ANDREA JÜRGENS
smago! top-exklusiv: Die große Andrea Jürgens Story 1967 – 2017!

Lesen Sie HIER eine mehr als ausführliche Würdigung ihres künstlerischen Wirkens über eine Zeitspanne von vier Jahrzehnten …: 

Am 15. Mai 1967 kam ANDREA Elisabeth Maria JÜRGENS in Wanne-Eickel  als Tochter des Lehrlingsausbilders  Heinz und der Hausfrau Margret Jürgens zur Welt. Sie hatte einen älteren Bruder namens Ralf, der im Jahr 2013 verstorben ist.

„Nur zum Spaß“ hat sich Andrea im Jahr 1977 bei einem von der Zeitung WAZ organisierten Talentwettbewerb des Herner Kulturzentrums beworben. Gegen 30 erwachsene Mitbewerber konnte sie sich damals durchsetzen. Der Sänger und Wettbewerbsorganisator Frank Berger erzählte dem Show-Manager Erhard Czurlowski, der u. a. Manager von Lena Valaitis war, von Andrea. Valaitis war sogar Stargast des denkwürdigen Talentwettbewerbs. Czurlowski wollte das Mädchen an seinen guten Freund, den berühmten Produzenten Jack White, weitervermitteln – das gestaltete sich damals aber schwierig, weil der keine Platten mit Kindern produzieren wollte. So griff Czurlowski zu einem Trick: Er holte Jack White mit dem Auto vom Flughafen ab und spielte ihm „zufällig“ eine Cassette mit Aufnahmen von Andrea vor. Jack White war begeistert – es kam zu einem persönlichen Treffen von Andrea und ihrer Familie mit Jack in Berlin – und man war sich einig, eine Schallplatte produzieren zu wollen.

Jack White entschied sich damals für einen Text von Wolfgang Preuss, der einige Jahre zuvor selber als Teil des Duos „Inga und Wolf“ („Gute Nacht, Freunde“) erfolgreich war. Unter dem Pseudonym Jon Athan ersann der den Titel „Und dabei liebe ich euch beide“. Jack White war erst skeptisch, weil aus seiner Sicht ein 10-jähriges Mädchen eher „Ich hab euch beide lieb“ sagen würde. Preuß setzte sich durch. Und nachdem auch der Verleger Peter Meisel Jack White zur Produktion des Songs riet, entschied der sich, den Titel genau so mit Andrea aufzunehmen.

In Rudi Carrells Silvestershow von „Am laufenden Band“ 1977/78 feierte Andrea mit ihrem Titel dann eine TV-Premiere. Der Song war perfekt inszeniert – Andrea sang den Titel auf einem Kinderbett sitzend. Damals vielleicht noch mehr als heute in den Zeiten der Patchwork-Familie traf der Schlager zu 100 % den Zeitgeist. Bereits am 16. Januar 1978 kam der Titel in die Single-Charts, und am 6. März 1978 grüßte Andrea als jüngste Siegerin einer ZDF-Hitparade. Der Song schaffte es bis auf Platz 4 der Charts und hielt sich dort über ein halbes Jahr lang.

Dass der Schlager durchaus zeitgeschichtlich ins Schwarze traf, zeigt Buchautor André Port le Roi in seinem Buch „Schlager lügen nicht“ auf. Darin erinnert er daran,dass zum 1. Juli 1977 ein neues Scheidungsrecht in Kraft getreten sei: „An die Stelle des Schuldprinzips trat das Zerrüttungsprinzip“. Port le Roi resümiert: „Diese kindliche Vision einer Welt, in der Konflikte keinen Platz haben und durch Ignorieren am Besten ‚gelöst’ werden, traf den kollektiven Nerv einer Zeit, die offensichtlich ein Ende der ewigen Diskussionen wollte.“

Das Phänomen, dass die öffentlich-rechtlichen Radiomacher gerne mal am Publikumsgeschmack vorbei senden, gab es schon damals. Der Schlager wurde anfangs vom Rundfunk boykottiert. Vom SFB hieß es seinerzeit: „Damit macht man auch keine Ehe wieder ganz. Die Kinder werden möglicherweise die Platte kaufen, sie ihren Eltern vorspielen und so die Probleme verschlimmern.“ Der Bayerische Rundfunk begründete den Boykott mit der Feststellung: „Es liegt an der Kombination von Kinderstar plus Problemsong“.

Typisch Jack White: Auch diesen Hit verwendete er für andere Künstler aus seinem „Stall“. 1980 sang Sandy Powers „The Sun Shines, When Somebody Loves You“, 1982 gab es eine Art Reggae-Version mit Judy Jackson und 1985 nahm sogar Audrey Landers den Titel in englischer Sprache auf. Mit diesem Titel hat Jack White viele Leute Lügen gestraft, die meinen, er könne nur den „Kitchen-Sound“ mit fröhlichen Klängen bedienen – das sehr opulent gestaltete Arrangement und die vielen zu Herzen gehende Thematik haben auch Kritiker überzeugt. Namensvetter Udo hatte mit „Geschieden“ zwar einen mittleren Erfolg, und Gunter Gabriels „Hey Yvonne“ war auch sehr erfolgreich – aber „…und dabei liebe ich Euch beide“ ist schon ein eigenes Kaliber.

