MARIANNE KIEFER
Heute (02.09.2018), MDR FERNSEHEN: “Ein Abend für Marianne Kiefer”!

20:15 Uhr – 21:45 Uhr! (Am 03.09.2018 hätte Marianne Kiefer ihren 90. Geburtstag gefeiert!)

 

Als Paula Zipfel und Olga Knopf wurde sie berühmt: MARIANNE KIEFER gehörte zur ersten Garde der DDR-Schauspieler, beliebt wegen ihres Humors und losen Mundwerks. In zahlreichen Lustspielen und Schwänken war die nur 1,54 große Künstlerin die Partnerin von Publikumslieblingen wie Herbert Köfer, Heinz Rennhack oder Ingeborg Krabbe und handelte sich die Bezeichnung “Ulknudel des Ostens” ein. Unvergessen bleibt ihre Rolle als Paula Zipfel in der “Maxe-Baumann”-Lustspielreihe mit dem Urberliner Gerd E. Schäfer als schrulligem Rentner. Zur Hochform lief sie dann als Olga Knopf in der siebenteiligen Reihe “Drei reizende Schwestern” auf.

Dabei war Marianne Kiefer im wirklichen Leben eher schüchtern. Über ihre Vergangenheit hat sie kaum etwas erzählt. Und so wissen nur wenige, dass die “Urberlinerin” eigentlich in Dresden geboren wurde. Sie war eine waschechte Sächsin und hat auch nie einen Hehl daraus gemacht. Doch in ihrer Heimatstadt erlebt sie auch die schlimmsten Tage ihres Lebens, den barbarischen Feuersturm, der die Stadt auslöscht und auch ihr Elternhaus wegriss. Ein Leben lang bleibt es ein Geheimnis der Kiefer, was sich im Februar 1945 tatsächlich im Keller des Hauses Konkordienstraße 53 abspielte. Reden konnte Sie darüber nie. Der Film begibt sich auf eine Spurensuche. Waren unter den Toten, die später in der Ruine geborgen wurden, auch Mariannes geliebte Eltern? Und war das Erlebte schuld an ihrer lebenslangen Einsamkeit?

Unmittelbar nach Kriegsende hat Marianne Kiefer ihren ersten Auftritt als Tanzsoubrette im legendären Dresdner Ballhaus Watzke. Dann geht sie an das Stadttheater nach Köthen, wo sie den jungen Peter Wieland trifft. Der ist hingerissen von der damals erst 19-jährigen “schlanken und ganz süßen Person”. Viele Jahre muss sich die Kiefer mit kleinen Engagements durchs Leben schlagen und lebt in sehr bescheidenen, fast ärmlichen Verhältnissen. Erst 1968, zu ihrem vierzigsten Geburtstag kommt der Durchbruch. Sie wird im Berliner Friedrichstadtpalast entdeckt, kommt in das Ensemble des DDR-Fernsehens und erlangt mit ihren komödiantischen Rollen eine ungeheure Popularität.

Beliebt war Marianne Kiefer auch bei Kollegen und Freunden. Heinz Rennhack, Herbert Köfer, Lutz Jahoda, Ursula Karusseit, Heinz Behrens und viele andere erinnern sich in der Sendung an die Besuche in Kiefers kleiner “Puppenstube” am Berliner Spittelmarkt, an ihre geliebten Kanarienvögel und ihre Warmherzigkeit und Hilfsbereitschaft. Gojko Mitic hat Marianne die Kohlen in die Wohnung getragen und in Zinnowitz mit ihr seine “Verlobung” gefeiert. Aber auch die große Einsamkeit der Kiefer kommt zur Sprache und ihre Suche nach Halt und dem richtigen Mann im Leben. Glück gehabt hat sie jedenfalls oft. Als Marianne Kiefer nach der Wende arbeitslos wird, “entdeckt” sie der Regisseur Klaus Laubrunn in der Sendung “Boulevard Bio” und holt sie in die NDR-Unterhaltungsshow “Freut euch des Nordens”. Hier wird sie als singende Wirtin Charlotte schließlich zu einem gesamtdeutschen Star.

Am 3. September 2018 hätte Marianne Kiefer ihren 90. Geburtstag gefeiert.

 

 

Textquelle: MDR

 

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