JÖRG BAUSCH, BELLA VISTA, MICHAEL FISCHER, FRANK NEUENFELS u.a.
"13. Sicherheitstag Gelsenkirchen" – ein Event-Bericht von Holger Stürenburg!

Sonntag, 14. Juni 2015, Gelsenkirchen-Buer1 

Puh… gerade erst war das „III. Rock am Dom“-Festival zu Gelsenkirchen-Buer (siehe HIER!) zu Ende gegangen und ich am Samstagabend, völlig erschlafft und k.o., gegen 23.30 Uhr erschöpft ins Bett gefallen, schon klingelte gefühlte 20 Minuten später, am Sonntagmorgen, um 10.45 Uhr, der Weckdienst… denn für jenen Sonntag, dem 14. Juni 2015, war das nächste kulturelle Großereignis in Gelsenkirchen angekündigt, diesmal auf dem Gelände des Polizeipräsidiums Gelsenkirchen-Buer am Buerer Rathausplatz.

Zum 13. Mal hatten die Ordnungspartner Gelsenkirchen unter der Federführung der örtlichen Polizei, und hier wie immer organisiert und geleitet von Polizeihauptkommissar und Verkehrssicherheitsberater Carsten Jahns, der in diesem Zusammenhange auch 2015 wiederum nicht nur als sittengestrenger Polizist und Ordnungshüter, sondern zugleich und insbesondere als gewitzter, humorvoller und beißend selbstironischer Entertainer, Conférencier und Moderator glänzte, ein über siebenstündiges Familienfest unter dem Motto „Sicherheitstag Gelsenkirchen“ auf die Beine gestellt, welches erneut bei Groß und Klein – insgesamt wurden über den Tag verteilt rund 12.000 Besucher auf dem weiträumigen Gelände hinter dem Buerer Rathaus gezählt – enormen Anklang fand und für viel ausgelassenen Spaß und genüssliche Freude sorgte. Neben stattlichen Verpflegungsbuden mit scharfer Currywurst, ebensolchen Hamburgern, „Chicken Nuggets“ und – diesmal ausschließlich alkoholfreien – Getränken, gab es Karussells und Spielecken für die Kinder und warben z.B. das Deutsche Rote Kreuz, der ADFC, die Stadtbäckerei, die AOK, der Weiße Ring e.V. oder die Sparda-Bank für sich und vor allem für die Belange von Verkehrssicherheit und Schutz vor Unfällen. Zudem hatten Carsten Jahns und die Seinen einmal mehr für ein vorzügliches musikalisches Rahmenprogramm gesorgt, das mit einer Vielzahl auch überregional bekannter Größen des tanzbaren Ruhrgebiets-Schlagers aufwartete und somit nicht nur viele Familien mit Kindern und Enkelkindern, sondern zusätzlich nicht wenige Beinhart-Freunde des modernen deutschen Schlagers in großer Anzahl nach Gelsenkirchen-Buer lockte.

