GERALDINE OLIVIER mit WOLFGANG FRANK, SIEGFRIED RAUCH, ANITA & ALEXANDRA, VEGAS SHOWBALLLETT HOFMANN
Premierenbericht "Die große Dampfershow 2015 – ein Traumschiff an Land"!

Siegfried Rauch: „Ich hätte nicht erwartet, dass mir diese Show so viel Spaß machen würde! Eine Traum-Crew und tolle Passagiere!“! 

Am 20.01.2015 ankerte zur Premiere ein Traumschiff im fast ausverkauften Katharinensaal der Stadthalle Zerbst. Auch wenn man „seemeilenweit“ vom nächsten Hafen entfernt war, so fühlte man sich doch gleich wie an Bord und spürte unweigerlich den Unterhaltungsseegang. Und das alles ohne Reisepass und Visum.

Das Bühnenbild beschrieb gleich sehr viel Klasse. Es erinnerte ein wenig an den „alten Fritz“ an Bord  und lies ein wenig von dem Luxus der MS Deutschland spüren. Deren langjähriger Kreuzfahrtdirektor Wolfgang Frank, welcher sich über 25 Jahre lang an Bord des „Traumschiffes“ um die Unterhaltung kümmerte, nahm auch sodann die Passagiere in Empfang. Auch wenn man Wolfgang Frank an Land noch nicht so oft auf den Bühnen gesehen hat, so spürte man doch sofort, hier steht ein Unterhaltungsurgestein auf der Bühne. Mit sicheren Kommandos hatte er die Passagiere schnell mit den wichtigsten Regeln an Bord auf Kurs gebracht. Wenn man ab jetzt das übliche Rahmenprogramm der sich nacheinander wechselnden Künstler erwartete, wurde man enttäuscht und zugleich angenehm überrascht.

Mit vielen kleinen Spielszenen, welche das Bordleben der Crew sowie der musikalischen Stargäste an Bord wieder gaben, wird der Zuschauer (Passagier) auf eine Reise hinter und vor die Kulissen eines Traumschiffes mitgenommen.

Gleich zu Beginn erwartet der Kreuzfahrtdirektor seine neue Chefhostess – in Person von Géraldine Olivier – an Bord. Stimmungsvoll maritim stellte sie gleich die Bitte „Nimm mich mit Kapitän auf die Reise“, welche ihr der Kreuzfahrtdirektor zum Glück nicht abschlug. Sogleich ging es  an die Arbeit. Die Vorbereitung der Poolparty sowie der Kapitänsgala an Bord stellten den roten Faden des Abends dar. Da der Kapitän vor der Begrüßung der Passagiere noch mit dem Ablegemanöver beschäftigt war, bat der Kreuzfahrdirektor zu einer kurzen Fahrt auf dem „Traumboot der Liebe“. Die gesamte Szenerie von dem Ballett begleitet. Kurz wurde die „Stylingfrage“ an Bord für die Chefhostess an der Poolparty geklärt, welche daraufhin erstmal ihrer Arbeit nachging. Wolfgang Frank nutze die Gelegenheit dem Publikum eine musikalische Antwort auf die Frage zu geben: ‚Fühlt man sich nicht einsam, so lange und so oft auf dem Meer?‘ mit dem „Mann an der Reeling“.