Der Nachfolgehit hatte ein weniger brisantes, aber doch ein interessantes Thema: Andrea beschreibt einem Vogel ihr Kinderzimmer, das sie als ihr Paradies ansieht: „Ich zeige Dir mein Paradies“. Die von Jack White komponierte, getextete und produzierte Nummer wurde erneut ein großer Erfolg – es reichte erneut für die Top-5 der deutschen Single-Charts. Erneut wurde in dem Schlager der Zeitgeist aufgegriffen – Andrea gab sich flexibel, in ihrem  Zimmer hingen Poster sowohl von „Leslie von den Bay City Rollers“ als auch von „Heidi aus dem Alpenland“. Am 21. August und am 18. September 1978 stellte sie ihren Schlager in der ZDF-Hitparade vor. Andrea nahm den Titel selbst auf Englisch auf („My Idea Of Paradise“), 1993 produzierte Jack mit seinem damaligen Schützling Tony Christie das Lied als „Too Young“. Ein Riesenhit wurde der Titel 1997 in den Niederlanden. Damals sang „Jantje Smit“ „Ik zing dit lied voor jou alleen“ und landete in seinem Heimatland im Alter von 11 Jahren einen Nummer-1-Hit. (Heute ist Jan als Mitglied der Erfolgsgruppe KLUBBB3 bekannt).

Mit ihrem dritten Titel, der auch auf ihrer ersten LP „Ich zeige dir mein Paradies“ enthalten ist, widmete sich Andrea erneut einem Alltagsthema, einem Problem  zwischen Schulstress und Angst von Eltern-Schelte. Eine „5 in Englisch“ führte dazu, dass die fiktive Tina verschwunden sei – der erneut von Wolfgang Preuß getextete Titel „Tina ist weg“ war zwar erfolgreich, erreichte aber nicht wie die Vorgängertitel den ganz großen Erfolg. Dennoch gab es im März und April 1979 erneut Auftritte in Dieter Thomas Hecks ZDF-Hitparade. Imposant an der Single ist übrigens auch die B-Seite: „Könnt Ihr Euch denn nicht vertragen?“ – quasi so etwas wie eine Fortsetzung ihres Debut-Erfolgs. Für ihre ersten drei Erfolge erhielt Andrea jeweils den Silbernen Löwen von Radio Luxemburg – ein fantastischer Erfolg.

Angesichts alarmierender Unfallzahlen von Kindern, die im Straßenverkehr ums Leben kamen bzw. sich verletzten, gründete der Verleger Axel Springer mit seiner Bild-Zeitung die Aktion „Ein Herz für Kinder“. Im Jahr des Kindes, 1979, produzierte Jack White mit Andrea Jürgens den von Kurt Hertha getexteten gleichnamigen deutschen Schlager, der als offizieller Titelsong der bis heute existenten Aktion produziert wurde. Zielsetzung war damals, das Verkehrsbewusstsein der Kraftfahrer wachzurütteln und mehr Aufmerksamkeit für Kinder auf dem Schulweg zu erreichen. Andrea schaffte es in die Top-15 der Single-Charts und trat im Juli, August und September 1979 mit dem Lied in der ZDF-Hitparade auf. Der Promotion-Aufwand war enorm – beispielsweise wurden nicht weniger als 5 Mio. „Ein Herz für Kinder“-Aufkleber produziert. RTL vergab für den Song einen „Bronzenen Löwen“.

Auch der Folgetitel, „Eine Rose für Dich“, traf 1979 ins Schwarze – im November und Dezember 1979 ging es mit dem von Christian Heilburg getexteten Schlager abermals nach Berlin zur Hitparade. Der Titel war auch namensgebend für Andreas zweite LP („Eine Rose schenk‘ ich Dir…und dieses Lied“).

Der Ausklang der 1970er Jahre hatte es für Andrea Jürgens in sich. Ende 1979 kam eine LP namens „Meine 20 schönsten Weihnachtslieder“ auf den Markt. Schon ohne Werbung erhielt da Album Gold-Status – nachdem ab dem 29. November 1979 aber umfangreiche TV- und Radiowerbung geschaltet wurde, gingen die Verkäufe explosionsartig in die Höhe. Mit 834.000 verkauften Exemplaren waren Gold und Platin fällig. Im Februar 1980 überreichte ihr der männliche Kinderstar der damaligen Zeit, Thomas Ohrner, die Auszeichnungen im Rahmen einer Vertriebstagung der Plattenfirma Ariola in Rottach-Egern. Da das Album sich auch in den Folgejahren gut verkaufte, gab es im Dezember 1981 sogar Doppel-Platin und Doppel-Gold für 1,5 Mio. verkaute Einheiten des Tonträgers. Als Single wurde damals „Aba Heidschi Bum Beidschi“ ausgekoppelt.

Nach diesem gigantischen Erfolg war es schon überraschend, dass das alte Konzept, Themen des Zeitgeistes aufzugreifen, nicht mehr vernünftig griff. Mit „Aber am Sonntag“ wurde das Thema aufgegriffen, dass in abgewandelter Form die Gewerkschaften auf dem Schirm hatten. Hieß es dort „samstags gehört Vati mir“, gab sich Andrea genügsam – wenigstens der Sonntag sollte laut ihrem Lied ein Familientag sein. Erstaunlicherweise zog das aber nicht mehr wie noch wenige Jahre zuvor.

