FANTASY (mit WOLKENFREI und SASCHA HEYNA)
"Endstation Schlachthof" – smago! zu Besuch bei der "Endstation Sehnsucht" Tournee (2013/)2014 in Dresden
Endstation Schlachthof…? – smago! klärt auf…:
"'Endstation Schlachthof' – mit dieser Überschrift ließe sich das Gastspiel von FANTASY mit WOLKENFREI und SASCHA HEYNA wohl am besten beschreiben. Der 10. von insgesamt 17 Terminen der 'Endstation Sehnsucht 2013/14' fand in Dresden die geeignete Location, wie sie geeigneter gar nicht hätte sein können: 'Alter Schlachthof'. Ein Blick ins Publikum beantwortet(e) die letzte Frage nach dem Warum."
– So oder so ähnlich wäre die "Konzertkritik" wohl im "Berliner Kurier" und / oder in der "taz" ausgefallen. (Der Berliner Kurier hatte u. a. auch Fantasy, die "bonbonfarbene Jammerklöpse", in die Top 10 der "10 schmalzigsten Schlagerblinsen 2013" gekürt. Hierzu muss man wissen, dass es bei dieser Art von Tageszeitungen neuerdings wohl zum guten Ton gehört, auf unsere erfolgreichsten Schlagerstars mit Schmähkritiken, Schimpf- und regelrechten Hass-Tiraden, in jedem Fall aber mit unsachlicher Polemik einzudreschen. Vorrangiger Beweggrund: die schwindenden Auflagen halbwegs zu kompensieren. Hauptsache, man bringt sich mal wieder ins Gespräch… Doch zum Glück sind wir weder der "Berliner Kurier" noch die "taz" sondern "Das Online-Magazin für deutsche Musik", dessen Objektivität fast schon sprichwörtlich ist (…oder eben auch nicht…).
Leider, leider gibt es tatsächlich rein gar nichts auszusetzen an der Show von Fantasy – dem Schlager-Duo, dass sich derzeit – mit Wolkenfrei und Sascha Heyna – "erstmalig auf Tournee" befindet.
Der kristillklare Sound ist vom Allerfeinsten (und: man beweist Mut zur Lautstärke, denn die Hits von Fantasy muss man ganz einfach laut hören!), auch bezüglich der Lichttechnik hat sich die Manfred Hertlein Veranstaltungs GmbH diesmal nicht lumpen lassen. Bezüglich der visuellen Effekte mag man sich das eine oder andere vielleicht von der Gruppe Kraftwerk (und auch von den Amigos!) abgeschaut haben, aber: was soll's…
QVC-Starmoderator Sascha Heyna, der als Moderator zumindest durch den ersten Teil des Abends führt, darf denn auch gleich selbst zu beginn drei Titel vortragen, zunächst die Cover-Songs "Hände zum Himmel, Hände zur Hölle" sowie "Klingelingeling" und dann seinen 'eigenen' Song "Zwischen jetzt und irgendwann". Sascha, der Sonnenschein unter den TV-Moderatoren, strahlt – auch als Sänger – auf der Bühne eine Ruhe aus, als würde er seit Jahrzehnten nichts anderes machen als tagein tagauf auf der Bühne zu stehen. Und ein cleverer Schachzug ist es allemal, dass Freddy und Martin von Fantasy ihn für ihre erste Solo-Tournee "mit vor den Karren gespannt" haben.
