LESLIE MANDOKI – RALPH SIEGEL
Beispielhafte Versöhnung!
„Für Ralph Siegels Lebenswerk empfinde ich enormen Respekt und Anerkennung.“ (Leslie Mandoki)
Jeder kennt den Abschnitt meiner Karriere, über den ich selten spreche. Es dauerte zwar nur eine kurze Zeit, war aber natürlich in der ein oder anderen Hinsicht für mich prägend. Auch wenn in der Vergangenheit von verschiedenen Seiten hin und wieder ein vermeintlicher Konflikt heraufbeschworen wurde, habe ich mich hierzu nie geäußert, denn für Ralph Siegels Lebenswerk empfinde ich enormen Respekt und Anerkennung.
Ich habe dort damals viel lernen dürfen, im Produktionstechnischen, beispielsweise über den Einsatz von Orchester in der Popmusik und auch den Umgang mit dem Solid State Logic Mischpult, dessen Nach-Nachfolger heute noch in meinem Studio steht, und mit dem ich noch immer fröhlich arbeite. Ich habe dort gelernt, wie ein Label und wie ein Musikverlag funktioniert, wie man als Produzent mit Studiomusikern am besten umgeht und mit Toningenieuren. Dafür bin ich sehr dankbar.
Natürlich war es mir immer peinlich, wenn ich meine Tanzeinlagen bei Dschinghis Khan sah, denn wie viele Musiker tanze ich nicht gerne und weil ich darin auch einfach nicht besonders gut bin, musste ich mir umso mehr Mühe geben. Mit 14 Jahren ging ich zwar wie alle anderen zur Tanzschule, nur mit dem Unterschied, dass sie dort tanzten während ich musizierte.
Und natürlich war Dschinghis Khan diametral unterschiedlich zu meinem eigenen musikalischen Selbstverständnis, zu dem, was ich ursprünglich in Ungarn mit meiner Band JAM vor meiner Flucht spielte und was ich mit Soulmates inzwischen seit 32 Jahren spiele.
Aber nochmal und hier auf unseren Kanälen:
Ich empfinde für Ralph und seine Lebensleistung allergrößten Respekt und Anerkennung. Und ich bin dankbar für die Chance, die daraus erwuchs, dass ich in seinen Studios auch mal von der Studiomusiker-Seite auf die Mischpult-Seite wechseln durfte und grandiose Persönlichkeiten kennenlernen konnte, die meine wahrhaftigen Mentoren wurden. Ganz besonders Monti Lüftner, aber auch viele andere, die mich dann ein Leben lang geprägt haben. Von Frank Elstner bis Thomas Gottschalk oder Otto Waalkes.
Somit habe ich mich sehr gefreut, dass ich bei den 40 Jahre Radio Gong 96.3 Feierlichkeiten über diese Zeit gemütlich plaudern konnte, auch wenn Ralph und ich die Welt hin und wieder unterschiedlich sehen.
In angemessener Vertrautheit unter Weggefährten wünsche ich Dir, lieber Ralph alles erdenkliche Glück, vor allem Gesundheit, ein harmonisches Familienleben und viel Erfolg bei all Deinen Projekten, die Du gestaltest.