Als ich gegen 13.30 Uhr per Straßenbahn aus der Altstadt am Buerer Rathaus ankam, war der „13. Sicherheitstag“ schon voll im Gange: Das Gelsenkirchener Damen-Trio „Klang Pur“ schmetterte gerade den „Weather Girls“-Discorenner „It’s raining Men“, stilgerecht mit grünen Regenschirmen inkl. Polizei-Emblem ausstaffiert, als letzte Zugabe ihres ca. halbstündigen Auftritts, bevor Moderator und Organisator Carsten Jahns im Beisein des Gelsenkirchener Oberbürgermeisters Frank Baranowski (SPD), der zugleich als Schirmherr der Veranstaltung fungierte, und der seit Sommer 2014 amtierenden Polizeipräsidentin Anne Heselhaus-Schröer, den diesjährigen Sicherheitspreis vergab. 2015 ging diese Auszeichnung an die Firma „Fahrrad XXL Meinhövel Zweirad GmbH“. Diese betreibt in Gelsenkirchen-Buer ein großes (nahezu)-Kaufhaus für Drahtesel aller Art und engagiert sich seit einigen Jahren sehr im Bereich der Verkehrssicherheit. So werden bei „Meinhövel“ z.B. regelmäßig die Übungsfahrräder der Jugendverkehrsschule Gelsenkirchen, die beim Verkehrsunterricht für Kinder und Jugendliche genutzt werden, kostenfrei gewartet und repariert. Nach dieser Preisvergabe, war – zumindest für den Verfasser dieser Zeilen – erst mal ein ordentliches Mittagessen angesagt, in Form schärfster Hamburger und Currywurst mit zig Jalapenos und brennendster Chilisauce atemberaubend aufbereitet, während auf der Showbühne der dunkelhaarige Jungstar SASCHA WALTERSCHEID eine disco-foxige Mischung aus ausgewählten Coverversionen – z.B. „Ich mal Dir ein Bild“ von Andreas Martin – und eigenen Titeln – so seine soeben bei Pulsschlag Music erschienene, brandneue, rockig-treibende Download-Single „Umlaufbahn“ – von zig anwesenden Fans bejubelt, charmant aufführte.

Daran anschließend war ein Künstler an der Reihe, mit dem ich mich schon seit längerem intensiv beschäftige, den ich aber in all den Jahren noch nie persönlich getroffen, geschweige denn ‚live‘ in einem Konzert gesehen habe. Der Schwerter Sonnyboy FRANK NEUENFELS hatte zwischen 2009 und 2013 bei Peter Sebastians Label für deutschsprachige Musik, TOI TOI TOI Records, acht Maxi-Singles, sowie sein genialisches Debütalbum „Wolkenflieger“ veröffentlicht, in deren Promotion-Kampagne ich als Schreiber der Presseinformationen involviert war. Folglich hatte ich mir die Songs dieser CD häufig gerne angehört und mich im Laufe der Zeit in den einen oder anderen Beitrag daraus in gewisser Hinsicht akustisch ‚verliebt‘. Vor zwei Jahren beschritt Frank Neuenfels neue Wege, die nun vor wenigen Wochen in seiner zweiten Albumproduktion „Halleluja“ gipfelten, die, nach einigen eher unerquicklichen Versuchen bei einem anderen Label, vor wenigen Wochen bei den Diepholzer Kollegen von DA Music erschienen ist und, neben einigen brandneuen Songs, einen konsequenten Überblick über das bisherige kreative Schaffen des Frank Neuenfels, von 2009 bis heute, geballt komprimiert. So viele Jahre hatte ich nun Franks Lieder ein ums andere Mal ausschließlich ‚aus der Konserve‘ genossen – und nun, beim „Sicherheitstag 2015“ zu Gelsenkirchen-Buer sollte es endlich soweit sein, ihn, in Begleitung zweier schnieker Tänzerinnen, aber diesmal ohne seine Freundin und zeitweilige Gesangspartnerin Dani, ‚live & in Farbe‘ wahrnehmen zu können.

Mit einer opulenten, streicherlastigen Fanfare, die auf Franks bislang bekanntestem Hit „Hey Du“, 2010 als Single bei TOI TOI TOI Records veröffentlicht, basierte, betraten er und seine beiden Tanzdamen die Bühne des „Sicherheitstages 2015“ und legten sogleich los mit dem radikal eingängigen Titelsong seines neuesten Opus „Halleluja“. Dabei handelt es sich um einen straighten, treibenden Tanz-Ohrwurm, im Refrain harmonisch angelehnt an gleichnamigen Monumental-Choral aus Georg Friedrich Händels Oratorium „Der Messias“, der von niemand geringerem verfasst wurde, als von Schlagerschreiber-Ass Kurt Kokus jun.. Dieser hatte schon unzählige Hits für Genre-Legenden a la Wolfgang Petry, Bernhard Brink oder Jürgen Drews ersonnen, weshalb sein Name natürlich als profundes Qualitätssiegel für Frank Neuenfels‘ aktuellen Tanzflächenfüller „Halleluja“ steht.

