ANDY BORG
"So muss das Leben wohl sein" und Judas küsst noch immer: smago! Chefredakteur Andy Tichler sagt "Danke, Andy Borg!!!" – Teil 1!
Lesen Sie HIER seinen “offenen Brief” – von ANDY zu ANDY sozusagen…:
Lieber Andy,
Deine Kollegin (- und sie verdient wirklich die Bezeichnung Kollegin -) Monika Martin hat es vor einigen Wochen so wunderbar auf den Punkt gebracht: "Was da mit diesem wunderbaren Kollegen passiert ist, ist nicht so ganz nach meinem Geschmack verlaufen. Wissen Sie: Jede Moderatoren-Karriere geht irgendwann einmal zu Ende. Aber: Ich glaube, es liegt immer an dem 'Wie' – wie man einem Menschen etwas sagt. Ob man es wertschätzend sagt oder ob man ihn einfach rausschmeißt. Diesen Umgang, den Andy Borg da erleben musste, den hat er nicht verdient."
Obwohl mir uns nur oberflächlich kennen, bist Du mir im Laufe der Jahre ein echter Freund geworden. Deine Birgit mit eingeschlossen. Aber Birgit und Du, Ihr seid ohnehin "eins". (Dazu später noch mehr…)
Als ich vor einigen Monaten von Deiner Absetzung als "Musikantenstadl" Moderator erfuhr, hat mich das – so unglücklich dieser Vergleich auch gewählt sein mag – in ähnlicher Art und Weise getroffen wie der plötzliche und völlig unerwartete Tod von Udo Jürgens. Ich konnte und wollte mich einfach nicht damit abfinden – und kann und will es noch immer nicht.
Ich hatte es Dir vor einigen Wochen ja schon einmal privat geschrieben: Es ist ein absolut lähmendes Gefühl, dass Du nicht mehr der Moderator des „Musikantenstadls“ bist. Wobei: In den Herzen Deiner Zuschauerinnen und Zuschauer wirst Du es auf immer und ewig bleiben. Du bist der Einzige, der dem großen Karl Moik das Wasser reichen konnte. Und das auf Deine ganz eigene Art und Weise!
So, so – mit Deinen 54 Jahren bist Du also "zu alt"… (Ein absolut unverantwortliches Signal der Programmverantwortlichen an die Gesellschaft. Vor allem bist Du, der Du ganz locker auch noch als 45-er durchgehen würdest, noch immer 14 Jahre jünger als der durchschnittliche "Musikantenstadl" Zuschauer…!) "Zu aufmüpfig"…? – Nur, weil Du Dich in aller Öffentlichkeit ganz klar zu dem bekannt hast, was Du tust? Und weil Du Deinen Fans unter die Arme greifen wolltest, die eigens eine Petition gegründet hatten. Da man aber immer auch das Gute sehen muss: Das Gefühl von jetzt auf nachher "ausgetauscht" zu werden, kennst Du ja bereits von der Sendung "Das Festival der Sieger". Hier hatte man Dich ja auch ganz urplötzlich durch Björn Casapietra an der Seite von Uta Bresan "ersetzt". Ein Kind langt für gewöhnlich kein zweites Mal ins Feuer; "Nur aus Schaden wird man klug", wusste vor gut fünfzig Jahren bereits die Sängerin Suzanne Doucet. Das gilt ganz offensichtlich nicht für die Programmverantwortlichen. Denn nach dem Austausch Deiner Person war's das dann auch ganz schnell mit dem "Festival der Sieger"… Und wie man hört, sollen Deine "Musikantenstadl" Nachfolger ohnehin nur Verträge für zwei Sendungen bekommen haben – die Septemberausgabe und den "Silvesterstadl". (Wieso fällt mir eigentlich gerade jetzt der Titel "Fegefeuer" von Petra Frey ein? Ich weiß es nicht…) Verrückterweise geht just in dieser Sekunde eine Nachricht bei mir ein, dass am 3. Juli 2015 ein neues Album ("Un Amore Italiano") von Björn Casapietra, den wir längst im Tal der Vergessenen wähnten, erscheint…
