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Jetzt erobert die KI auch die US Charts!
Wie ein Avatar die Country-Welt erobert hat +++ Mehr als nur ein Einzelfall: KI mischt die Charts auf +++ Plattformen im Spannungsfeld zwischen Kreativität und Regulierung +++
Die Musikbranche erlebt derzeit einen Umbruch, der weder vorhersehbar war, noch gab es kaum jemanden, der das für möglich gehalten hätte. Zum ersten Mal hat nämlich ein vollständig künstlich erzeugter Titel die Spitze der US Billboard Charts erreicht. Dabei handelt es sich ausgerechnet um einen Country-Song. Also ist die KI in das Genre eingedrungen, das lange Zeit als Inbegriff menschlicher Authentizität galt.
Wie ein Avatar die Country-Welt erobert hat
Der Track hat den Titel „Walk My Walk“ und stammt von einem virtuellen Künstler namens Breaking Rust. Mehrere Wochen hat das Lied die Country Digital Song Sales Charts angeführt. Dadurch ist der KI ein Meilenstein gelungen, der zugleich weltweit für Aufsehen gesorgt hat. Bemerkenswert ist das vor allem auch deshalb, weil hinter dem Projekt kein traditioneller Musiker steht. Breaking Rust existiert gerade einmal erst seit Herbst 2025. Dem Avatar ist es also innerhalb kürzester Zeit gelungen, mehr als zwei Millionen monatliche Hörer auf Spotify zu sammeln. Fünf Singles sowie eine erste EP wurden bereits veröffentlicht. Der Song „Livin’ on Borrowed Time“ überschritt jüngst sogar die Marke von 4 Millionen Streams.
Tatsächlich hat zunächst niemand bemerkt, dass der Song ohne menschlichen Sänger entstanden ist. Erst ein Journalist des Magazins Whiskey Riff hat dann den Ursprung offengelegt, nachdem er im Rahmen eines Billboard-Artikels über KI-Musik auf den Namen gestoßen war. Die Recherchen haben ihn schließlich zu einem Komponisten namens Aubierre Rivaldo Taylor geführt, der im Zusammenhang mit dem Projekt auftaucht. Ein Name, der wohl ein Alias für den realen Initiator ist.
Mehr als nur ein Einzelfall: KI mischt die Charts auf
Dass es sich hier nicht um einen isolierten Ausreißer handelt, das zeigt ein Blick auf dieselben Billboard Charts. Dort ist „Don’t Tread On Me“ von Cain Walker bis auf Platz 3 geklettert – auch dabei handelt es sich um einen vollständig künstlich erstellten Song. Beide verdrängen etablierte Acts aus der Spitzengruppe. Damit zeichnet sich ab, dass die KI-Produktionen längst nicht mehr nur als experimentelles Randphänomen gelten können. Tatsächlich konkurrieren sie jetzt schon direkt mit menschlichen Künstlern und sind ihnen in diesem Fall sogar voraus.
Sieht man sich die Zahlen des französischen Streaming-Dienstes Deezer an, so wird dieser Trend noch besser sichtbar. Nach den Unternehmensangaben stammen inzwischen rund 28 Prozent aller täglich hochgeladenen Songs vollständig aus Algorithmen. Das heißt, rund 30.000 neue KI-Musikstücke pro Tag werden von der KI geschaffen. Deezer war übrigens der erste große Anbieter, der nun mit Warnhinweisen arbeitet, sofern der Nutzer einen Song anklickt, der KI generiert ist.
Plattformen im Spannungsfeld zwischen Kreativität und Regulierung
Im Gegensatz dazu hält sich Spotify mit klaren Regeln noch zurück. Das Unternehmen hat zwar im Herbst 2025 angekündigt, man werde stärker gegen automatisierte Manipulationen wie Bot-Streaming vorgehen, doch explizite Beschränkungen für künstlich erzeugte Musik existieren noch immer nicht. Breaking Rust tritt dort sogar mit dem Status eines offiziell verifizierten Künstlers auf.
Diese Offenheit wirft natürlich auch grundlegende Fragen auf, wenn es um die Zukunft der Branche geht. Während die Entwicklung einerseits als kreative Revolution gefeiert wird, die die musikalische Vielfalt erweitert, gibt es andererseits auch kritische Stimmen, die davor warnen, dass die Transparenz des Musikmarkts gefährdet wird. Je realistischer die KI-Modelle werden, desto schwerer ist es für Hörer, dass sie echte Stimmen von synthetischen unterscheiden.
Ähnlich verhält es sich mit Chatbots. Auch hier gibt es kaum noch Unterschiede, wenn über den Online Shop oder Online Casino Kontakt mit einem Mitarbeiter aufgenommen wird. Immer mehr Online Casinos arbeiten mit modernen Technologien – eine Übersicht findet man unter anderem hier: https://www.escapistmagazine.com/de/guides/casinos-ohne-lugas/. Das heißt, anfangs kann der Live Chat stets von einem Chatbot besetzt sein; erst wenn die Frage nicht beantwortet bzw. das Problem nicht gelöst wird, kann mitunter ein menschlicher Mitarbeiter den Chat übernehmen.
Ein Blick nach vorn: Wohin entwickelt sich die Musikbranche?
Der Erfolg von Breaking Rust markiert natürlich einen Wendepunkt, der auch weit über das Country-Genre hinaus Einfluss haben wird. Wenn der KI-Avatar die Chartspitze erreichen kann, dann ist es nur eine Frage der Zeit, bis ähnliche Projekte geschaffen werden, die dann in andere Genres eindringen. Viele Beobachter spekulieren bereits darüber, in welchem Segment künstlich generierte Künstler als Nächstes auftauchen könnten.
Die technologischen Voraussetzungen sind natürlich längst vorhanden. Was aber noch fehlt, das sind klare Regelwerke und Entscheidungen der Plattformbetreiber, ob und wie sie künstlich erschaffene Musik kennzeichnen sollen. Bis dahin bleibt die KI-Musik ein dynamischer Graubereich, der die Branche zugleich herausfordert, aber auch antreibt und mitunter sogar etwas bereichert.