Weiter ging‘s mit dem bereits erwähnten, phantastischen Dancefloor-Burner „Hey Du“ aus der Feder von Gary Allan Janz und Peter Sebastian, der noch heute als Franks musikalisches Erkennungszeichen und unverbrüchlicher Dauer-Evergreen gilt, bevor dessen drall-rhythmischer 2013er-Neustart „Verliebt in eine Tänzerin“, zwei Jahre zuvor ein praktikabler Hit für die volkstümelnden „Paldauer“, zum Einsatz kam, und Frank daraufhin den fraglos anregenden und aufmunternden Disco-Fox-Eröffner von „Halleluja“, „Um die Sterne zieh’n“, kraftvoll und zum sofortigen Mitsingen und Mittanzen auffordernd zum Besten gab.

Mit dem Werbeslogan von Franks früherer Company TOI TOI TOI Records, „Deutsche Musik ist cool“, leitete der erste reale singende Publikumsmagnet dieses fast ausnahmslos sonnig-freundlichen, aber niemals zu heißen Sommernachmittags, über zu dem 1989 seitens des aus dem Ennepe-Ruhr-Kreis stammenden Kollegen Jürgen Renfordt bekanntgemachten Romantikschlager „Du hast ihre Augen“, der in Franks 2015er-Wiederbelebung eine neuartige, zeitnahe, aber keinesfalls nervende oder gar entstellende Note verliehen bekam.

Um die 300 Fans hatten sich inzwischen vor der Buerer Showbühne eingefunden, die meisten derer sangen Franks neue, wie ältere Lieder begeistert und Wort für Wort einwandfrei textsicher mit. Zusammen mit einem flink aus dem Publikum auf die Bühne geholten kleinen Mädchen, intonierte der 45jährige Sänger, Moderator, DJ und Entertainer nun die nicht unumstrittene 2014er-Single „Ich lach das Leben an“, die er im Frühjahr 2014, nachdem er seinen Freund und Mentor Michael Wendler zur achten Staffel der RTL-Realityshow „Ich bin ein Star – Holt mich hier raus“ in den australischen Dschungel begleitet hatte und dort die Hamburger Schauspielerin und Komödiantin Tanja Schumann, die ebenfalls an diesem TV-Format teilnahm, kennenlernte, gemeinsam mit dieser eingesungen hatte.

Es folgten eine cool-poppig-sommersonnige Neuauslegung von „Lobo’s“ 1973er-Welthit „I’d love you to want me“ und der 2011er-TOI-TOI-TOI-Singlehit „Weißer Engel“ (diesmal allerdings nicht mit vokalistischer Unterstützung von des Sängers Lebensgefährtin Dani), bevor sich der sympathische Interpret, gemeinsam mit seinen vielzahlig vor der Bühne jubilierenden Anhängern, nochmals, als Zugabe, ins fundamentale „Halleluja“ stürzte.

Den gleichermaßen sehr wohlwollend aufgenommenen Auftritt der vierköpfigen Gesangsformation „Bella Vista“ – drei Ladys und ein Herr und einstmals übrigens ebenfalls bei TOI TOI TOI Records unter Vertrag -, mancherorts auch als „deutsche Antwort auf die niederländische „Hermes House Band““ apostrophiert, konnte ich leider nicht vollständig wahrnehmen, denn nun wollte ich endlich mal Herrn von und zu Frank Neuenfels ‚Hallo“ sagen – immerhin habe ich mit seinen Liedern seit vielen Jahren kontinuierlich zu tun gehabt – so dass ich mich brav in die Schlange der wartenden Autogrammjäger und Selfie-mit-Star-Fetischisten einreihte, dort auf meine Audienz mit Frank wartete – und nur aus dem Hintergrund vernehmen konnte, wie „Bella Vista“ ihre Freunde mit einigen gezielten Coverversionen, so z.B. mit Jürgen Drews‘ 1990er-Tanzflächenfüller „So wie im Film“, Doris Days wiegendem Welthit „Que Sera, Sera (Was kann schöner sein)“ oder dem unvermeidlichen John-Denver-Klassiker „Take me Home Country Roads“, in Verzückung versetzten. Es dauerte auch einige Zeit, bis Frank den Pulk an Autogrammjägern zufriedengestellt hatte, ich mich ihm nun einmal persönlich vorstellen und ein paar nette Worte mit ihm wechseln konnte.