Möglicherweise auch ein bisschen durch ihre smago! Award-Auszeichnung als "Hit-Tipp 2014" beflügelt, hat das neue Jahr für die Gruppe Wolkenfrei bereits ganz hervorragend begonnen. Ihre zweite Vorab-Single aus der am 7. Februar 2014 erscheinenden Debüt-CD "Endlich verliebt", lief bereits in der ersten sogenannten "Überwachungswoche" um ein Vielfaches besser als der Vorgängertitel "Jeans, T-Shirt und Freiheit", der seinerseits jedoch schon ein kleiner Achtungserfolg war. Aber: Mit der neuen Radio-Single "Du bist meine Insel" haben es Vanessa, Marc und Stefan aus dem Stand auf Platz 27 der Airplay Charts "Deutschland Konservativ" geschafft. Fürwahr ein Bilderbuch-Start! Und: An das Album werden hohe Erwartungen geknüpft. Und die DJs zählen bereits die Tage bis zum Tag der CD-Veröffentlichung runter, denn die ersten Hörproben lassen Großes erwarten. Mit ihren saftigen Fox-Schlager-Sounds konnten Vanessa, Marc und Stefan auch in Dresden richtig punkten. Als stark hitverdächtig darf in jedem Fall der Titel "Der Zaubertrank ist leer" bezeichnet werden, der sich bereits als 'heimlicher Hit auf dem Album' vieler DJs herauskristallisiert hat – und das lange im Vorfeld der Album-Veröffentlichung. Den Song "Jeans, T-Shirt und Freiheit" kennt man ja bereits u. a. aus der Sendung "Immer wieder sonntags" mit Stefan Mross. "Küss mich noch mal" und "Volltreffer ins Herz" sind zwei weitere Fox-Schlager-Ohrwürmer, "Du bist meine Insel" ist bereits ein Radio-Hit und mit "Heimlich nach dir gesehnt" lieferten sie den perfekten Übergang zu Fantasy, denn diesen Song hat(te) Freddy von Fantasy seinerzeit für die Sängerin Denise geschrieben.
Kommen wir also nun zu Fantasy, über die im Grunde genommen in 2 ½ Worten alles gesagt sein könnte: "bester Live-Act". Freddy und Martin feuerten nicht nur musikalisch ein "Best Of" Programm aus nunmehr 11 Jahren Fantasy ab, sie präsentierten auch ihre besten Gags, "Verladen", Imitationen etc.; bei Fantasy bleibt eben – auch hinter den Kulissen – kein Auge trocken (köstlich: Freddy als Inge Meysel / Roy Black oder Martin als Julio Iglesias / Louis Armstrong). Die beiden sind – Gott sei Dank! – noch immer so herrlich verrückt wie am ersten Tag. Und würden sie nicht bereits in der Liga der erfolgreichsten Schlager-Duos ganz, ganz oben mitspielen, so könnte man sie glatt auch in der Sparte "Comedy" einordnen. Irgendwie sind sie wie Jack Lemmon und Walter Matthau ("Ein verrücktes Paar"), ein kleines Stück weit vielleicht bisweilen sogar wie "Waltraud & Mariechen" – ein zänkisches (Bühnen-)Paar, das sich nur zu gerne immer wieder gegenseitig grandios auf die Schippe zu nehmen versteht. Man könnte sich Freddy und Martin jedoch auch gut – in dreißig Jahren – als Eintänzer auf dem "Traumschiff" vorstellen. Oder aber – im Verbund mit Sascha Heyna – als Heizdeckenverkäufer.
Freddy und Martin, die sich seit einigen Monaten in einer Art Dauerzustand des auf Wolke 7 Schwebens befinden, bieten ihren Fans eine Show mit höchstem Entertainment-Faktor. Und auch stimmlich macht ihnen so schnell keiner etwas vor.
Tunlichst überdachten werden sollte allerdings die "Idee", dass man Fantasy-Konzerte zu 100 % bestuhlt durchführt. Denn erstens ist das Publikum doch nicht ganz so alt, wie es uns der "Berliner Kurier" oder die "taz" höchstwahrscheinlich hätten weismachen wollen, und zweitens nahmen die Zuschauerinnen und Zuschauer im restlos ausverkauften 'Alten Schlachthof' in Dresden ohnehin für bei den Ansagen von Freddy und Martin (sowie vielleicht noch bei den beiden Balladen) von ihren Sitzplätzen Gebrauch.
Und mit einem Blick auf die TITELLISTE erklärt sich dieses Phänomen mehr oder weniger von selbst…:
01. Endstation Sehnsucht
02. König in der Nacht
03. Halt mein Herz
04. Ich brauch mehr von dir
05. San Francisco
06. Dieser Tanz
07. Flaschenpost
08. Er liegt in meinem Bett
09. So wie im Film
– PAUSE –
10.Lange her
11. Lied ohne Namen
12. Eine Insel
13. Wenn du kein Engel wärst
14. To All The Girls I've Loved Before
15. Alle wissen es schon
16. Lass mich mit meinem Traum allein
17. Halleluja
18. Hit-Mix 1
19. Ein weißes Boot
20. Hit-Mix 2
21. – NEU- Es geht nach R.I.O. (erhältlich auf dem neuen Fantasy-Album, welches am 21. März 2014 in den Handel kommen wird)
Andy Tichler, Chefredakteur www.smago.de
http://www.ariola.de
http://www.fantasymusik.de