Aus der in jener Zeit erschienenen dritten LP Andreas mit dem bezeichnenden Titel „Ich hab heut schon Lampenfieber vor dem ersten Kuss“ wurde dann der volkstümliche Titel „Das Mädchen aus den Bergen“ ausgekoppelt – immerhin war „Heidi“ ja laut Andreas zweiten Hit eine ihrer Heldinnen. Das war den Andrea-Fans dann wohl doch eine Spur zu volkstümlich. Der Schlager wurde ein Jahr später noch mal von Tony Marshall für dessen Album „Mach Dir das Leben doch schön“ verwendet.

Auch die dritte Single, das Titelstück der LP „Ich hab heut schon Lampenfieber vor dem ersten Kuss“ zündete nicht wirklich. Spannend: Co-Textdichter des Liedes ist der beliebte Radiomoderator Jürgen Jürgens. In dem Zusammenhang sei an ein Zitat des Schauspielers Curd Jürgens erinnert, der im Rahmen einer RTL-Löwenverleihung mit Blick auf Andrea konstatierte: „Der Name Jürgens bürgt nun mal für Qualität“. Somit war es klar, dass auch der Radiomoderator Jürgens für Andrea tätig werden müsste.

Nach dem gigantischen Erfolg der Weihnachts-LP im Vorjahr beschloss man, auch zu Weihnachten 1980 noch mal eine Single aus der LP auszukoppeln: Im herrlichen Sopran trällerte die „Nachtigall vom Kohlenpott“, wie Andrea zwischenzeitlich genannt wurde (alternativ auch „Callas vom Kohlenpott“) den Klassiker „Leise rieselt der Schnee“.

Nachdem Radiomoderator Jürgen Jürgens mit seinem Text nicht wirklich den gewünschten Erfolg herbeiführen konnte, betätigte sich nun die TV-Moderatorin Dhana Moray als Songtextdichterin. Im Alter von knapp 14 Jahren veröffentlichte sie (laut Werbung die „lang erwartete neue Single“) „Blonder Junge“ – den Teenager schien man Andrea noch nicht wirklich abzunehmen. Dennoch begann man, Andrea mehr als Bühnen-Interpretin aufzubauen, was sich allerdings problematisch gestaltete, weil sie ja auch schulische Verpflichtungen hatte. Um die diesbezügliche Nachfrage zu koordinieren wurde Andrea Hardy Rodenstock, der damalige Lebenspartner Tina Yorks, zur Seite gestellt.

Also gab sich Andrea noch ein letztes Mal kindlich – und das mit beachtlichem Erfolg. Die damalige auf TV beworbene Tonträger spezialisierte Plattenfirma Arcade veröffentlichte die LP „Andrea Jürgens singt die schönsten deutschen Volkslieder“ – in der Werbung hieß es „begeisternd arrangiert und interpretiert im modernen Happy-Sound“. – Im Mai 1981 schaffte Andrea es damit immerhin mal wieder in die Top-20 der Album-Charts. Als CD ist der Tonträger übrigens nur im Set „40 Jahre – die Andrea Jürgens-Collection“ erhältlich.

Interessant: Mit ihren ersten fünf Schlagern war Andrea stets in der ZDF-Hitparade zu Gast – alle fünf Lieder schafften es in die Single-Charts. Es folgten sechs Singles, die Dieter Thomas Heck nicht präsentierte – entsprechend reichte es auch nicht für die Charts. Am 12. Oktober 1981 war Andrea dann endlich wieder in der Kult-Show zu Gast – und „Mama Lorraine“, die deutsche Version des gleichnamigen (englischsprachigen) G. G. Anderson-Hits schaffte es bis in die Top-12 der deutschen Charts. (Wobei man fairerweise zugeben muss, dass Andrea bereits im September 1980 wieder die deutsche Verkaufsbestenliste enterte). Vielleicht war hilfreich, dass mit Dr. Michael Kunze wieder ein „echter“ Textdichter tätig wurde.

Noch besser lief es mit Andreas deutscher Version des internationalen Hits von Aneka – erneut war Dr. Michael Kunze Textdichter der deutschen Version – diesmal war der „Japanese Boy“ dran, der von Januar bis März 1982 in der ZDF-Hitparade präsentiert wurde. Ein Kritiker hat aber zurecht angemerkt, dass es schon suspekt ist, dass der „Japanese Boy“ laut Text „ganz hilflos im Großstadtverkehr“ (von Wanne-Eickel?) umherirre, den es nach der Logik in Japan nicht zu geben scheint. Die Fans hat’s nicht gestört – der Titel wurde ein Riesenhit, der es sogar in die Top-10 der Single-Charts schaffte.

Sehnsucht nach Urlaub hatte Andrea mit der Folgesingle „Playa Blanca“, die auf der 1982er LP „Solang ein Mädchen träumen kann“ zu hören war. Geschäftstüchtig, wie Jack White immer schon war, hat er von diesem Original eine englischsprachige Single mit einer jungen Dame namens Linda Susan Bauer, die Ex-Frontfrau von Jack Whites Krautrock-Projekt „Methusalem“ war, produziert. In der ZDF-Show „Disco“ vom 21. Juni 1982 wurden gleich beide Versionen vorgestellt – ein Hit wurde aber lediglich Andreas Version. Zwei Jahre später nahm Audrey Landers den Song auch noch mal auf und schaffte es damit immerhin noch einmal in die Top-40 – im Gegensatz zum nach ähnlichem Muster gestrickten „Puerto Rico“, das es nicht in die Charts geschafft hatte. Dennoch hat auch diesen Titel Audrey Landers gecovert.