Auf der Bühne stellte unterdessen Carsten Jahns, gemeinsam mit seiner Freundin, der Sängerin Katy, die diesjährige „Tim & Lisa“-Verkehrsicherheits-CD „Ampel rot / Ampel grün“ vor, für die Helene Fischers letztjähriger Sommerhit „Atemlos durch die Nacht“, mit freundlicher Genehmigung der Originalautorin Kristina Bach, mit einem kindgerechten Text versehen worden war. Der vollkommen sangesunlustige Polizeibeamte wurde dabei, von Publikum und Sängerin angetrieben, regelrecht genötigt, zur Freude aller Anwesenden, hierbei mitzusingen… Er gestand selbst ein, stimmlich nicht gerade auf der Höhe zu sein – so dass es nach dieser liebenswert wahnwitzigen Darbietung Zeit war, ein wahres Stimmwunder auf der Showbühne des „Sicherheitstages 2015“ zu begrüßen. MICHAEL FISCHER, der großgewachsene Frauenschwarm aus dem schwäbischen Burgau im Landkreis Günzburg, war eigens für seinen ca. 40minütigen Gig nach Gelsenkirchen-Buer eingeflogen worden, hatte für die Hintergrundarbeiten am Mischpult, statt seines aus beruflichen Gründen verhinderten Stamm-Mixers, seine Frau Mama mitgebracht, die – man höre und staune – auf den Namen „Helene Fischer“ hört – und trieb von nun an Schlag auf Schlag seine überwiegend weiblichen Fans mit knackigem, krossen, hämmerndem, treibendem Disco-Fox mit Gänsehautgarantie in Ekstase. Wir hörten nun fast alle Lieder aus Michaels deutschsprachiger Debüt-CD „Diese Welt“, die im Mai vor zwei Jahren bei Na Klar!/SONY veröffentlicht worden war, und im Fox-, Club- und Tanzbereich seitdem für ausgeprägte Furore sorgt – was nicht nur an den durchwegs intelligenten, wenn auch zugegebenermaßen sehr modernen und rhythmusbetonten Kompositionen liegt, sondern in erster Linie wohl an Michaels mehrere Oktaven umfassendem Wahnsinnsorgan, mit dem er vermutlich den Gelsenkirchener Polizeibericht singen könnte – und dieser dann so erklänge, wie eine elektrisierende Mischung aus Soul, Oper, Blues und Heavy Metal!

So gaben sich inzwischen mehr als 500 Fans direkt vor der Bühne geradezu hingerissen und weggeschleppt von stampfendem, fetten, regelmäßig Dancefloor-tauglichem Fox-/Pop-Schlager a la „Süchtig“, „Durch die Nacht“, „Deine Liebe ist… der Wahnsinn“, „Wann geht das wieder weg?“ oder „Komm her und tanz‘“, sämtlich grandiose Beiträge aus Michaels erwähntem Na Klar!-CD-Debüt „Diese Welt“. Zudem stellte er erstmals in Gelsenkirchen seine zutiefst nächtlich-edle, konstruktiv schwülstig-überkandidelte, aktuelle Single „Hollywood“ vor – die Zuhörer, meist ja Zuhörerinnen, ließen es sich nicht nehmen, den Refrain lautstark und aus voller Kehle mit zu grölen!

