FRANZISKA, BERNY u.a.
Deutschsprachige Neuerscheinungen per 20. Januar 2017!
Stephan Imming hat wie immer den Durchblick …:
Franziska – „10 Jahre Sommergefühl – ein Abenteuer“
Schon wieder fast zehn Jahre ist es her, dass die Sängerin Franziska Katzmarek in Stefan Mross‘ TV-Show „Immer wieder sonntags“ den Titel Sommerhit-Königin 2007 einheimsen konnte. Die zugehörige Single „Sommergefühl“ schaffte es in die Top-50 der Single-Charts. Seitdem sind insgesamt sieben Alben von der hübschen Sängerin erschienen (wenn man die erste CD, die noch unter dem Namen „Franzie“ erschien, mit einrechnet). Da wurde es Zeit, Bilanz zu ziehen – auf einem Doppelalbum hat Franziska ihre bisherigen Erfolge zusammengefasst. Spannend ist übrigens Franziskas Wikipedia-Artikel – neben komplett veralteten Links ist dort auch ein noch gültiger Link zu finden. Der führt aber zu einer ganz anderen „Franziska“… So ist das Geheimnis schwer zu lösen, warum Franziska mit ihrem Vater Olaf(!) das Duo Franziska & Wolfgang(!) gebildet hat – der war bis zum Jahr 2015 auch ihr Manager. – Die neue Best Of-CD ist auch in einer Fan-Edition erhältlich, der eine DVD beiliegt, auf der Franziska u. a. die Band vorstellt, die sie bei Liveauftritten begleitet.
Berny – „Himmel und Hölle“
Der Emdener Sänger Bernd Janssen hat sich unter dem Namen „Berny“ als Schlagersänger einen Namen gemacht. Bis vor etwa einem Jahr war er auch Inhaber eines Schlagercafés in Emden, dessen Leitung er aber abgegeben hat. Der alleinerziehende Vater von drei Kindern ist erst spät zur Musik gekommen, die er schon immer als Hobby betrieben hatte. Fahrt aufgenommen hat seine Karriere, seit er begann, für Internetradios als Moderator in Erscheinung zu treten und sich damit einen Namen zu machen. Als Sänger war er insbesondere im Programm von NDR1 erfolgreich – dort gelang es ihm zuletzt im vergangenen Jahr, mit „Du bist Himmel und Hölle“ die Spitzenreiter-Position zu erreichen. Gleich 18 Tracks finden sich auf der neuen Produktion des Ostfriesen.
Anna Marlene – „Tagtraum“
Die Berlinerin Anna Marlene hat ihr neues Album mittels Crowdfunding finanziert, um so ein opulentes Album unter Mitwirkung des Filmorchesters Babelsberg zu ermöglichen. Die studierte Musikerin zieht alle Register ihres Könnens und lässt in ihr Pop-Album auch Elemente der klassischen Musik und des Jazz‘ einfließen (im Werbetext ist die Rede von einem „Crossover-Pop-Album“). Anna Marlene macht ihren Fans das Album wie folgt schmackhaft – das klingt in der Tat sehr interessant: „Ich habe ein Album gemacht, das anders klingt, das zur Selbstreflexion über das eigene Leben einlädt, das beim Hören alle Gedankengänge zulässt wie in einem Tagtraum.“ Kein Wunder, dass das Album mit „Projektmitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien“ gefördert wurde.
Marcel Brell – „Sprechendes Tier“
Der Liedermacher Marcel Brell ist leidenschaftlicher Musiker und begann sogar ein Musikstudium in Münster, das er aber nach acht Semestern abgebrochen hatte. Sein Debutalbum „Alles gut solang man tut“ brachte ihm anerkennende Kritiken an. Im vergangenen Jahr hat der Sohn eines Opernsängers und einer Tänzerin bei einigen Konzerten von A-ha als Support mitwirken dürfen. Mit „Sein wie Du“ und „Steine“ hat er vorab bereits zwei Singles aus seinem neuen Album „Sprechendes Tier“ ausgekoppelt.
Django 3000 – „Im Sturm“
Das bayerische Folkpop-Quartett Django 3000 hat sich nach dem legendären Jazzgitarristen Django Reinhardt benannt. Mit dem letzten Album, „Bonaparty“, haben die Jungs die Top-20 der Album-Charts geknackt. Überregional bekannt wurde die Band auch mit ihrem TV-Auftritt bei der „Stadlshow“, eben jener denkwürdigen Sendung, die den Anlass für die Absetzung des Musikantenstadls gegeben hatte. Die vier Bandmusiker sehen sich laut Werbung als „weltoffene Künstler mit dem Kopf in den Wolken und den Füßen fest auf dem Boden“. Das Album „Im Sturm“ ist in bayerischer Mundart gesungen, es ist auch im Vinylformat erhältlich.
Schrottgrenze – „Glitzer auf Beton“
Bereits 1994 wurde die Hamburger Indie-Rockband Schrottgrenze gegründet. 2010 hat man sich vorübergehend getrennt, um aktuell mit einer neuen Produktion an den Start zu gehen. Das siebte Studioalbum „Glitzer auf Beton“ enthält zwölf Gitarrenpop-Stücke mit „Geschichten über Menschen, Gefühle und Hamburg“. Ihre neuen Stücke stellt die Band im Februar und März auf einer Tour vor.