1983 drehte Andrea den Spieß um – diesmal sang sie die deutsche Version von Audreys „Manuel Goodbye“.. Am 27. Juni 1983 war Andrea damit in der ZDF-Hitparade zu Gast, hatte aber in der Hochzeit der Neuen Deutschen Welle damit nicht wirklich eine Chance. Vielen (insbesondere männlichen) Fans sind dennoch vielleicht noch die quietschgelben Hotpants des Auftritts erinnerlich. Die Ariola warb damals trotzdem: „Der Übergang vom Kinderstar zum Teenager-Idol ist ihr überzeugend gelungen“. Mit „Lebenskünstler“ gab es dann noch eine Single aus der „Solang ein Mädchen träumen kann“-LP – diesmal von anderen Autoren geschrieben, nämlich von Uve Schikora (Komposition) und Andrea Andergast (Text).

Mit „Wenn Corinna weint“ versuchte man es wieder mit einem Problem-Schlager. Jack White und Michael Kunze versuchten im besten „Leader of the Pack“-Stil den Tod eines Motorradfahrers zu thematisieren.

1984 musste es erneut Rudi Carrell richten. In dessen damaliger Samstagabend-Show „Die Verflixte 7“ präsentierte Andrea ihren Song „Spanien ist schön (ole ole)“ – ein Urlaubsschlager der besten Sorte, bei dem Wolfgang Preuß sich sogar traute, ohne das Pseudonym „Jon Athan“ auf der Single als Co-Textdichter (neben Dhana Moray) zu erscheinen. Dafür gab es sogar einen Silbernen Löwen von Radio Luxemburg. Im gleichen Jahr ging es mit der Eindeutschung eines Audrey-Landers-Songs weiter – die G. G. Anderson-Nummer „China Town ist in New York“ mit Asien-Touch wurde im Radio gerne gespielt. Den von Uve Schikora arrangierten und von Dhana Moray getexteten Titel stellte sie u. a. in der Tony-Marshall-Show „Lass das mal den Tony machen“ vor.

Kurz darauf erschien das 1984er Album „Weil wir uns lieben“. Daraus wurde als weitere Single im Jahr 1985 ein Duett-Titel ausgekoppelt. Nachdem (wer sonst?) Audrey Landers mit dem spanischen Star Camilo SestoMi Amor“ sang, musste eine deutsche Version her. Als männlichen Partner stellte man Andrea Jürgens einen gewissen „Robby Tauber“ zur Seite, von dem im Anschluss nie mehr jemand etwas gehört hat. Dass das Original von Jürgen Marcus gesungen wurde („Auf dem Bahnhof der vielen Gleise“), interessiert da wohl nur am Rande, obwohl Jürgen doch quasi ein Nachbar Andreas war, weil auch er ja aus Herne stammt.

Norbert Hammerschmidt, Haus- und Hoftextdichter Roland Kaisers, schrieb mit Jack White den Urlaubsschlager „Ciao ciao Amore“ – ein so genannter „Non Album Track“, den Andrea u. a. im legendären WWF-Club vorstellte und sich um einen Image-Wechsel zum Vamp bemühte. Am 31.10.1985 trat sie damit bei „Show und Co. mit Carlo auf“ und am 9. November des Jahres in der Jack-White-Show.

1986 startete Jack White sein „Jack’s Project“-Projekt mit dem Titel „Shy Shy Sugarman“. Die deutsche Version des Songs übernahm einmal mehr Andrea und stellte den Titel am 17. März 1986 in der Tele-Illustrierten und am 22. März in der ARD-Fernsehlotterie-Show vor. Auch dieser Titel erschien damals nicht auf einem so genannten „Produktalbum“. Co-Autor Axel Breitlung arbeitete später mit DJ Bobo zusammen. Im gleichen Jahr war es dann endlich so weit, dass der Name „Jürgens“ auch in Bezug auf Udo ins Spiel kam. Der hat in den Sechziger Jahren nämlich ein Traditional mit dem Text „Dein letzter Brief“ populär gemacht. Andrea machte daraus „Wenn ich nun geh“ (Text: Gregor Rottschalk). Auch diesen Titel gibt es in einer Version von Audrey Landers („These Silver Wings“). 1995 produzierte Jack White den Titel noch einmal mit Vicky Leandros („Doch wenn Du bleibst“). Am 23. Oktober 1986 präsentierte Andrea den Titel im ARD-„Wunschkonzert“. Die Plattenfirma konstatierte: „Eine weltbekannte Melodie, ein gefühlvoller Text – überzeugend interpretiert, machen Andrea Jürgens’ neue Single zum absoluten Hit-Tipp“.

In der ZDF-Show „Tele-As“ feierte Andrea am 28. Oktober 1987 ihr 10-jähriges Jubiläum. Die Plattenfirma jubelte: „Ein moderner Song mit gefühlvollem Text, glänzend arrangiert und gefühlvoll produziert“. „Nach so einer Nacht“ war die Single des Best-Of-Samplers „Die großen Erfolge“. Zur Feier des Tages gab es als B-Seite der Single noch einmal „Und dabei liebe ich euch beide“ auf die Ohren. Einige Jahre später (1989) nahm David Hasslhoff (freilich produziert von Jack White) den Song noch mal als „Song of the Night“ auf.

