monaten für das Label Osnaton-Records im Vertrieb von Edel in Hamburg das neue Album in Angriff genommen hat: Die aktuelle CD "Zeitreif" ist am 12. August 2011 erschienen.
Biografie JÜRGEN MARCUS (Quelle: Wikipedia.de)
Jürgen Marcus (* 6. Juni 1948 in Herne; bürgerlich Jürgen Beumer) ist ein deutscher Schlagersänger.
Marcus absolvierte nach der Schule eine Ausbildung als Betriebsschlosser. Aufgrund der Ähnlichkeit zum Namen des Eiskunstläufers Hans-Jürgen Bäumler nennt er sich „Jürgen Marcus“. Danach trat er als Sänger in verschiedenen Amateur-Beatbands seiner Heimatstadt auf. 1967 wurde er Sieger des European-Festivals in Brüssel. Umstritten ist Marcus’ Qualifikation zu dieser Veranstaltung. 1968 und 1969 war er beim Beat-Festival von Recklinghausen erfolgreich. Schließlich bekam er 1969 die Rolle des „Claude“ in einer deutschen Aufführung des Musicals "Hair".
Der Erfolgsproduzent Jack White nahm den Sänger unter Vertrag und produzierte 1970 seine erste Single "Nur Du (El cóndor pasa)". Darauf folgte nach "Du bist mein ganzes Leben" (1970) und "Nur Liebe zählt" (1971) sein bis heute erfolgreichster und wohl bekanntester Titel "Eine neue Liebe ist wie ein neues Leben" (1972, 15 Wochen in den deutschen Top Ten). Marcus trat in vielen Fernseh-Musiksendungen auf, darunter mehrmals in der "ZDF-Hitparade". Er bekam zahlreiche Auszeichnungen und wirkte 1972 auch in dem Jack-White-Film "Heut hau’n wir auf die Pauke" (Regie Ralf Gregan) mit.
Unter Whites Regie veröffentlichte Marcus insgesamt 23 Singles und zahlreiche Alben, bis er sich 1979 von ihm löste. Die Top-Ten-Erfolge darunter waren "Ein Festival der Liebe" – diesen Titel sang er auch in dem Film "Blau blüht der Enzian" –, "Schmetterlinge können nicht weinen" (1973) und "Ein Lied zieht hinaus in die Welt" (1975), mit dem er sich für Deutschland "beim Eurovision Song Contest" bewarb, jedoch nicht über die Vorentscheidung (Platz 9) hinaus kam.
Bereits im Vorjahr hatte er sich mit dem Titel Grand Prix d’amour an diesem Wettbewerb beteiligt. 1975 strahlte das ZDF die Personality-Show „Jürgen Marcus: Einer für Viele“ aus. 1976 nahm er mit dem auf Französisch gesungenen Lied "Chansons pour ceux qui s’aiment" (Deutsche Version: "Der Tingler singt für euch alle") für Luxemburg am Eurovision Song Contest teil und erreichte Platz 14.
Unter wechselnden Produzenten wie Michael Möller, Rainer Pietsch oder Uve Schikora veröffentlichte Marcus bis in die frühen 1980er Jahre am Chanson orientierte Stücke oder Cover-Versionen ohne größeren kommerziellen Erfolg.
Trotz zahlreicher Ankündigungen und Versuche, darunter Zusammenarbeiten mit Ralph Siegel/Bernd Meinunger oder auch Pop-orientiert als „J. Marcus“ (1988) in englischer Sprache ("Liberation Day") wollte ein Comeback nicht gelingen.
1998 erreichte er mit seinem Lied "Mach’s gut bis zum nächsten Leben" Platz 6 beim bislang einzigen "Grand Prix des Schlagers".
Im August 2004 erschien das Comeback-Album "Ich glaub an die Welt". 2006 folgte das erste Weihnachtsalbum "Tausend Lichter, tausend Kerzen".
Am 13. Juni 2008 wurde das Album "Für immer" veröffentlicht. Produziert wurde es von der Schlagerlegende Christian Bruhn. Es enthält Texte von Michael Kunze, Georg Buschor, Robert Jung, Stefan Waggershausen, Tobias Reitz, Edith Jeske und Peter Zentner.
Am 5. August 2011 erschien seine neue Single „Ich schau in mein Herz“. Eine Woche später folgte das Album „Zeitreif“. Produziert wurde es von dem Komponisten-Duo Helmut Kohlpaintner und Michael Schinkel.
Jürgen Marcus ist seit 1995 mit seinem Partner und Manager Nikolaus Fischer zusammen und wohnt in München.
Andreas Fraude / Joachim Neubauer für www.juergenmarcus.de