GÜNTER KALLMANN
Günter Kallmann gestorben!
Der bekannte Chorleiter wurde 88 Jahre alt!
Der Sänger und Trompeter GÜNTER KALLMANN wurde am 19. November 1927 in Berlin geboren und war ein Jazz-Fan, insbesondere Louis Armstrong hatte es ihm angetan. So war er nach seinem Musik-Studium über viele Jahre hinweg als Trompeter in diversen deutschen Big Bands aktiv, wollte sich aber ein zweites Standbein schaffen, weil seine Bariton-Stimme auch recht gut ankam beim Publikum. Er veröffentlichte bei den damals recht populären Billiglabels diverse Schallplatten.
Der britische Komponist Ronald Binge schrieb 1951 ein Instrumentalstück „Andante Cantabile“ für das Orchester Mantovani, das 1952 – anlässlich der Krönung von Königin Elisabeth – in „Elizabeth Serenade“ umbenannt wurde. Nachdem er bereits unter Pseudonymen wie „Monacos“, „Bergols“, „Ping Pongs“ in Chören aktiv war (aus den Chören entstanden später sehr bekannte Formationen wie der Bortho-Lucas-Chor und „die Sunnies und die Cornels“ und die „Rosy Singers“), gründete er 1961 einen „Günter-Kallmann-Chor“ und veröffentlichte mit ihm als zweite Schallplatte eben diese „Elizabethan Serenade“ am 15. September 1961 aufgenommene Vokalversion in deutscher Sprache unter der Produktion Hans Bertrams. Die Veröffentlichung wurde ein großer Erfolg: In Deutschland kam die Single auf Platz 3 der Charts, und selbst in England konnte die Nummer sich drei Jahre später in die Top 40 manövrieren. Selbst in den USA kam der Titel in die Top 100.
Bis 1969 veröffentlichte der Chor auf dem Label Polydor immer wieder Schallplatten, mit keiner konnten sie allerdings mehr an ihren großen Erfolg der „Elisabeth Serenade“ anknüpfen, abgesehen von einem sensationellen Erfolg in den USA mit der Single „Wish Me A Rainbow“, mit der sie Ende 1966 in die Charts eingestiegen waren.
Ein Highlight in der Karriere des Chors dürfte die Mitwirkung bei der deutschen Vorentscheidung zum Grand Prix 1970 gewesen sein – damals war es ja noch wichtig, musikalische Qualität abzuliefern, es war noch kein Video- und Pyrotechnik-Wettbwerb.
Viele bekannte Namen waren Mitglieder im Günter Kallmann Chor, zum Beispiel Paul Kuhns spätere Ehefrau Ute Hellermann, die mit eigener Formation („Ute Mann Singers“) bekannt wurde, mit der sie u. a. Peter Alexander auf dessen Tourneen begleitete. Auch Luigi Pelliccioni (später Teil des Duos Ann und Andy) und Grand Prix Teilnehmerin Ulla Wiesner waren unter Günter Kallmann aktiv.
Der Günter Kallmann Chor wirkte bei vielen TV-Shows mit, insbesondere wurden die Vokalisten gerne im „Blauen Bock“ engagiert. Erst in den 1980er Jahre wurde es ruhiger um Kallmann, so dass er sich in Baden Baden zur Ruhe gesetzt hatte. Hier ein Ausschnitt aus dem „Blauen Block“:n Musiker.
Ein ungewolltes Comeback hatte Kallmann 2001, als die britische Band „I Monster“ ein Sample der Kallmann-Aufnahme für die Aufnahme „Daydream In Blue“ verwendete und erfolgreich veröffentlichte.
Am 22. April 2016 ist Günter Kallmann im Alter von 88 Jahren verstorben. Er wird am 26. Mai in Berlin beigesetzt.
Am heutigen 16. Mai ab 21.05 Uhr erinnert WDR 4 im Rahmen der Sendung „Spielplatz“ (Redaktion: Suitbert Kempkes) an den bekannten Musiker.
Stephan Imming, 15.05.2016
https://de.wikipedia.org/wiki/G%C3%BCnter_Kallmann