Die zärtliche Melodie von der Liebe eines Sommers“ war anno 1988 Andreas Schlager „Vaya con dios“, den einige Jahre später Tony Christie aufnahm („Hasta manana“) – bei dem Lied handelt es sich nicht um den gleichnamigen bekannten Evergreen. Andrea präsentierte diesen Schlager in der ZDF-Show „Was wäre wenn…“ am 30. Juni 1988. Auch die Nachfolge-Single „Allein in der Nacht“ war die deutsche Version des Hits eines Weltstars („Alone In the Night“ von Engelbert).

Eine weitere Eindeutschung eines David-Hasselhoff-Hits ergab dann nach längerer Zeit wieder einen Hit für die Single-Charts. „Amore Amore“, die von Norbert Hammerschmidt getextete deutsche Version des gleichnamigen Songs, schaffte es 1989 in die Top-75. Für den Titel erhielt Frau Jürgens die „Goldene Note“ von RTL.

Noch besser lief es mit der von Jack White komponierten und erneut von Hammerschmidt getexteten Nummer „Wir tanzen Lambada“. In der Blütezeit dieses Modetanzes hatte Andrea mit diesem Titel nicht nur in den Charts Erfolg (Top-50), sondern durfte nach längerer Zeit am 10. Januar 1990 wieder in der ZDF-Hitparade auftreten. Grund genug, mit „Küsse der Nacht“ auch das erste Album seit sechs Jahren auf den Markt zu bringen – es soll Fans geben, die sich die LP nur wegen des Titelfotos gekauft haben…

Im Sommer 1990 fiel Jack White ein Titel ein, den er einst für Tanja Berg (ja, vor Andrea gab es mal eine Tanja…) schrieb. „Ich hab Dir nie den Himmel versprochen“ war 1972 ein kleiner Hit, und in der 1990er Discofox-Version von Andrea war der Titel auch im Radio und in den Diskotheken recht erfolgreich. Unbestätigten Gerüchten zufolge soll der Klassiker auch das Lieblingslied eines der Chefs der berühmten „Schlagernächte“ sein.

Als weitere Auskopplung des gleichnamigen Albums wurde 1990 noch „Küsse der Nacht“, die deutsche Version von David Hasselhoffs „Kiss In the Night“ als Single ausgekoppelt (ein Jahr später nahm auch Tony Christie diese Nummer unter der Regie Jack Whites noch einmal auf). Den 1990er Schlusspunkt bildete die von G. G. Anderson komponierte Nummer „Heut wird es rote Rosen regnen“, wobei die These der Plattenfirma: „Es duftet nach Hit“ nicht wirklich aufgegangen ist. In jener Zeit wechselte Andrea ins Management von Wolfgang Kaminski, der damals auch Roy Black betreute.

1991 nahm sich der renommierte Produzent Peter Wagner, der auch für Andreas Namensvetter Udo tätig war, Andreas an und produzierte mit ihr den Titel „Santa Caterina“. Der im Flippers-Stil produzierte Schlager wurde am 14. August 1991 in der ZDF-Hitparade vorgestellt und schaffte es in die Top-75 der Single-Charts.

Die von Jack White und Norbert Hammerschmidt geschriebene Nummer „Liebe“ wurde erneut von Peter Wagner produziert und diente als Titelgeber der gleichnamigen CD. Die Plattenfirma warb damals: „Liebe ist ein Album voll Romantik und Zärtlichkeit. Liebe ist ein Thema, das Andrea Jürgens in seiner schönsten Weise interpretiert.“

Ebenfalls auf dem Album enthalten war der Schlager „Morgens vor dem Radio“, die deutsche Version des Engelbert-Hits „Radio Dancing“. Den Titel stellte Andrea am 19. März 1992 in der ZDF-Hitparade vor. Am 23. Januar 1992 war sie damit ebenfalls in der ZDF-Show „Der Große Preis“ zu Gast. Im Flippers-Stil gehalten war die weitere Auskopplung „Sommer in Avignon“. Seitens der Plattenfirma hieß es: „Der Sommer kann kommen – der Hit ist schon da.“

Vielleicht ihrem damaligen Mann, einem Optiker namens Ralf Stiller, gewidmet war Andreas 1993er Schlager „Stark zu zweit“, den sie am 29. April 1993 in Heinz Schenks Show „Fröhlich eingeschenkt“ vorstellte. – Leider ging das Glück (die beiden heirateten 1989) kurz darauf zu Bruch. Am 28. Oktober 1993 war Andrea mal wieder in Berlin in der ZDF-Hitparade zu Gast. Sie stellte ihre Vokal-Version des Instrumentalklassikers und griechischen Volksliedes „Eleni hieß das Mädchen“ vor – der Titel kam so gut an, dass er es bis in die Single-Charts schaffte – immerhin reichte es im Dezember 1993 für die Top-100. Aus dem gleichnamigen Album wurde 1994 dann die Single (mit Saxophon-Solo) „Ich krieg nie genug von Dir“ ausgekoppelt – Produzent und Komponist: Peter Wagner. Am 14. April 1994 war Andrea mit dem Titel letztmals in der ZDF-Hitparade zu Gast – insgesamt war sie sagenhafte 27 Mal in der Show vertreten. Die letzte Single ihres 1994er Albums war „Heut ist ein schöner Tag“.

