MATTHIAS REIM
Interview mit Matthias Reim zum Thema "25 Jahre 'Verdammt, ich lieb Dich'"!

Das Jubiläum wird u. a. auch heute Abend (02.04.2015) in der Sendung “Willkommen bei Carmen Nebel” – “Die große Oster-Gala” gefeiert! 

Herr Reim, wie ist dieser schon fast legendäre Song entstanden?

„Verdammt, ich lieb Dich“ ist entstanden aus, ich glaube aus Enttäuschung und Wut! Ich war damals ein unbekannter Musiker. Ich hatte ein paar Songs untergebracht, im Lauf meiner Kariere ich hatte ein paar kleinere – von Hit kann man da gar nicht reden, ein paar kleinere „Erfölgchen“ für Roy Black und Bernhard Brink produziert und geschrieben, aber von einen Durchbruch – war weit und breit nichts in Sicht.

Und eines Tages bekam ich von der EMI in Köln einen Auftrag: Mach mal das Bernhard Brink Album, was du schon angefangen hattest weiter. Das war natürlich für einen kleinen Komponisten ein Mega-Auftrag mit einer großen Plattenfirma. Das war für mich wie ein Fünfer im Lotto und ein definitiv zu erwartender Geldsegen. Was ich dafür hätte an Rechnungen schreiben können, hätte ich ein halbes Leben leben können und das Darlehn für mein Tonstudio abbezahlen können.

Ich hatte schon paar Songs geschrieben und eines nachmittags, es war der 25. November, bekam ich einen Anruf von der Schallplattenfirma und der sagte mir: „Pass auf Mathias – alles was du uns da geschickt hast für den Brink, das ist nix für uns. Das ist überhaupt nicht das, was wir unter modernen Schlager verstehen und dann sagte er diesen unfassbaren Satz: „Dieser ganze Quatsch mit ich lieb dich oder ich lieb dich nicht“. Das können wir echt nicht mehr hören, mach was anderes.

OK – Ich legte auf und wußte, dass war's. Das war's mit meinen Durchbruch, Das war's mit meinen entspannten Gedanken über meine finanzielle Zukunft. Ich war sauer, ich war enttäuscht. Verdammt dachte ich und „ich liebt dich und ich lieb dich nicht“. Ich schrieb das so vor mich auf dem Zettel der da rumlag und ich saß gerade im Studio und dann schrieb ich noch: „Verdammt“ drunter und dann guckte ich den Satz an und dann war es da. Ich drehte mich um zu meinen Keyboard. Ich weiß noch genau, wie es hieß, es war ein Prophet 5, das war ein ganz ganz teures edles Instrument und das hatte so ein Pad, so eine Fläche, so eine Art Streicher, Backround und den berührte ich mit C-DUR „Verdammt ich lieb Dich, G-DUR: „ich lieb Dich nicht…“, D-MOLL „Verdammt ich brauch dich, ich brauch dich nicht. Verdammt ich will dich….“

Ja, das war die Geburtsstunde. Draußen regnete es in Strömen, es war die Nacht vor meinen 32. Geburtstags und in dieser Nacht ist dieser Song aus Frust und Unglück entstanden.

Und das hat mein ganzes Leben verändert.

Sie haben das Lied nun schon tausende von Malen gesungen – können Sie es immer noch hören?

Ich hör' diese Frage immer wieder: Und ich kann nur sagen dieser Song wird mir nie zum Hals rauskommen. Dieser Song ist und bleibt für mich ein Gottesgeschenk!. Dieser Song hat mein Leben verändert. Und es ist glaub ich, für mich immer noch einer der geilsten deutschsprachigen Songs. Für mich ist er immer wieder neu. Die Musikmoden, wir haben Trends – aber der Song wird nicht alt, der ist noch genau so gut wie damals.

Ich hab ihn in den letzten 25 Jahren bestimmt tausendenmal gesungen, ach das reicht nicht – und jedes Mal, wenn ich diesen magischen Satz singe „Ich ziehe durch die Straßen bis nach Mitternacht“, krieg ich immer noch eine Gänsehaut, sage „wie geil ist das“.

