“Musik ist Gefühl – Das Beste aus 40 Jahren (Doppel-CD)” von Ingrid Peters
Vö:29.04.2016
Es gibt Künstler, die braucht man wahrhaftig nicht mehr groß vorzustellen. Ingrid Peters ist eine solche Künstlerin und hat innerhalb ihrer Erfolgsgeschichte mehr Menschen berührt, als so manch anderer. Bereits seit Mitte der 70er Jahre wird ganz Deutschland von dieser außerordentlichen Stimme verzaubert.
Mit ihrem Debütalbum und der gleichnamigen Single „Komm doch mal rüber“ stürmte Ingrid Peters 1976 die Charts und wurde allerorts gefeiert. Zehn Jahre danach erreichte sie mit „Über die Brücke geh’n“ den 8. Platz des Eurovision Song Contest. Besonders in den 80ern war Ingrid Peters einfach allgegenwärtig und aus der deutschen Musikwelt nicht mehr wegzudenken. Mit Songs wie „Schmeiß den Kuckuck aus dem Nest“, „Weißt du, wo du hingehst?“ und ganz besonders „Afrika“, mit dem sie Platz 1 in der ZDF-Hitparade erreichte, blieb sie jahrelang in aller Ohren.
Doch auch in den folgenden Jahrzehnten war sie stets aktiv und wusste mit vielen außerordentlichen Aktionen zu überraschen. So brachte sie 2002 ihr One-Woman-Musical „Bin ich denn total verrückt?!“ in ihrer Heimatstadt Saarbrücken auf die Bühne, ist neben ihrer Gesangskarriere Rundfunkmoderatorin beim „Saarländischen Rundfunk“ und singt, teilweise gemeinsam mit Peter Horton, Weihnachtskonzerte in Kirchen. Am 9. Oktober 2007 erhält sie als höchste Auszeichnung des Saarlandes für Verdienste einzelner Bürger den „Saarländischen Verdienstorden“ für ihr gesamtes Lebensbild als Sympathieträgerin für das Saarland, da sie national und international als „Botschafterin für das Saarland“ wirkt. Bis heute trat die Power-Frau in mehr als 900 Fernsehsendungen auf. Unbedingt erwähnt werden muss außerdem die Tatsache, dass sie Auftritte mit Live-Bands stets den ungeliebten Playback-Auftritten vorzieht – als Entertainerin stand sie mit nahezu allen großen Orchestern auf der Bühne.
Bei einem derart beeindruckenden Hintergrund ist das Release eines umfangreichen Best-of-Pakets, welches die größten Hits der Saarländerin gebührend präsentiert, längst überfällig. Nun steht es endlich in den Startlöchern: „Musik ist Gefühl – Das Beste aus 40 Jahren“.
Und wenn man eine Veröffentlichung von Ingrid Peters in den Händen hält, dann kann man sich einer Sache absolut sicher sein: Man bekommt etwas, das wirklich durchdacht ist. „Das Beste aus 40 Jahren“ beginnt dabei mit zwei brandneuen Songs, die einfach wieder Ingrid Peters pur sind.
„Ein Schalala im Radio“ ist eine tolle Hommage an die gute alte Zeit und ein Rückblick zu den turbulenten Anfangstagen. Ingrid Peters singt selbst „Für Nostalgie-Gefasel bin ich eigentlich taub“, doch für ein Liebesgeständnis für einen alten Song, den sie im Radio hört, ist sie stets offen. „Dann bin ich wieder 16 und verknallt.“ Der alteingesessene Hörer kommt dabei nicht umhin, ein Lächeln auf den Lippen zu haben, weil es einfach ein tolles Gefühl ist, Ingrid Peters darüber singen zu hören, wie die Zeit so vergeht. Musikalisch haben wir es dabei aber mit einem topaktuellen Stück Musik zu tun. Ein zeitloser, antreibender und aufmunternder Pop-Song, der außerdem einige Momente im Leben der Künstlerin aufgreift.