Man will Dich ab September 2015 durch Francine Jordi und Ex-Schönling Alexander Mazza "ersetzen". Bei Letztgenanntem sei ernsthaft die Frage gestellt, welchen Bezug er zu "unserer" Materie hat. Du selbst hättest es in einem aktuellen Interview nicht treffender formulieren können: ""Zum Alexander Mazza kann ich nichts sagen, wir sind uns nie über den Weg gelaufen. Und zu Francine Jordi möchte ich nichts sagen." Dem ist zumindest für den Moment – nichts hinzuzufügen. Nur so viel: Deine Herzenswärme können beide zusammen nicht einmal im Entferntesten ausfüllen. Und BEIDE ZUSAMMEN werden niemals auch nur annähernd in Deine Fußstapfen treten können. Die Frage ist: Setzt man hier auf die Formel "minus mal minus gibt plus"…? Oder wer kam auf dieses "Gespann"… (?) Nichts gegen Francine Jordi als Künstlerin. Aber für mich hat sie sich nicht zuletzt durch die heftigen Dementi ihres Vaters, was Deine "Musikantenstadl" Nachfolge anbelangt, für alle Zeiten als "Musikantenstadl" Moderatorin (oder wie die Sendung in Zukunft auch immer heißen wird) disqualifiziert. (Ich sage nur: Judas küsst noch immer…) Und seien wir doch einmal ehrlich: Unabhängig von ihrem Können, das niemand in Abrede stellen kann und auch nicht in Abrede stellen will, hat sie es – zumindest in Deutschland – doch nie so richtig "geschafft". Und was hat dieser Ex-Schönling eigentlich nach "Brisant" gemacht…?
Du bist ein Mensch, der keiner Fliege etwas zuleiden tun kann. Ich habe von Dir noch nie auch nur ein schlechtes Wort über Kolleginnen und Kollegen gehört. In Veranstalterkreisen giltst Du – und das nun schon seit mehr als 33 Jahren – als einer der unkompliziertesten, sympathischsten und pflegeleichsten Vertreter und vor allem: Repräsentanten! Deines Fachs. Sicherlich hat Dich der immense Erfolg als "Musikantenstadl" Moderator ein ganzes Stück weit ängstlicher (im Sinne von vorsichtiger) gemacht. Und dennoch hast Du Dir stets Deine Antennen bewahrt, wer Dir fair gesonnen ist. Dass man Dir wohlgesonnen ist, hast Du niemals verlangt.
Und nur dumme (oder zumindest unwissende) Menschen bezeichnen Deine Birgit hinter vorgehaltener Hand als Mensch gewordene Salzsäure, nur weil sie nicht zu allem Ja und Amen sagt. ICH kann über Deinen (lieb gemeint jetzt) "Wachhund" nur folgendes sagen: a) Wie es in den Wald hineinruft, so schallt es hernach auch wieder heraus und b) Birgit hat nicht nur für smago! und für mich, sondern auch für viele andere, die halbwegs fair mit Dir umgegangen sind, stets das Unmögliche möglich gemacht (und sei es mitten in einem Malediven-Urlaub). Oder zumindest fast… 4-mal bereits habe ich Dich bei ihr für die smago! Award-Verleihung angefragt – und 4-mal hat sie mir (höflich, aber bestimmt) "einen Korb gegeben". (Es ging sich ganz einfach terminlich nie aus…) Aber ich werde nicht müde werden und weiterhin Jahr um Jahr bei ihr anfragen, das nächste Mal für den smago! Award 2015 am – Achtung! – 10. Januar 2016 (wieder in Berlin)… Irgendwann wirst Du mir schon noch mal ins Netz gehen…, rede ich mir zumindest ein.
Ja, Du und Deine Birgit: Eure Liebe muss wirklich GRENZENLOS sein.
Speziell EINE Situation hat sich bis heute in mein Hirn (und auch in mein Herz!) eingebrannt. Ihr wart mit dem "Musikantenstadl" in Kreuzlingen (Schweiz). Und ich hatte mein Hotel im unmittelbar benachbarte Konstanz (Deutschland). Bei der "Seitenblicke" Party am Freitagabend wartete man auf Euch vergebens. Beziehungsweise Ihr hattet Euch ganz kurz mal blicken lassen und wart dann wie vom Erdboden verschluckt.