Zum Schluss – vor der Zugabe „Zeig mir die Erde“, wiederum aus „Diese Welt“ – ließ es sich der gutaussehende Frauenschwarm nicht nehmen, sein einstiges Meisterstück prachtvoll, dramatisch und nahe stürmisch aufzuführen. „Totale Finsternis“ hieß 1983 noch „Total Eclipse of the Heart“, war von „Meat Loaf“-Mastermind Jim Steinman für die schottische Rockröhre Bonnie Tyler verfasst worden und kam später, zumindest in Fragmenten, als immer wiederkehrendes Thema in Steinmans Erfolgsmusical „Tanz der Vampire“ zum Einsatz. Michael war es seinerzeit vergönnt, die deutsche Version dieses opulenten Opernrock-Klassikers zu intonieren – und sich damit eine außerordentlich zukunftsträchtige Grundlage für seine heutige gesangliche Tätigkeit im Popschlager-Spektrum zu erarbeiten. Im Sinne eines ‚deutschen Freddie Mercury“, schrie, wisperte, flüsterte, gellte sich Michael Fischer durch seine ureigene Sichtweise von „Total Eclipse…“/“Totale Finsternis“ und bewies damit ein weiteres Mal, dass er zweifellos zu den ganz großen Popvokalisten der BR Deutschland gezählt werden muss.

Das ortansässige Travestie-Trio „Die Ruhrpott-Diven“, das nun für eine sich zäh in die Länge ziehende, fast volle Stunde mit zotigen Sprüchen, die sich fast ausschließlich um pubertäre Vorstellungen des Geschlechtsaktes drehten, die Bühne in Beschlag nahm, sorgte nun dafür, dass ich mir erst mal, fern ab des schrillen Geschehens, einen Sitzplatz suchte, so dass ich die so witz-, wie lustlos wirkenden Playback-Darbietungen der drei Herrschaften zu allbekanntem Liedgut, vom „Kufsteinlied“ bis zu Barbra Streisands Popmelodram „Woman in Love“, nur von Ferne hörte und darüber hinaus lernte, wie unendlich lange eigentlich eine Stunde dauern kann, wenn man sie nur so richtig auswalzt… Nach einer gewissen, physisch radikalst notwendigen Erholungszeit im Sitzen, ging es dann noch mal zu Michael Fischer, dem ich mich ebenfalls vorstellte und ihn zusätzlich um ein Autogramm für meine in München lebende Frau Mama (und natürlich auch um eines für mich) bat.

Bevor dann – und auf dieses Topereignis wartete die Menge spürbar gespannt – der Essener Sänger und Entertainer JÖRG Bausch die Gelsenkirchener ‚Bretter, die die Welt bedeuten‘ betreten sollte, wurde zunächst einmal, mit Carsten Jahns in der Funktion des Auktionators, ein von allen Spielern des Fußball-Erstligisten „Schalke 04“ handsigniertes Mountainbike für 350 Euro zugunsten der Verkehrssicherheitswacht Gelsenkirchen versteigert, zudem die Gewinner der zehn Toppreise der Los-Lotterie – vom Laptop über einen Straßenroller bis zum großen LCD-Fernseher war alles dabei, was viele Besucher zuvor dazu anregte, sich mit Losen einzudecken – ermittelt und dieselben den glücklichen Tombola-Teilnehmern ausgehändigt. Und dann begann – von so vielen Anwesenden, alleine jeder der fünf Fanclub-Sektoren, die über ganz NRW verteilt sind, waren mit zig Vertretern angereist, sehnsüchtig erwartet – der etwas über einstündige Auftritt des großen nordrhein-westfälischen Stars des tanzbaren Popschlagers, JÖRG BAUSCH. Dieser hatte 1999 seine Karriere mit dem noch heute gern aufgelegten Einstiegshit „Wetten, dass“ begonnen und spätestens ab 2008, als er unter der Ägide von Starproduzent Jack White einige Singles und Alben aufnahm, erste, auch kommerziell überaus rentable Höhepunkte feiern können. Seitdem ist der 41jährige Vollblut-Showman, der übrigens fast alle seine Lieder selbst schreibt, textet und in seinem eigenen Studio produziert und arrangiert, gerade im Ruhrgebiet und Umgebung, nicht mehr aus der Live- und Diskothekenszene wegzudenken. Dem gelernten Fleischer, der nach seinem Ausbildungsabschluss feststellte, dass das Schlachten von Tieren ganz und gar nichts für ihn ist, vermag es immer wieder, wie kaum einer seiner Genrekollegen, die Fans, ob jung, ob alt, gänzlich in seinen Bann zu ziehen. Zu jedem einzelnen Song hat Jörg Bausch eine eigene kleine Choreographie für sein Publikum entwickelt. Mittels speziellen Tanzens, penibel eingeübter Arm- und Handbewegungen, wie es auch beim „Sicherheitstag 2015“ eindeutig ersichtlich war, gingen die Zuschauer auf diese Weise von Anbeginn an bei jedem Titel gewichtig und engagiert mit.

