PAUL HÖRBIGER
125. Geburtstag Paul Hörbiger:
Dreitägiger ORF-III-Schwerpunkt mit u. a. Dokupremiere “ORF-Legenden: Paul Hörbiger”!
PAUL HÖRBIGER war der Prototyp des gemütlichen Wieners und beliebt wie kaum ein anderer Volksschauspieler seiner Zeit. ORF III Kultur und Information würdigt die Schauspiellegende anlässlich des 125. Geburtstags am 29. April 2019 mit einem dreitägigen Programmschwerpunkt von Karsamstag, 20. April, bis Ostermontag, 22. April. Darunter finden sich zahlreiche seiner Spielfilme, die Serie „Der alte Richter“ und als Höhepunkt eine neue Ausgabe der Porträtreihe „ORF-Legenden“, die die Vielseitigkeit des Künstlers würdigt, aber auch seine Rolle während der NS-Zeit unter die Lupe nimmt.
Den Auftakt machen am Karsamstag (20. April) vier Filmklassiker mit Paul Hörbiger, beginnend mit „Die Deutschmeister“ (9.00 Uhr) von Ernst Marischka. Hörbiger ist in der Rolle von Kaiser Franz Joseph zu sehen, Romy Schneider spielt die junge Stanzi. Es folgt der Heimatfilm „Der Orgelbauer von St. Marien“ (10.45 Uhr), in dem Benediktinermönch Markus seiner Jungendliebe Linda begegnet. Paul Hörbiger ist darin in einer Doppelrolle als Vater von Markus, Orgelbauer Franz Bergmann, sowie als dessen Zwillingsbruder Josef zu sehen. Im nächsten Film dreht sich alles um „Die Christel von der Post“ (12.15 Uhr). Hörbiger gibt darin Ferdinand Brenneis, den Vater eines ihrer Verehrer. Danach versucht der Publikumsliebling als Gutsverwalter Korbinian Grammelshuber „Die Winzerin von Langenlois“ (13.55 Uhr) zu verkuppeln.
Anschließend stimmt die zeit.geschichte“-Doku „Die Hörbigers – eine Schauspieldynastie“ (19.20 Uhr) auf die von Günter Kaindlstorfer gestaltete neue Ausgabe der „ORF-Legenden“ über Paul Hörbiger um 20.15 Uhr ein. In 250 Spielfilmen und unzähligen Theaterproduktionen verkörperte der Sohn eines weltbekannten Wissenschafts-Esoterikers und einer ehemaligen Handschuhmacherin mehr als sechs Jahrzehnte lang sympathische Volkstypen wie Fiaker, Heurigensänger, Hausknechte, Dienstmänner und Schuster, spielte aber auch Ärzte, Kavaliere und bedeutende Künstler wie Franz Schubert, Johann Strauß und Franz Grillparzer. Seine Rolle während der NS-Zeit gilt als umstritten. Einerseits stellte sich der Leinwandstar, wie viele andere Künstler, der NS-Propaganda für einen Aufruf zur „Anschluss“-Volksabstimmung zur Verfügung, war außerdem einer der meistbeschäftigten Schauspieler des „Dritten Reichs“ und stand sogar auf der sogenannten „Gottbegnadeten“-Liste. Andererseits schloss er sich gegen Ende des Zweiten Weltkriegs einer Widerstandsgruppe an. Die Folge: Hörbiger wurde im Wiener Landesgericht inhaftiert und wegen „Hochverrats“ zu Tode verurteilt. Das Kriegsende und die Niederlage der Nazis retteten dem populären Künstler das Leben. Nach dem Krieg konnte Hörbiger seine Karriere ohne Unterbrechung fortsetzen.
Ab 21.05 Uhr stehen die ersten sechs von zwölf Folgen der Serie „Der alte Richter“ auf dem Programm, in der sich Paul Hörbiger als Oberlandesgerichtsrat Daniel Westermeier um die Nöte und Sorgen der Bürger/innen von Pichelshofen kümmert.
Am Ostersonntag, dem 21. April, zeigt ORF III ab 9.00 Uhr Dakapos von „Der Orgelbauer von St. Marien“, außerdem der ersten sechs Folgen von „Der alte Richter“ und im Vorabend „Die Deutschmeister“ (18.25 Uhr). Um 21.55 Uhr gibt es die „ORF-Legenden“ über Paul Hörbiger zum Wiedersehen. Ab 22.45 Uhr sind die finalen sechs Folgen von „Der alte Richter“ zu sehen.
Dakapos der Folgen fünf bis zwölf sind ab 8.15 Uhr am Ostermontag, dem 22. April, zu sehen. Um 16.40 Uhr kuppelt Hörbiger nochmals in „Die Winzerin von Langenlois“, ehe ihm als Domkapellmeister Blasius Römer das „Schwarzwaldmädel“ (18.15 Uhr) den Kopf verdreht.
Textquelle: ORF (Textvorlage)