“Die letzte Rose (CD)” von Willy Lempfrecher
Vö:17.03.2017
Der studierte Musikprofessor aus Südtirol ist in der Musikwelt kein Unbekannter. Ohne Vater in bescheidenen Verhältnissen im Ahrntal in Südtirol aufgewachsen, wurde ihm schon als Kind von seiner Großmutter die Liebe zu Gesang und Musik vermittelt. „Mit meiner Oma zu singen hat mir den Alltag verschönert und weckte den Wunsch, nach Abschluss der Schule selbst Sänger und Musiker zu werden“, erzählt WILLY LEMPFRECHER heute. Doch daraus wurde so schnell nichts, musste er doch zunächst noch etwas „Ordentliches“ lernen.
Nach Abschluss einer Ausbildung als Elektrotechniker absolvierte er am Konservatorium in Bozen ein Musikstudium. Es folgte eine Anstellung als Musikprofessor und die Gründung seiner ersten Musikgruppe – „Die lustigen Ahrntaler“. Trotz anfänglicher Erfolge reichte dies nicht zum Leben. „Ich hatte selten Glück mit Managern und Kollegen. Alleine schaffte ich aber das Erforderliche nicht“, erzählt Willy. Kompromisslos und unermüdlich nahm er beruflich wie privat die Chancen wahr, die ihm geboten wurden, und bestand trotz vieler Rückschläge die Prüfungen, die das Leben für ihn bereithielt. Und auch wenn er zum erfolgreichen Manager und Patentinhaber aufstieg – die Musik hat ihn nie losgelassen. So textete und komponierte er für nahezu alle Stars der Volksmusik. Auf der Bühne und im Scheinwerferlicht war er aber nie zu sehen.
Heute lebt Willy Lempfrecher auf Schloss Garnstein nahe der Stadt Klausen in Südtirol. Seine Frau und er entschlossen sich Anfang der 1980er Jahre, das alte Familienanwesen zu erhalten und zu sanieren. Dass dies so viel Arbeit mit sich bringen würde, wusste er freilich nicht. „Die erste Zeit traute ich mich nicht mal über die Zinnen zu schauen. Fast 60 Meter über dem Wildbach ist verdammt hoch. Dann musste ich dennoch oft selber raus und ran ans Gemäuer, was Seilstürze und Verletzungen zur Folge hatte. Letzten Endes ist Garnstein aber mit hohem persönlichen Einsatz zu einem Juwel geworden“, so der Schlossherr.
Platz für seine Musik hat er in diesen Gemäuern zur Genüge: „Bei manchen Kompositionen kann ich nicht ‚kleinlaut‘ agieren. Aber zum Glück regen sich dann meist nur die Turmschwalben auf“, scherzt Willy, der an vielen Plätzen des Schlosses Muße für seine Lieder findet.
Nach langer Zeit hat er dieses Jahr ein neues Album aufgenommen, auf dem er sogar selbst singt. Die positive Resonanz auf seine Lieder auch mal wieder selbst zu erfahren ist wunderschön, sagt Willy. „Wenn es den Menschen gefällt, was ich mache, das ist doch der schönste Lohn. Ich bin dankbar, dass meine eher außergewöhnlichen Lieder offenbar vielen Menschen sehr hilfreich sind, obwohl sie ihnen anscheinend auch einige Emotionen abverlangen“, so Willy, der nun auch über eine Neuauflage seines Buches „1.000 Fragen“ nachdenkt.
Eine dieser tausend Fragen ist bestimmt die, wieso seine Adoptivtochter Petra so früh – mit nur 46 Jahren – sterben musste.
VM Records / MCP (Textvorlage)
http://www.mcpsound.at/
http://www.lewi.it/index.htm
http://www.lewi.it/index.htm