Im Jahr 1995 „ging Andrea fremd“. Hat sie zuvor alles im Ariola-Vertrieb veröffentlicht, konnte Gottfried Würcher mit seinem Nockalm-Quintett für Koch-Records zu einem Duett überreden. Günther Moll und Hans Greiner schrieben den Schlager „Wir greifen nach den Sternen“. Das Nockalm-Album „Sternenhimmelgefühl“, auf dem der Track enthalten ist, erhielt Platin in Österreich und schaffte es im Nachbarland in die Top-5 der Albumcharts. Mit etwas Verspätung hat Weltstar Audrey Landers den Song übrigens 2010 gecovert.

Ein Jahr später war Andrea wieder solo unterwegs. Alfons Weindorf und Norbert Hammerschmidt schrieben ihr den Titel „Stell Dir vor“ auf den Leib, den sie am 15. März 1996 in der „Aktuellen Schaubude“ sang. Darauf folgte der von Jack White geschriebene und von Peter Wagner produzierte Song „Was ist eine Stunde wert?“.

Ende 1996 wagte Andrea ein ungewöhnliches Experiment und sang die deutsche Version eines Madonna-Hits. Aus „You’ll See“ machte Norbert HammerschmidtDu wirst sehen“. Aus ihrem damals aktuellen Album „Wenn ich glücklich bin“ wurde noch die deutsche Version des Tony-Christie-Titels „Dreaming Of Natali“ ausgekoppelt – erneut war es Norbert Hammerschmidt, der daraus „Träume von Napoli“ machte.

1997 jährte sich Andreas Karriere zum 20. Mal – da war es erneut Zeit für ein Jubiläumsalbum, das man diesmal „Momente – die größten Erfolge aus 20 Jahren“ nannte. Darauf enthalten war ein „HitMix“ ihrer großen Erfolge. Ebenfalls auf dem Album enthalten war die neue, von Alfons Weindorf produzierte Nummer „Ich hab‘ Dich so geliebt“. Am 10. September 1997 stellte Andrea ihr Jubiläumsalbum in der RTL-Show „Schlagerclub mit Frank“ vor. 1998 wurden die Singles „Weit weit von hier“ und „In Deinen Armen“ veröffentlicht.

Jack White und Norbert Hammerschmidt ersannen für Andrea den 1999er Schlager „Ich bin verrückt nach Liebe“. Die gleichen Autoren waren auch für den Jahrtausend-Ausklang zuständig – die letzte Single des alten Jahrhunderts hieß „Lass mich heute nicht alleine

Ins neue Jahrtausend startete Andrea mit ihrem letzten Ariola-Album „Komm in meine Träume“ und der Single „Wenn der Himmel es will“. Dabei handelt es sich um die Cover-Version eines Liedes aus dem Jahre 1998 von Vicky Leandros – bei der Griechin hieß der Song allerdings „Geh mit Gott, aber geh“. Mit „Du bist die Liebe meines Lebens“ sang Andrea einen Titel, den Jack White mit seiner damaligen Frau Janine geschrieben hatte. Später hat Lena Valaitis den Song als „Ich deck mich zu mit meinen Träumen“ veröffentlicht.

Einen anderen Weg als sonst ging man 2001 mit der Single „Mach mit mir, was Du willst“ – das ist eine Aufforderung, der so einige Andrea-Fans mehr als gerne nachgekommen wären – erst recht, wenn man hört, wie es weitergeht: „, wenn Du weißt, was mich glücklich macht“. Während Jack White sonst in erster Linie seine eigenen Produktionen covert, griff man diesmal auf ein Werk der Paldauer zurück. Im Original war dieser Titel nämlich der Song „Du bist nie allein“ – eben von den Paldauern.

Im Winter 2001 probierte man es noch einmal mit altbewährtem Muster – Andrea sang erstmals seit 1979 wieder Weihnachtslieder ein – Name des Albums: „Andrea Jürgens singt die schönsten deutschen Weihnachtslieder“. (Bereits 2000 war das Album in den Bertelsmann-Club-Filialen erhältlich).

Zum 25-jährigen Bühnenjubiläum erschien wieder eine weitere Jubiläums-CD von Andrea Jürgens. Diesmal lautete das Motto: „Dankeschön – zum 25. Bühnenjubiläum“. Darauf enthalten war auch die von den Eheleuten White geschriebene Single „Denk‘ ja nicht!“.

Das Autorenteam Markus Metz und Heiko Schneider schrieb für Andrea den Titel „Herz an Herz“, der lediglich als Single (und nicht auf einem Album) erschienen ist, während die Folgenummern, die Ballade „Ich hab mein Herz an Dich verloren“ und das rhythmusbetonte  „Vaya vamos a la fiesta“ (den Titel stellte Andrea im ZDF-Fernsehgarten vor), auf Andreas Jubiläumsalbum enthalten sind. Gleich vier weitere Singles wurden aus diesem Album zwischen 2002 und 2004 ausgekoppelt: „Wo ist Dein Herz, wenn Du träumst?“, „Karneval“ mit Samba-Rhythmen, „Immer wieder Sehnsucht nach Dir“ (von Francesco Bruletti und Michael Zai), das poppige „Manchmal hilft nur Deine Liebe“, „Du hast mich belogen“ (aus der Feder von Jürgens‘ späterem Manager Maurice van Beek). Letztgenannte Nummer wurde auch in einer Club-Version produziert, die irgendwie an eine Schlagerkollegin mit dem gleichen Vornamen erinnert…

