WOLFGANG SAUER
Heute (28.04.2015), WDR4: "Schatzkiste" – "Wiederhören macht Freude"!

20:05 Uhr – 21:00 Uhr! Eine Sendung von und mit Wolfgang Sauer vom 9. Oktober 1985! 

WOLFGANG SAUER wurde am 02.01.1928 in Wuppertal als Sohn eines Elektrohändlers geboren. Bereits als Baby erkrankte er mit sieben Monaten an grünem Star und war mit sechs Jahren vollständig erblindet. Neben seiner Ausbildung an der "Deutschen Blindenstudienanstalt" in Marburg nahm er Klavierstunden und ließ sich in Chorgesang und Kompositionslehre ausbilden.

Nach seinem Abitur 1946 studierte er acht Semester lang in Marburg und Köln Anglistik und Germanistik, da er zunächst politischer Journalist und später Übersetzer amerikanischer und englischer Literatur werden wollte. Seine geplante Doktorarbeit hat er aber aus finanziellen Gründen abbrechen müssen und machte daher sein Hobby Musik zum Gegenstand seines zukünftigen Lebens und hat insofern aus der Not eine Tugend gemacht.

Zunächst spielte er Klavier und sang in einer Studentenkapelle, später arbeitete er als Pianist in einem Trio ("No Name Band"). Hierbei lag der Schwerpunkt stets auf Jazz-Musik, da Sauer vor allem in amerikanischen Clubs tätig war und ein großer Fan der Musik Nat King Coles war. 1952 erhielt Wolfgang Sauer sein erstes Engagement beim NWDR in Köln und sang seine Lieder in der 14-tägig ausgestrahlten Radio-Sendung "Teemusik". Ein Jahr später wurde er aufgrund seiner Tournee mit Will Glahé zum "Deutschen Jazzsänger Nr. 1" gewählt.

Der Produzent Fridel Berlipp hörte den blinden Musiker 1953 und ahnte, dass er ein Talent für Schallplatte, Funk und Fernsehen entdeckt hatte.

"Eine Melodie geht um die Welt" hieß der erste Titel, der 1954 bei der EMI Electrola erschien. Den Durchbruch brachte schon ein Jahr später sein Lied "Glaube mir", die deutsche Version des Welthits "Answer Me". Die ursprüngliche Version der schwarzen Sängerin Leila Negra, "Mütterlein", erreichte diesen Erfolg nicht – erst Wolfgang Sauers Interpretation des Textes von Fred Rauch, begleitet vom Tanzorchester des Bayerischen Rundfunks, führte zum Erfolg.

Die Nachfolgesingle "Du hast ja Tränen in den Augen" (deutsche Version von "Crying in the Chapel") war ähnlich erfolgreich.

Nach diesen Erfolgstiteln gab es für Wolfgang Sauer weiterer Erfolge wie "Cindy oh Cindy", "Warum strahlen heute Nacht die Sterne so hell?", "Wenn die Glocken hell erklingen", "Tango für den Kommissar" oder später auch "Einsatz in Manhatten" und "Ein kleiner Hund".

Parallel gab Wolfgang Sauer aber nicht auf, weiterhin als Jazz-Interpret tätig zu sein.

Anfang der 1960er Jahre begann er, auch als Musikjournalist tätig zu werden, indem er bei RTL die Moderation der Radiosendung "Prominenz am Plattenteller" zu übernehmen. Andere Sendeanstalten werden auf Sauer aufmerksam, so gestaltete er Sendungen wie "Musikjournal" (Europawelle Saar), das "Musikmagazin" (NDR/RIAS), die "Musikboutique" (Radio Bremen) . Seine Programme produzierte er in seinem eigenen kleinen Heimstudio in Köln-Rodenkirchen, wo er seit 1963 lebte.

Besonders erfolgreich war seine vom WDR ausgestrahlte Radio-Sendung "Wiederhören macht Freude", die erstmals 1965 ausgestrahlt wurde und erst 2006 (gegen den Willen des Sängers) eingestellt wurde.

Heute (28.04.2015) wird auf WDR 4 noch einmal im Rahmen der Sendereihe "Schatzkiste" eine Folge seiner Radio-Sendung "Wiederhören macht Freude" ausgestrahlt. (Die ursprüngliche für den 28. April geplante Ausstrahlung von "Paul Kuhn in Concert" hören Sie am 19. Mai.)

Quellen: Wikipedia.de; steffi-line.de; Musikmarkt- u. a. Zeitungs-Artikel; Buch "Das Goldene Schlager-Archiv"; WDR4

Stephan Imming, 27.04.2015

http://de.wikipedia.org/wiki/Wolfgang_Sauer_%28Musiker%29

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