Eine kurze Videoeinspielung auf dem überdimensionalisierten Bilderrahmen im Hintergrund des Bühnenbildes führte die Zuschauer hinter die Kulissen des Traumschiffes. Mit Bildern, welche Wolfgang Frank an Bord selber gedreht hat. Unterhaltend informativ steuerte der Kurzbeitrag auf die Präsentation des langjährigen Traumschiffkapitäns Siegfried Rauch hin. Und da stand er nun, in Uniform und so wie man ihn aus dem Fernsehen kennt. Eine der größten lebenden Schauspielerlegenden, die Deutschland noch zu bieten hat. Gleich zu Beginn klärte er die Passagiere darüber auf, dass er nun 8x um die Welt gefahren ist, 7x in Australien, 5 x in Neuseeland und 4 x auf Samoa war und heute zum ersten Mal in Zerbst. Gut gelaunt gab Siegfried Rauch die Geschichten seiner Traumschiffkarriere zum Besten z.B. wie er von Wolfgang Rademann für die Rolle entdeckt wurde und welche Hürden er am ersten Drehtag an Bord zu überstehen hatte. Das kurzweilige Gespräch endete mit einem unerwarteten Duett von Wolfgang Frank und Siegfried Rauch mit dem bezeichnenden Titel „Und dann gehen wir zur Lilli“ – eine der Bars an Bord der MS Deutschland. Der Kapitän musste nun (verständlicherweise) wieder auf die Brücke und schon eilte die Chefhostess in ihrem ersten „Outfit“ für die Poolparty auf die Bühne. Die Lacher waren auf ihrer Seite. Das gewagte outfit eignete sich nach den Worten Wolfgang Franks doch eher für das „Loveboat“ als für das „Traumschiff“. Man hatte diesen Aufritt kaum verdaut, da rauschten die musikalischen Gäste an Bord in den „alten Fritz“. Mit Titeln wie „Engel wie du“ und „Jetzt oder nie“ wurden die Passagiere darauf eingestimmt, was sie heute noch von den beiden hinreißenden Schwestern erleben dürfen. Ein Kurzinterview zum ersten Engagement auf der MS Deutschland – hier in Zerbst – und weiter ging es. Jetzt folgte der musikalische Beitrag des Kreuzfahrtdirektors zur Poolparty, der selbstverständlich an Bord auch immer auf der Bühne stand. Mit „Wolken ziehen weiter“ wurde eingestimmt und mit Klassikern wie „Rote Lippen soll man küssen“ (übrigens wieder ganz hervorragend von dem Vegas Show Ballett unterstützt) endete er mit „Shake Hands“.

Wie aufs Stichwort erschien wieder die Chefhostess mit einem weiteren outfit, welches natürlich nicht den Anforderungen enstprach. Mit dem Hinweis auf einen letzten Versuch wird die neue Chefhostess entlassen und die Passagiere werden zur „Kreuzfahrt ins Glück“ eingeladen, bei der sie dann erfahren, dass ihr Kreuzfahrtdirektor in der Serie die Rolle des „Bordpfarres“ spielen durfte. Nunmehr wird von Kollege zu Kollege mit Siegfried Rauch getalkt. Über einen kurzen unterhaltsamen Weg landet man sodann in Casablanca und den gemeinsamen Erinnerungen an „Ricks Cafe“. Man erfährt dabei, dass Siegfried Rauchs heimliche Leidenschaft der Swing ist. Was lag da näher, als eine Kostprobe zu bekommen. „As Time Goes By“.

Aber mehr werde ich hier nun nicht preisgeben. Meine Empfehlung, nutzen sie die Chance zum Besuch der zweiten Reise im Mai (Termine unter www.konzerte-erleben.de) einmal teilzunehmen.

 

Die Künstler im Einzelnen:

Wolfgang Frank – der ehemalige Kreuzfahrtdirektor der MS Berlin und MS Deutschland überzeugt mit gelungener und spannender Moderation. Seine Erfahrungen aus über 34 Jahren Seefahrt auf den Kreuzfahrtschiffen und insbesondere der „Traumschiffreisen“ sind gelungen erzählt und lassen die Reise wie im Flug vergehen. Seine gesanglichen Einlagen sind ebenfalls ausgezeichnet und hätte er nicht die Karriere auf den Weltmeeren gesucht, wer weiß, die Nation hätte sicher einen interessanten Schlagersänger mehr gehabt.