Eine neue Single wurde 2004 produziert. „Komm lass uns reden“ wurde von Alfons Weindorf komponiert und „Bele Pop“ getextet – hinter diesem Pseudonym verbirgt sich Gabriele Kirchdörfer-Weindorf – es bleibt also in der Familie… Am 6. Juni 2004 gelang Andrea mit diesem Titel, der entgegen ursprünglicher Planung zunächst nicht als Handels-Maxi auf den Markt kam, ein historischer Erfolgt– sie war Siegerin der MDR-Hitsommernacht und gewann damit erstmals in ihrer Karriere einen TED-Wettbewerb. Da konnte die Firma fünf Monate nach Veröffentlichung des Titels nicht anders und den Song doch noch als reguläre Maxi auf den Markt bringen…

Damit war „fast“ das Kapitel Jack White und Andrea Jürgens vorerst beendet. Der seit 1978 bestehende Vertrag wurde nämlich über 2004 hinaus nicht verlängert. Dennoch erschien anno 2005 eine weitere Single: „Wenn ich an Dich und Deine Liebe denke“. Bei dem Titel handelte es sich allerdings nicht um einen „neuen“ Song, sondern um einen „aufgepeppten“, bereits 1996 erschienenen Titel namens „Bitte ruf doch an“. – Nach dem Vertragsablauf gab es anno 2006 noch ein echtes Schmankerl: Bei der Drogeriemarktkette Schlecker wurden die ersten 5 CDs Andreas in einer hochwertigen Pappbox zu einem günstigen Preis verkauft – die Nachfrage war seinerzeit sehr groß.

Im September 2005 erschien dann das erste Album namens „Lust aufs Leben“ bei der neuen Plattenfirma Koch-Universal. Nach ca. 24 Jahren gelang erstmals wieder der Sprung in die Album-Top-100 – ein guter Einstieg für die erste Andrea-Produktion ohne ihren Mentor Jack White – als neuer Produzent fungierte Alfons Weindorf. Die erste Single aus dem Album, „Gleich nebenan“, wurde von Alfons Weindorf und Dr. Bernd Meinunger geschrieben. Weitere Single-Auskopplungen waren „Wenn ich einsam bin“, „Irgendwann – irgendwie“und „Die letzte Nacht im Paradies“.

Mit dem Radiohit „Tut es wirklich nicht mehr weh?“ gab es den Vorboten für die zweite Koch-CD „Verbotene Träume“, deren Titelsong ebenfalls als Single erschien. Mit „Dies Parfum auf Deiner Haut“ thematisierte Andrea den Missbrauch von Treue – da hat dann wohl jemand die „Verbotenen Träume“ sträflicherweise ausgelebt. Das Album schaffte es übrigens wegen einer beispiellosen Pannenserie der Plattenfirma leider nicht in die Charts.

Einen „draufgesetzt“ hat Koch damals damit, das Repertoire aus gerade mal zwei Alben zu einer „Best Of“ namens „Du hast mir total gefehlt“ zusammenzufassen, wobei der namensgebende Titel eine neue Single war. Damit war die Koch-Episode von Andrea Jürgens beendet, und sie wechselte zur Plattenfirma Palm Records. Als neuer Produzent konnte Uwe Haselsteiner gewonnen werden. Ihr Debut bei Palm Records stellte die Download-Single „Zurück aus meinem Traum“, eine typische Discofox-Nummer, dar. Mit „Egal, wo ich bin“ und „Kleine Lügen“ wurden weitere Singles veröffentlicht, die die Wartezeit auf das Album versüßen sollten. Im Oktober 2010 erschien dann das langersehnte Palm-Album „Ich hab nur ein Herz“, dessen Titelsong als Single ausgekoppelt wurde. Mit dem Album ging sie erstmals auf Autogrammstundentour und schaffte es immerhin in die Top-75 der Mediamarkt/Saturn-Charts. Der Titelsong schaffte es auf Platz 1 der Radiocharts im Bereich „Konservativ“, was um so bemerkenswerter ist, als es keine TV-Präsenz für das Album gab. Auch die fünfte Auskopplung, „Ich glaubte, ihre Freundin zu sein“ (Text: Heike Fransecky), kam bei den Fans gut an. Die letzten Singles des Albums „Ich hab nur ein Herz“ waren „Ich vergess Dich nicht“, das rockige „Rosen ohne Dornen“ und „Es ist zu spät zu verzeihen“.

Den Titel „Wirst Du bei ihr bleiben“ aus dem „Du hast mir total gefehlt“-Album hat Uwe Haselsteiner neu abgemischt und im Remix als weitere Andrea-Single veröffentlicht. Die letzten Palm-Veröffentlichungen waren „Verlieb Dich noch mal (Remix 2013)“ und „Einen Kuss lang (Remix)“. Damit war das „pure“ Palm-Kapitel beendet – die eine veröffentlichte CD wurde reichlich „ausgeschlachtet“.

