“Mittelpunkt der Welt (CD)” von Element Of Crime
Vö:30.09.2005
Gutsein kommt von Können. Die Bandmitglieder von ELEMENT OD CRIME sind allesamt sehr gute Musiker, die auch ohne weiteres aufwendige Muckerstücke machen könnten, doch sie machen es eben nicht. Zuviel des Guten ist nicht gut, wenn man an Klassikern arbeitet.
Geradezu euphorisch reagieren Fans und Kritiker gleichermassen auf die Ankündigung von “Mittelpunkt der Welt”, des neuen Studioalbums der Berliner Musiker.
Vier Jahre sind seit der Veröffentlichung des letzten Longplayers “Romantik” ins Land gezogen. Vier Jahre in denen der Sänger Sven Regener seine Popularität als Autor ins unermessliche steigerte: über eine Million verkaufte “Herr Lehmann” Bücher, übersetzt in alle Weltsprachen mit großem Erfolg verfilmt und als Theaterstück inszeniert und 250.000 verkaufte Exemplare von “Neue Vahr Süd” sprechen eine deutliche Sprache. Und nun gibts die Regnersche Lyrik endlich wieder im musikalischen Gewand: Grossartige Texte und wunderschöne Musik.
“Mittelpunkt der Welt” heißt das neue Album. Zaphod Beeblebrox, Douglas Adams´ Romanfigur, wird in einem Adams-Roman gezwungen, in einer Maschine zu sitzen, in der man das ganze Universum sehen kann. Dann erscheint ein Pfeil, der erklärt, das ein winziger, winziger, winziger Punkt in diesem Universum Du bist. Ein winziges Nichts. Beeblebrox soll auf diese Weise bestraft werden, denn angesichts der Weite und der eigenen Bedeutungslosigkeit drehen alle Delinquenten, die in diese Maschine mussten, durch. Nicht so Beeblebrox. Er erkennt: “Ich bin der Mittelpunkt des Universums.”
An dieser schönen Geschichte ist zu lernen: der “Mittelpunkt der Welt” kann auch in Delmenhorst liegen. Du selbst bist dieser Mittelpunkt für Dich, mit Dir hört für Dich die Welt auf. Das ist keine egozentrische Formel, das ist das Wissen um die Existenz. Davon handeln die Songs auf diesem Album, von der Paranoia, die einem lieb geworden ist, von den Neurose, die man pflegen will, von den Jugendabenteuern der anderen, der Geliebten, von Abenden, vom Winter. Schöne Worte wie Dunkel und Hinterhof fallen.
Dazu die Musik, die, wie gesagt bröselig ist, und doch so wunderschön. Hier wird nicht wild geoverdubt, die Streicher bleiben hinten, der Bläsersatz ist spröde wie beispielsweise bei Calexico – wenn es denn überhaupt ein Bläsersatz ist und nicht eine Solotrompete. In diesem “Mittelpunkt der Welt” fühlt man sich zuhause und mag nie wieder fort!
TITELLISTE
[01] Delmenhorst
[02] Wenn der Winter kommt
[03] Straßenbahn des Todes
[04] Im Himmel ist kein Platz mehr für uns zwei
[05] Richtig schön war´s nur mit dir
[06] Finger weg von meiner Paranoia
[07] Still wird das Echo sein
[08] Weit ist der Weg
[09] Die letzte U-Bahn geht später
[10] Mittelpunkt der Welt
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