 

Géraldine Olivier – in der der Rolle der Chefhostess versteht es, die Bühnenshow temporeich voranzubringen. Mit kleinen schauspielerischen Einlagen und Verwechslungszenen gelingt es ihr, die Lacher auf ihre Seite zu bringen. Im Weiteren kann Géraldine Olivier dieses Mal, im Gegensatz zu anderen Rahmenprogrammen, ihre ganze musikalische Vielfalt präsentieren. Vom volksmusikalischen Schlager bis zum französischen Chanson ist alles dabei. Und die Freunde der maritimen Schlager werden in ihrer Erwartung auch nicht enttäuscht. Von „Nimm  ich mit Kapitän auf die Reise“, „Traumboot der Liebe“, „Junge, komm bald wieder“, „Seemann lass das träumen“ bis zu „Ich schau den weißen Wolken nach“ wird dieser Repertoirebereich erwartungsgemäß gut abgedeckt.

 

Anita & Alexandra Hofmann – die Reinkarnation des perfekten Bühnenentertainments. Die beiden Schwestern liefern ein Feuerwerk der Unterhaltung ab, wie man es besser nicht machen könnte. Ob deutscher Schlager, eine Soloinstrumenten Show, internationale Medleys von Boney M bis Viva Italia stehen gerade die Beiden für die perfekte Kreuzfahrtunterhaltung. Auch wenn man nicht wirklich auf See ist, so hat man doch nach den Auftritten der beiden Schwestern das Gefühl, der Saal schaukelt und bebt. Das ganz große Highlight ist die Karibik Show mit dem Vegas Show Ballett und der neuen Solotänzerin Anita Hofmann. Die perfekte Rolle der musikalischen Stargäste an Bord.

 

Siegfried Rauch – eine der Schauspiellegenden Deutschlands, der diesen Titel wirklich verdient hat. Auch wenn diese Unterhaltungsform nicht sein typisches Metier ist, so hat man das Gefühl, er hätte nie etwas anderes gemacht. Siegfried Rauch ist perfekt integriert und bei seinen Auftritten und Erzählungen möchte man eine Stecknadel im Saal fallen hören. Gespannt wird den Worten  gelauscht und mit viel Witz erzählt Siegfried Rauch aus seinem Leben an Bord des Traumschiffes. Dazu Rückblicke aus seiner Zeit in Hollywood. Denn Siegfried Rauch drehte nicht nur mit Stars aus Hollywood wie Steve McQueen, Lee Marvin oder David Niven, er war auch privat mit ihnen befreundet. Zur großen Überraschung aller Besucher outet sich Siegfried Rauch als großer Fan des Swing und die Zuschauer kommen in den exklusiven Genuss Titel wie „As time goes by“ oder „I can‘t give you anything but love“ live von ihm interpretiert zu bekommen.

 

Vegas Showballett – die perfekte Umrahmung für die Aufritte der Künstler.  Ob als Umrahmung mit kleinem szenischen Spiel oder perfekt abgestimmter Choreographien für jeden Künstler, sind sie das optische Highlight der Produktion. Thematisch wechselnd gekleidet, spiegeln sie jeweils die Inhalte der durch sie begleitenden Titel wieder. Unaufdringlich, wohl akzentuiert und doch sehr präsent begeistern sie das Publikum auf ihre individuelle Art.

 

Bei so viel Lob für diese Produktion, muss doch auch ein Haken zu finden sein. Die auf drei Stunden (mit Pause) konzipierte Show schaffte es leider nicht den Zeitrahmen zu halten. Eine Viertelstunde über der versprochenen Endzeit, legte das Schiff wieder im Hafen von Zerbst an. Aber auch das sei verziehen, denn diese Überziehung hat man wahrlich nicht gespürt und auch der sonst übliche Drang der Gäste, den Mantel schon vor dem Ende der Show rechtzeitig abzuholen, unterblieb.

Hoffen wir mal, das diesem Dampfer das Schicksal seines Vorbildes – der MS Deutschland – erspart bleibt und er nicht an der Kette liegen muss.

Walter Radoch

http://www.geraldine-olivier.de/

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