Bergauf sollte es mit dem neuen Manager Maurice van Beek mit Andrea gehen. Zunächst wurde ein Plattenvertrag mit der Plattenfirma TELAMO (, die inzwischen mit Palm Records kooperierte,) in den Stil gestoßen. Zunächst gab es eine Best-Of-Kopplung namens „Das Beste“ (als 2-CD-Set oder für Shop24 als 4-CD-Set, darüber hinaus wurde insbesondere eine DVD mit sagenhaften 29 ZDF-Auftritten veröffentlicht). Der Erfolg war bombastisch: Andrea schaffte es tatsächlich mit dieser Hitkopplung in die Top-20 der Albumcharts. Darüber hinaus war sie erstmals seit 35 Jahren(!) wieder in den österreichischen Charts vertreten.

Für den 27. März 2015 wurde das heiß ersehnte neue Album „Millionen von Sternen“ angekündigt. Bereits im Februar des Jahres wurde der Titelsong veröffentlicht. Die Veröffentlichung wurde krankheitsbedingt auf den 10. Juli verschoben. Dann entschied man sich für den 25. September. Letztlich sollte es der 25. März 2016 werden. Der Clou: Dann wurde der VÖ-Termin tatsächlich eine Woche vorverlegt. Fünf VÖ-Termine für einen Tonträger – das muss man auch erst mal hinbekommen – wobei da auch viel „höhere Gewalt“ im Spiel gewesen sein muss… Der Erfolg war so groß, dass im Oktober 2016 eine Geschenk-Edition mit fünf Bonus-Titeln auf den Markt gebracht wurde.

Immerhin erschien im September die Vorab-Single „Das reicht für mehr als eine Nacht“ aus dem Comeback-Album.

Einen bemerkenswerten Auftritt hatte Andrea am 10. Januar 2016 in Berlin – ihr wurde der smago! Award verliehen, und am 18. März 2016 war es dann so weit – Album und DVD „Millionen von Sternen“ kamen auf den Markt. Es wurde sogar eine limitierte Fanbox mit CD, DVD, 3 Maxi-Singles, Riesen-Poster, Postkarten und dergleichen auf den Markt gebracht. Den Tonträger stellte Andrea erneut auch im Rahmen einer Autogrammstunden-Tour vor. Noch im Februar wurde die dritte Single des Albums, „Deja Vu“, den Fans präsentiert. Der Aufwand hat sich gelohnt – Andrea hat mit ihrem Comeback-Album tatsächlich die Top-10 der Album-Charts geknackt. Ihr Manager Maurice van Beek stellte in dem Zusammenhang die rhetorische Frage: „Welche Rolle spielte das Fernsehen“? (Vielleicht sei in diesem Zusammenhang an das Curd-Jürgens-Zitat erinnert, dass der Name „Jürgens“ für Qualität bürgt…?)

Frei nach dem Motto „Never Change A Winning Team“ wurden im ersten Halbjahr die Verträge mit der Plattenfirma TELAMO und dem Management verlängert – und mit „Unsere Zeit“ eine weitere Single ausgekoppelt. Im Sommer 2016 trat Andrea in Bernhhard Brinks Show „Die besten Hits aller Zeiten auf“ – die Sendung hatte eine Top-Quote.

Im August 2016 gab es die überraschende Meldung, dass das Management fortan doch wieder vom bisherigen Manager Erhard Grosse übernommen werde, Andrea und Maurice van Beek sich einvernehmlich getrennt hätten. Dennoch wurden weitere zwei Titel aus dem Erfolgsalbum ausgekoppelt, nämlich „Vergiss mich nie“ und „Ich bin da“.

Einen echten Leckerbissen veröffentlichte die Plattenfirma TELAMO / Palm im März 2017. Damals erschien die 18-CD-Box „40 Jahre – die Andrea Jürgens Collection“ mit allen bis dato erschienenen Alben Andreas. Damals konnte keiner ahnen, dass man damit quasi das gesamte Lebenswerk Andreas auf den Markt brachte.

Leider wurde im April 2017 kommuniziert, dass Andrea auf unbestimmte Zeit erkrankt sei – erneut musste sie krankheitsbedingt pausieren. Dass Andrea sich davon nicht mehr erholen würde, konnte wohl niemand ahnen. Leider musste sie in ihren letzten Lebensjahren viele Schicksalsschläge verkraften – insbesondere der Tod ihres Vaters, der bis zu seinem Tod 2010 auch ihr Manager war, ihres Bruders und ihrer Mutter haben ihr ganz offensichtlich sehr schwer zugesetzt.

Noch zu ihrem 50. Geburtstag brachte ihre Plattenfirma mit „Das Beste – ein Kinderstar wird 50“ eine weitere Best-Of-Kopplung auf den Markt.

„Eigentlich“ wäre dieser Artikel erst Anfang des nächsten Jahres fällig gewesen, wenn sich Andreas erster Charts-Hit zum 40. Mal gejährt hätte. Aus traurigem Anlass haben wir diesen Artikel nun vorgezogen, weil es sich sicher lohnt, noch einmal auf die beachtliche Karriere einer überaus beliebten und menschlichen Sängerin zurückzublicken. Am heutigen 20. Juli 2017 ist der beliebte ehemalige Kinderstar an Nierenversagen im Alter von nur 50 Jahren verstorben – möge sie in Frieden ruhen.

Foto-Credit: TELAMO / Darius Bialojan
 

Stephan Imming, 20.07.2017
http://www.telamo.de
http://www.andrea-juergens.de/

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