Die Aftershow-Party am Vortag der Live-Sendung (das gibt es eben auch nur beim "Musikantenstadl") war recht langweilig. Und es gab – meiner Erinnerung nach – auch nur Fleischkäse in drei unterschiedlichen Ausführungen. Und so machte ich mich bereits gegen 00:45 Uhr per pedes auf den Weg von Kreuzlingen nach Konstanz. Auf dem Weg lief ich an einer McDonald's Filiale (in unmittelbarer Nähe des Hauptbahnhofs) vorbei. Moment mal, eigentlich ist das fast ein richtig guter Witz: Andy Tichler läuft an einer McDonald's Filiale vorbei… (Es war aber so. "Fast food" hatte ich ja schon gehabt…) Und was sehe ich da aus meinen Augenwinkeln: Inmitten des voll besetzten Burger-Restaurants sitzen – völlig ungestört und unbemerkt – Birgit & Andy Borg, die sich wie verliebte Teenager gegenseitig mit Pommes Frites füttern!!! Was für ein genial-cleverer Schachzug. Überall hätte man Euch vermutet, aber ganz sicher nicht in einer stinknormalen McDonald's Bude. Chapeau!!! Für einen Moment dachte ich mir "Komm, geh' kurz rein und gratulierst den beiden zu diesem Gesellenstück", allerdings wäre ich mir dann wie ein "Eindringling" in Eure Intimsphäre vorgekommen. Und so sog ich das – unfreiwillig! – Gesehene in mir als eine Art Versinnbildlichung des Begriffs "Liebe" auf. Und noch heute muss ich schmunzeln, wenn ich daran denke. Als ich Dir wenige Tage berichtete, dass ich Euch "erspäht" hatte, war Deine Reaktion, wie sie typischer für Dich nicht hätte sein können: "DU hättest gerne reinkommen können". (Wollte ich in diesem Moment, der nur Euch beiden allein gehören sollte, nicht.) O je, jetzt schreibe ich schon wie ein Fan…
Größere Sorgen müssen wir uns wohl keine machen um Dich. "Man kann mir vielleicht den 'Musikantenstadl' nehmen, aber NIEMALS mein Publikum", hast Du es selbst unlängst so wunderbar treffend auf den Punkt gebracht. Schließlich übst Du ja auch noch – und das sogar "recht erfolgreich" – einen Zweitjob als Schlagersänger aus. Nein, Quatsch: Du bist seit 33 Jahren einer der beständigsten Sänger unserer Zunft, Du hast Deinen ganz eigenen und unverkennbaren Andy-Borg-Sound kreiert und hast bereits in ganz jungen Jahren die mutmaßlich erfolgreiche B-Seite der Schlagergeschichte nicht nur gesungen, sondern auch (mit-)geschrieben – wie so viele andere Deiner großen Klassiker auch – . "Die berühmten drei Worte".
Ich weiß, dass Du das jetzt nicht gerne liest, aber da musst Du jetzt ganz einfach durch: Du bist (und bleibst!)) einer der größten Unterhaltungsschaffenden unserer Zeit!!! Jetzt verlagert sich Deine Karriere eben wieder auf den Schlagersänger Andy Borg. Ja und…? Verlassen wirst DU Dich jedenfalls nie vorkommen müssen…
Ich kann und will mir den Musikantenstadl ohne Dich ganz einfach nicht vorstellen. Und weißt Du was?…: Ich muss es glücklicherweise auch nicht!!!
Ich sage es immer und immer wieder: Der Nachfolger von Andy Borg kann nur Andy Borg heißen!!!
PS: Was hältst Du davon, dass wir (Birgit, Du und ich) am 12. September 2015 um 20:15 Uhr bei McDonald's essen gehen? ((kleiner Scherz am Rande))
Genieße Deinen (vorläufig!) letzten "Musikantenstadl" in vollen Zügen.
DANKE, dass es Dich gibt.
Andy Tichler, Chefredakteur www.smago.de
http://www.musikantenstadl.tv
http://www.andy-borg.de/Startseite.2.0.html