Jörg startete sein „Großes Kino“ mit ebenjenem, genauso betitelten 2008er-Radioreißer, den er seinerzeit bei Jack Whites damaligem Label Gloriella veröffentlichte und der für den Verfasser dieser Zeilen im Februar 2008 den musikjournalistischen Einstieg in die total verbauschten Welten des Jörg B. bedeutete. Es folgten kesse, schlichte, aber stets strikte und dazu immens kompakte, in sich geschlossene und klanglich/harmonisch gut austarierte Disco-Fox-Schlager-Epen der Sorte „Tornado“ (2009), „Leuchtturm“ (2010) oder „Himmelsphänomen“ (2014). „Auf eigenen Wegen“ stammt im Original von Andreas Bourani und wurde von Jörg Bausch zu einem zünftigen, im Tempo angezogenen Romantik-Tanzschlager umgemünzt. Seine (noch) aktuelle Single „Ich will auch mal in New York“ hatte mir, als ich sie Ende letzten Jahres erstmal hörte, ganz und gar nicht gefallen; aber besonders dieser doch so grelle Glitzerhymnus legte im Live-Kontext deutlich an Charme und Ausdruckskraft zu. Nahezu alle Münder auf dem Gelände des Polizeipräsidiums Buer sangen mit, als der Star des Abends seinen eher sanften 2014er-Titel „Kinderträume sterben nie“ anstimmte; die Massen kratzten, jaulten und heulten, als Jörg Bausch den laut eingeforderten 2006er-Fanfavoriten „Wie ein Wolf in der Nacht“ zelebrierte, bevor alle gemeinsam beschworen, unbändige „Lust am Leben“ (2004) ihr Eigen zu nennen, und der stimmstarke Essener all seine hingerissenen, mittanzenden und mitsingenden Freunde auf „Diesen Flug“ – so nannte sich Jörgs 2009er-Hitsingle aus dem Album „Denn ich fliege“ – global und unabänderlich mitnahm.

Da es sich beim „13. Sicherheitstag 2015“, wie Organisator Carsten Jahns gegen 18.45 Uhr nochmals betonte, um ein Familienfest handelte, war nun tatsächlich Schluss. Die Verbände, Firmen und Vereine hatten ihre Informationsstände bereits abgebaut, die Buden mit Getränken und Speisen waren ebenfalls zusammengeräumt worden – Jörg Bausch feierte mit seinen inzwischen rund 500 Fans vor der Bühne nochmals sein „Großes Kino“ – und dann hieß es auch schon: Auf, zurück nach Hause, das Gefühl in sich tragend, tatsächlich und wahrhaftig einige schöne Stunden lang auf dem „13. Sicherheitstag 2015“ in Gelsenkirchen-Buer „Großes Kino“ mit (überwiegend) toller Musik, guten Informationsmöglichkeit, leckerem Essen und netten Menschen erlebt zu haben. Einen großen Dank an die Veranstalter, an den durchwegs freundlichen Moderator, an all die Künstler… ich denke, in einem Jahr auch über den „Sicherheitstag 2016“ – Frank Neuenfels und Michael Fischer haben ihr erneutes Kommen bereits zugesagt – ebenfalls einen sehr positiven, stimmungsvollen Bericht vorweisen zu können!

Holger Stürenburg, 14. bis 17. Juni 2015
http://www.telamo.de
http://www.joergbausch.de

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