Wie dem geneigten Fan bereits bekannt ist, war Ingrid Peters‘ Vater damals dagegen, dass seine Tochter ins Musikbusiness einsteigt, da er selbst, als Gitarrist beim Saarländischen Rundfunk, genau wusste, dass das Leben eines Musikers schwer ist. „Lern‘ was Sicheres“ hieß es – und Ingrid Peters studierte so nach ihrem Abitur das Lehramt an Grund- und Hauptschulen (in den Fächern Sport und Arbeitslehre). Dass ihr grandioser Durchbruch nicht aufzuhalten war, wissen wir ja nun allzu gut. Und so singt Ingrid Peters in „Ein Schalala im Radio“ auch „Die Chance, ein Star zu werden – Papa sagte ‚nein‘“. Und auch bei ihren Worten „So mancher Ton ist wie ein Freund, er kommt mich holen von Zeit zu Zeit, mich zu erinnern, wer ich war“ werden wir alle wissend lächeln. So ist es nun mal mit alten Songs, die man nach längerer Zeit wieder hört.
Und von diesen alten Songs gibt es hier eine wahre Fülle. Es ist einfach alles vorhanden, was das Fan-Herz begehrt. Sicherlich sind „Best of“-Compilations immer eine schwierige Sache, da jeder Mensch seine persönlichen Favoriten hat, doch das wirklich Beste ist hier zweifellos vorhanden. So gibt es die legendären Top-Hits „Afrika“, „Komm doch mal rüber“, „Weißt du, wo du hingehst“ und „Über die Brücke geh‘n“ in neuen Versionen, die 2002 aufgenommen wurden, und den 2000er Hit „Er ist perfekt“.
Auch die besten Songs der letzten Alben sind hier vertreten – zum Beispiel „Neue Liebe, neues Glück“, „Deine Küsse“, „Draußen in einer anderen Welt“, das unerlässliche „Schwester“ und der Titelsong des 2009er Erfolgsalbums „Es trommelt“. Vom 2012er Album „Lass es rocken“, mit dem Ingrid Peters bewies, dass sie auch in der heutigen, schnelllebigen und turbulenten Musikwelt mit Leichtigkeit Fuß fasst, sind hier unter anderem „Spanischer Wahnsinn“ und die englischsprachigen Musicaltitel „Send in the Clowns“ und „Ol‘ Man River“ vorhanden. Auch einem ihrer sicherlich besten Alben, nämlich dem 2002er „Gänsehaut“, wird auf dieser Zusammenstellung viel Platz eingeräumt.
Der zweite brandneue Song auf dieser neuen Zusammenstellung nennt sich „Es gibt nur noch Ja“ und überrascht mit einer intelligenten Pop-Komposition aus Piano, triumphalen Trompeten und einer hochrhythmischen Grundstruktur – so mitreißend, dass man es fast als Showbusiness-Auftakt-Musik nutzen könnte. Das tollste am Song ist aber zweifelsfrei der unglaublich sympathische, selbstbewusste Text. „Auch wenn ich nicht mehr ganz so gut seh‘: Die Dinge sind klar, klarer denn je“ – der Wahnsinn! Man kennt das: Es ist einer dieser Songs, die man den ganzen Tag in Dauerschleife hören könnte.
40 Songs, die 40 Jahre mit der Musik von Ingrid Peters feiern – und was für ein Denkmal! Fans werden sowieso zugreifen, doch wer bislang nur den einen oder anderen Song von Ingrid Peters kannte, wird mit „Musik ist Gefühl – Das Beste aus 40 Jahren“ mit hoher Wahrscheinlichkeit gepackt und nicht mehr losgelassen. Auf die nächsten 40 Jahre, würde ich sagen! Und danke für alles, Ingrid! Ohne dich wär’s langweilig.
franzgrosse Kommunikation, Bettina Hernandez, für TELAMO (Textvorlage)
http://www.telamo.de
http://www.ingrid-peters.de/
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