Frustkiller – „Treibgut“
Melodischer Punkrock, so könnte man die Musik der aus vier Mitgliedern bestehenden Band Frustkiller bezeichnen. Es war längere Zeit ruhig um die Band – auch deren Webseite wird nicht mehr gepflegt, die Jungs schreiben dort aber: „Keine Angst, uns gibt es noch. Aber unsere Webseite werden wir erstmal nicht weiterpflegen“. So ist es natürlich schwierig, weitere Informationen zu bekommen. Allgemein wird den Jungs attestiert, den musikalischen Rahmen von Punkmusik zu sprengen, den typischen Punkthemen wie „Saufen“ aber nicht abgeneigt zu sein.
Bittenbinder – „Da sind wir“
Funk und Soul – das ist die Musikrichtung der Münchner Band „Bittenbinder“, die ihren Namen dem Großvater der Frontfrau und Gründerin Veronika Bittenbinder zu verdanken hat. Veronika ist ausgebildete Sängerin, sie schloss ihr Gesangsstudium an der „Neuen Jazzschool München“ mit Diplom ab. Mit „Uns geht’s gut“ und „Dort, wo die Sonne niemals scheint“ sind bereits zwei Singles erschienen, mit „Da sind wir“ wird am Freitag das Debutalbum der ambitionierten Band auf den Markt kommen.
ApRon – „Auf dem Ponyhof“
Die Münchner Band „ApRon“ bezeichnet ihre Musik selber als „knallharten Punchrock“ – in Anlehnung an das recht erfolgreiche Konzeptalbum „Der Punch“. Bereits 2010 hat die Band im Münchner „Feierwerk“ einen Rekord aufgestellt, indem sie binnen 67 Stunden das „längste Konzert der Welt“ gegeben haben. Mit ihrer neuen Produktion betrachten sie das Leben auf dem Ponyhof mit dem Hinweis, dass es in der Welt der Pferde (wie im richtigen Leben) durchaus auch brutal zugehen kann. Das Album ist auch im Vinyl-Format und als Fanbox erhältlich.
Antilopen Gang – „Anarchie und Alltag“
Gut zwei Jahre nach ihrem Debutalbum „Aversion“, das es für eine Woche in die Top-50 der Charts schaffte, und nach einigen anderen Aktivitäten wie der Veröffentlichung des „Mixtapes“ „Abwasser“, sind die Deutschrapper der Antilopen Gang wieder mit einem Deutschrap-Album am Start. Hieß es zu Zeiten der Neuen deutschen Welle noch „Monarchie und Alltag“ auf dem bekannten Album von „Fehlfarben“, geht es im Rapbereich nun um die „Anarchie“. Wie schon das Debutalbum, erscheint auch die aktuelle Produktion bei der Plattenfirma der Toten Hosen (JKP).
Estikay – „Auf entspannt“
Der Hamburger Rapper Estikay veröffentlicht sein aktuelles Album auf dem Label des Kollegen Sido, mit dem er auch auf dessen letzter CD den Song „Eier“ einstudiert hat. Ähnliche Themen behandelt der bekennende Jointraucher auch auf seinem Debutalbum, das auch im Vinylformat zu haben ist.
Pillath – „Onkel der Nation“
Der Ruhrpott-Rapper Pillath sieht sich als Rap-Onkel und benennt sein Album entsprechend „Onkel der Nation“. Nachdem er mit seinem Debutalbum „Onkel Pillo“ im vergangenen Jahr für eine Woche in den Top-20 war, nimmt er einen zweiten Anlauf in die Charts. Vorab wurde bereits die „Kollabo“ mit Sido veröffentlicht: „Kein bisschen reifer“. Ungewöhnlich: Eigentlich sollte das Album erst im Februar erscheinen, der VÖ-Termin wurde vorgezogen – typisch hingegen ist, dass die Veröffentlichung auch als „Limited Fanbox“ erscheint.
SINGLES
Bela B. – „Einer bleibt liegen“
Mitte Februar kommt ein neues Solo-Album namens „Bastard“ von „Arzt“ Bela B. auf den Markt. Neben dem Appetitmacher „Einer bleibt liegen“ sind auf der Single zwei Coversongs zu hören, nämlich „Everybody Hates You, When You’re A Pop Star“ (Original von T’N’T) und „Remember Me“ (Original Leyton). Interessant: Die neue Single ist nur im Vinylformat oder digital erhältlich, aber NICHT im CD-Format – das Vinyl-Comeback zieht immer imposantere Kreise…
Brings – „Besoffe vor Glück“
Nachdem die Kölner Kultgruppe Brings ihre „Silberhochzeit“ (25-jähriges Jubiläum) gefeiert hat, ist es Zeit für den Sessionshit 2017 – und der heißt „Besoffe vor Glück“, das als 2-Track-CD auch physisch als Single (allerdings NICHT im Vinylformat) erhältlich ist.
Markus Becker – „Tschu tschu wa“
Insbesondere Eltern von kleinen Kindern, die bei Mallorca-Urlauben einstudierte Kindertänze miterlebten, werden den Klassiker „Tschu tschu wa“ kennen. Nun hat sich der Mallorca-Sänger mit rotem Hut, Markus Becker, dieses Klassikers angenommen und verkürzt damit die Wartezeit zu seinem im April erscheinenden neuen Album, mit dem er sich auf Kinderlieder stürzen will. Laut Berichterstattung der Bild-Zeitung will Becker künftig verstärkt in diesem Genre aktiv werden.
Stephan Imming, 19.01.2017
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