Ich hab' viele Songs danach geschrieben – aber der ist und bleibt etwas Besonderes für mich und glaube für die Leute da draußen sowieso.

Sie singen „Verdammt ich lieb Dich“ also immer noch in jedem Konzert?

Ganz ehrlich – ich glaube, mein Publikum würde mich lynchen, wenn ich „Verdammt ich lieb dich“ nicht singe. Das ist bei meinen Konzerten definitiv ein Ritual.

Das muss man sich so vorstellen: Ich singe „Verdammt, ich lieb Dich“ den ganzen Konzertabend über nicht. Und irgendwann kommt das Finale und ich singe ihn nicht und gehe ab. Das Publikum, na klar die Toben und rufen nach Zugaben und ich komme raus und singe noch einen Song – aber ich singe nicht „Verdammt, ich lieb Dich“. Ich sage: „Danke und Tschüß und kommt gut nach Hause“ und gehe noch einmal ab – selbst die Musiker verlassen die Bühne. Aber das Publikum geht nicht, weil sie wissen es ganz genau und dann so nach einer Minute – gehe ich wieder raus und sage diesen Satz: „Glaubt Ihr wirklich, ich würde einmal im Leben von einer Bühne gehen, ohne diesen meinen und euren Lieblingssong gespielt zu haben?“ Und dann sag ich meistens „Nie, niemals!“.

Dann setzt die Musik ein, das Publikum tobt – und ganz ehrlich: Totales Gänsehautfeeling!

Eigentlich könnte ich weggehen, die Leute würden weitersingen. Die kennen jedes Wort, jeden Text, diese gemeinsame Euphorie und diese generationsverbindende Event, was daraus entsteht, das ist für mich ein riesen Glücksfall.

Wie werden Sie das 25-jährige Jubiläum feiern?

Diese Jubiläum ist definitiv viel Arbeit, aber es ist auch etwas, was ich so von Herzen gern tue. Es gibt Fernsehsendungen, Funkinterviews, es gibt Interviews in der Presse und eigentlich mache ich alles. Ich mache eine große Open Air-Jubiläums-Tournee mit einen komplett neuen Bühnenprogramm. Darauf freue ich mich natürlich besonders drauf– denn ich glaube, ohne live-Auftritte wäre ich eh unglücklicher Mensch. Ich brauch das – und mein Publikum braucht mich glaub ich auch inzwischen live.

Am allermeisten freue ich mich auf den 5. September. Das ist das Abschlusskonzert von dieser Open Air Tour und das machen wir in Berlin in der Wuhlheide, vor, bitte lieber Gott, wenn alles klappt, vor mehr als über zehntausend Zuschauern. Und wir machen da eine DVD und das Fernsehen wird auch da sein.

Wir arbeiten an einer DOKU, also es ist soviel los und im Moment und ich freu mich natürlich riesig, dass ein 25 jähriges Jubiläum von einem Song mit mir so gefeiert wird, so ein Hype wird, das ich so was Großes schaffen dürfen. Danke lieber Gott!

Und außerdem sitze ich im Moment an jedem freien Tag im Studio und texte, komponiere und produziere, neue Songs für mein neues Album. Und dieses Jubiläums-Album – es ist ja immerhin 25 Jahre nach mein „Verdammt ich lieb dich“das hab' ich mir ganz fest vorgenommen – ich muss die alten Lieder einfach noch mal toppen. Das heißt also für mich – ganz einfach – topp mal „Einsamer Stern“ und Platin. Topp mal „Die Leichtigkeit des Seins“ und inzwischen auch fast Platin. Da muss ich einfach noch einmal drüber – weil ich es will! Ich will noch einen draufsetzen und sagen „OK – Kopf hoch, tief durchatmen und dann durch und dann lass die Kreativität sprudeln und hoffentlich mein Gefühl, für den Punkt, den Punkt zu treffen, wo mein Publikum sagt, ja – genau den Matthias wollen wir. Lasst euch überraschen

http://www.rcadeutschland.de/
http://www.matthiasreim.de

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