ELA ((einst: VALERIES GARTEN))
Trauer um ELA!
Michaela Ahlrichs-Wedig, “die Stimme” von Valeries Garten, ist tot! Sie wurde nur 55 Jahre alt! Lesen Sie HIER einen Nachruf von KLAUS PELIZAEUS …:
Trauer um ELA
Sie war die Frontstimme von Valeries Garten und schaffte nach Auflösung der Gruppe noch eine Solo-Karriere. Am 24. August 2024 hat uns Ela Wedig im Alter von nur 55 Jahren plötzlich verlassen. Das Produktionsteam der ALIBABA-Musikproduktion und A1/A2-Records, wo Ela zuletzt mit etlichen Singles in den Nuller-Jahren zu Hause war, trauert und kondoliert Elas langjährigem Ehemann Thomas Wedig aus tiefstem Herzen.
Valeries Garten verbuchte mit Michaela Ahlrichs, so ihr damaliger Name, 1992 mit ca. 50 Fernseheinsätzen mit ähnlichem Klangbild wie die Münchner Freiheit große Erfolge. Songs von Achim Oppermann wie “Sanfte Gefühle” oder “Nächstes Mal am Ende der Welt” wurden Radio-Dauerbrenner.
Ich lernte Ela kennen an einem Rosenmontag 2005 im mit über 3.000 Leuten vollbesetzten Zelt beim Karneval in Olfen bei Datteln. Eugen & Akkordmalocher waren dort gebucht. Sie startete als Eisbrecher das Bühnenprogramm mit “Music was my first love” von John Miles. Ich dachte noch: Voll daneben. Ist doch Fasching. Aber die Lady mit der unnachahmlichen Rockröhre (sie gewann übrigens ein Jahr vor PUR mit ihrer Band den deutschen Rockpreis) wickelte nach wenigen Takten das Publikum um den Finger. Es gab Ovationen. Noch in der Garderobe bot ich ihr einen Plattenvertrag an. Sie fackelte nicht lange und wir nahmen “Trojanische Pferde” auf., ein Song der in allen ARD-Sendern, die deutsches Liedgut spielten, vorkam. Für jede musikalische Zeile bot Ela im Studio bei der Aufnahme mindestens fünf verschiedene Variationen an. Improvisieren? Wie auf Knopfdruck. “Ist okay, gekauft,” gaben wir in ihren Kopfhörer. “Nee, ich kann noch zwei oder drei”, war ihre Antwort. Du hörst jetzt auf und singst die nächste Zeile, sonst haben wir gleich keine Spuren mehr!
Ela war ein Pfund Dynamit. Einen Song, den 99 % aller Schlager-Ladies vergeigen, weil er ihre Range verlässt, bei dem sie Gänsehaut-Momente nicht vermitteln können oder weil er ihnen schlicht die Puste nimmt, betrachtete Ela als Warm-Up. Ein Album an einem Nachmittag? Na und? Was machen wir abends? Ihre Power war ansteckend, man hört sie raus bei “Immer wenn mein Herz schlägt”, “Echolot” oder “Großstadtlöwin” (alle A1/A2-Records).
Als sie vor 17 Jahren einen Schlaganfall erlitt, war sie leider nicht mehr dieselbe. Sie erholte sich zwar, trat auch wieder bei Stadtfesten auf, aber es war leider etwas verloren gegangen, das man nicht so einfach zurückholen konnte.
Ihr plötzlicher Tod schockiert aber die Musikwelt. Nach Stefanie Lügger (2020 verstorben) hat uns nun auch ELA verlassen. Sie hatte einen festen Platz in der Szene. Ihre Stimme ist zwar nun verstummt. Aber sie wird in Erinnerung bleiben. Und Ela auch.
Textquelle: Klaus Pelizaeus (Textvorlage)