ANITA & ALEXANDRA HOFMANN
Heute (30.05.2014) zum Thema "Geschwister – wie wichtig sind sie?" in der SWR-Talkshow "NACHTCAFé" zu Gast!
„Gäste bei Wieland Backes“ // SWR FERNSEHEN, 22:00 Uhr – 23:30 Uhr!
Doch es gibt auch andere: Ob wiederkehrende Reibereien untereinander, fortwährende Rivalitäten um die Gunst der Eltern oder lebenslanges Messen im Erfolg – Geschwister haben, Geschwister sein ist nicht immer einfach. Und wehe, wenn Geschwisterliebe in Hass umschlägt, sei es, weil sie einfach nicht miteinander können, oder weil äußere Umstände wie eine gemeinsame Liebe oder gar ein Erbschaftsstreit dazwischenkommen. Manch ein Einzelkind mag sich glücklich schätzen, weil es behüteter aufgewachsen ist und mehr gefördert wurde als Geschwisterkinder.
Wie wichtig sind Geschwister? Ist das Leben wirklich ärmer, wenn man keine hat? Wann braucht man sie am meisten?
Die Gäste:
„Wir sind ein Herz und eine Kehle“, sagen Alexandra und Anita Hofmann. Seit 25 Jahren sind die Schwestern aus Meßkirch als Schlagerduo erfolgreich. Sie verbringen fast jeden Tag zusammen und auf der Bühne wirken sie wie Zwillinge: „Wir verstehen uns ohne viele Worte. Und wenn’s mal kracht, dann ist die Sache meist nach fünf Minuten vom Tisch.“
Siegfried Kauder war von 2002 bis 2013 im Deutschen Bundestag – gemeinsam mit seinem großen Bruder Volker. Das erste Brüder-Paar im Parlament sorgte für so manche Schlagzeile. „Am Ende hat uns die Politik nicht verbunden, sondern getrennt“, sagt Siegfried Kauder, der 2013 aus der gemeinsamen Partei austrat.
Dass Schwestern manchmal sogar noch mehr streiten als Brüder, zeigt die Geschichte von Astrid Becker. Seit dem Tod der Eltern führt sie mit ihrer Schwester einen erbitterten Streit ums gemeinsame Erbe. Nach drei Jahren Rechtsstreit und Auseinandersetzungen ist Becker sicher: „Bei mir muss meine Schwester nie wieder ankommen.“
Lange Zeit wusste Sandra Kecker nicht, was aus ihren leiblichen Geschwistern geworden ist. Die indische Schwäbin wurde in den Slums von Bangalore als „Sharda“ geboren und im Alter von fünf Jahren von deutschen Eltern adoptiert. Mit 32 Jahren fand sie in Mumbai zumindest einen ihrer Geschwister wieder. „Ravi schließt eine Leerstelle in meinem Leben“, sagt Kecker.
Bei Spitzenkoch Markus Wicki geht Geschwisterliebe durch den Magen. Er hat seine beiden Brüder mit Down-Syndrom erfolgreich in den Schweizer Familienbetrieb integriert. Streit gibt’s in den besten Familien – bei den Wicki-Brüdern vor allem dann, „wenn ich als Chef etwas verlange, auf das die Beiden keine Lust haben“, sagt Wicki.
„Die Geschwisterbeziehung ist in unserer Konkurrenzgesellschaft eine wichtige Spielwiese zum Erlernen von Streitkultur“, sagt der bekannteste deutsche Geschwisterforscher, Professor Hartmut Kasten. Einen Streit nicht auszutragen, könne sich in späten Lebensjahren rächen. Nicht selten trennen sich Geschwister später, weil plötzlich Probleme zum Tragen kommen, die bis dahin unter den Teppich gekehrt wurden.
An der Bar:
„Mein Bruder war mein Lebensretter“, sagt Karin Schad. Als bei ihr ein Nierenleiden diagnostiziert wurde und die erste Transplantation misslang, sprang ihr Bruder Harald Derlinger zur Seite und spendete das überlebenswichtige Organ. „Seit dem Eingriff ist unser Verhältnis noch inniger geworden“, sagen die beiden Geschwister.
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Wiederholungstermine:
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am 31.05.2014, 01.30 Uhr im SWR Fernsehen
- am 31.05.2014, 11.15 Uhr im SWR Fernsehen
SWR (Textvorlage)
http://www.swr.de
http://www.swr.de/nachtcafe/-/id=200198/141azy8/

