“Farbenleer (CD)” von Andreas Fulterer
Vö:22.07.2016
Südtiroler sind Nord-Süd-Menschen. Am Schnittpunkt zwischen Alpen und Adria zuhause, befruchtet durch die Kraft der Dolomiten ebenso wie von la dolce vita… Best Of Both Worlds – sagen die Engländer dazu. Der Südtiroler ANDREAS FULTERER ist genau dafür das erfolgreiche, musikalische Beispiel. Jetzt legt der Künstler aus Seis sein neues Album vor und beweist erneut, dass Stillstand seine Sache nicht ist.
Andreas Fulterer ist kein Künstler, der die Entstehung seiner Songs dem Kalender unterordnet. War er nie. Ab jenem Zeitpunkt, wo er für seine Solo-Karriere verantwortlich wurde, hat er stets im Strom der Kreativität gearbeitet. Wenn die Zeit dafür reif war, dann mussten die Lieder raus auf die Straße. Selbst wenn das bedeutete, dass er in einem Jahr gleich mit zwei Alben die Fans überraschte. Einem Ideen- und Kreativkraftwerk gleich schickt er seine Lieder dann auf die Reise und das einzige was seine Alben und Singles mit einander verbindet ist Vielfalt. Ob textlich oder musikalisch, nichts langweilt den Musiker Andreas Fulterer mehr als Einheitsbrei.
‚Farbenleer‘ titelt Fulterer sein neues Album. Es gibt einen Song auf der CD, der so heißt. Ein Up-Tempo Titel der vielmehr mit Pop als mit Schlager zu tun hat und inhaltlich bezieht sich die Farbenleere auf das Scheitern einer Beziehung. Wenn sie geht… dann fehlt die Farbe in seinem Leben. Andererseits ist der Albumtitel jedoch auch mit einem Augenzwinkern zu sehen. Während die Pracht der Farben in Schlagertexten derzeit omnipräsent besungen wird, nimmt der Südtiroler die Farben aus dem Lied-Titel und packt sie vielmehr in die Songs selbst. Denn die sind sehr bunt und vielfältig geraten. Popsongs sind es geworden. Von Reggae-Einsprengseln wie bei ‚Ein Sommer mit dir‘ oder handwerklich feinster West Coast-Sound samt amtlichen Gitarren in den Liedern ‚Noch einmal fliegen‘ und ‚Nie wieder‘. Bei ‚Voll im Leben‘ gibt Fulterer Vollgas, surft auf einem Arrangement aus US-Rock- und Countrysounds um bei ‚Weil ich dich brauche‘ im Mid Tempo zum Fox aufzurufen.
Fulterer ist sich erneut treu geblieben, was textlichen Tiefgang betrifft. Lieder wie ‚Zwölf Stunden‘ oder ‚Ich kenne nicht ihren Namen‘ erzählen aus einem Musikerleben, sind verblüffend ehrlich und entsprechen so überhaupt nicht dem Schlager-Mainstream.
Was ‚Farbenleer‘ deutlich macht, ist in erster Linie der musikalische Zugang des Albums. Es steht das Handwerkliche im Vordergrund. Songwriting, Produktion, Arrangement. Viel von dem was Live auf der Bühne passiert, wurde von Fulterer und Producer Christian Zierhofer im Studio mit eingesetzt. Allen voran die Mitwirkung der Band von Andreas. Das macht das Album lebendig. Es hat so gar nicht den Geruch von Retorte. Musiker spielen auf ihren Instrumenten statt gesampelte Sounds aus der Dose. Fulterer, der Live-Künstler, der die Bühne braucht und liebt, hat sich nicht auf die Konserve eingelassen und daher ist ‚Farbenleer‘ so farbenfroh geraten, dass es eine Freude ist das Album durchzuhören. Was sich auszahlt, denn unter der unverfänglichen Bezeichnung ‚Bonustracks‘ wird Andreas zu Andrea und aus Fulterer wird Fuldera. Kein Künstlername. Es ist gelebtes Südtirol. Der Songs ‚Anche tu‘ findet sich in zwei Versionen – Es ist ’Atemlos‘ und Andrea ist jener Sänger, dem man zutraut, diesen Superhit auch in den Süden zu bringen. Und noch ein Zuckerl sorgt auf ‚Farbenleer‘ für Freude: ‚L’Estate Addosso‘ – Ein Knaller. Den hat er sich von Jovanotti geliehen und seine eigene Version draus gemacht. Mit viel Dolomitenkraft und Sonne aus dem Süden!
VM Records / MCP (Textvorlage)
http://www.mcpsound.at/
http://www.andreasfulterer.de/
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