“10 Jahre Sommergefühl – Ein Abenteuer (Doppel-CD+DVD)” von Franziska

Vö:20.01.2017

Franziska Katzmarek ist 23 Jahre alt. Seit genau einer Dekade wirbelt die bildhübsche, blonde Sängerin aus Almsdorf im Saalekreis mit kessem Schlager inkl. Deutschpop-, Disco-, NDW- und Chanson-Anleihen die einheimische Musikszenerie gehörig auf. Zehn Jahre FRANZISKA – wie sich die Sachsen-Anhaltinerin in ihrem Bühnenleben nennt – stellt für ihre aktuelle Plattenfirma DA Music zurecht einen triftigen Grund dar, einen ihrer Hauptacts mittels eines profunden CD/DVD-Sets ausgiebig zu feiern, welches am heutigen Freitag (20.01.2017), Dank der fleißigen Arbeit seitens der Kollegen aus Diepholz, dem Markte zugeführt wurde.

„10 JAHRE SOMMERGEFÜHL – EIN ABENTEUER“ nennt sich diese Box, die aus zwei CDs und einer knapp 55minütigen DVD besteht. Warum „Sommergefühl“?? – Dies werden sich sicherlich manche Schlagerfreunde fragen, die von FRANZISKA bislang bedauerlicherweise noch nicht allzu viel mitbekommen haben. Ja, „Sommergefühl“ nannte sich der allererste Radiodurchbruch der jungen Dame, der 2007, nach ihrem Sieg bei der Nachwuchs-Hitparade von Stefan Mross‘ sonntäglicher TV-Show „Immer wieder Sonntags“, bei Ariola erschienen war und den Aufhänger für ihren ein Jahr darauf veröffentlichten Solo-Erstling „Nur geträumt“ bedeutete.

Seit 2012 kann sich Franziska glücklich schätzen, einen Kontrakt mit DA Music ihr Eigen zu nennen – und nun liegt also ihre eigens für sie zusammengestellte Jubiläums-Box vor, derer ich mich nun, in dieser historischen Stunde, eingehend anzunehmen gedenke.

Auf der ersten CD befinden sich zwei Neuaufnahmen von Liedern aus ihrer Ariola-Ära, sowie die besten Titel aus den drei bis dato bei DA Music fabrizierten Scheiben, zusätzlich sind darauf ihre aktuelle Single „Abenteuer“ in zwei divergierenden Abmischungen, sowie die Singleversion eines „Hit-Mixes“ enthalten.

Der von Dr. Bernd Meinunger betextete Titelgeber „Sommergefühl“ erklingt sogleich in einer kecken, knackigen Reanimierung, gefolgt von dem schnellen, innerhalb von Sekunden zum Tanzen anregenden Popschlager „Für Dich und immer wieder Dich“, der in seiner Ursprungsversion auf Franziskas zweiter Ariola-CD „Erzähl mir von der Zärtlichkeit“ bedacht worden war.

Die daran anschließende, neue Single „Abenteuer“ ist nicht mehr und nicht weniger, als ein allseits Sympathie erregender, gitarrenbetonter Pop-Gehörgangbesetzer perfektester Machart, den Franziska mit loiltahafter Stimme zielsicher und kompakt rüberbringt, obwohl es in der zweiten Bridge im Grunde genommen heißen müsste: „brennEN“, statt „brenn“, bzw. „erkennEN“, an Stelle von „erkenn“ 😉

Aus Franziskas 2014er-Opus „Flimmernde Straßen“ stammen, neben dem zickig-rhythmischen Titelsong, z.B. der treibende, einwenig NDW-angehauchte Poprocker „Polarstern“, die sanfte, introvertierte und doch so eindringlich brodelnde Pianoballade „Lieben will ich (nur mit Dir)“ oder der rabiate, selbstbewusste und durch und durch zukunftssüchtige, dralle Tanzpop-Schlager „Ich kann – ich will – ich werde“. Nach dem frech-erotischen Elektropopchanson „Liebes-WG“ benannte die DA Music im Herbst 2014 sogar einen ganzen Deutschpop/Deutschrock-Sampler.

Auf ihrer Top-50-CD „Magnetisch“ kreierte Franziska 2015 poppig-rockig (wenn auch lyrisch einwenig holperig… „wir kollidieren / wie Sterne / hier auf der Erde“…) „Silber zu Gold“ (Liedtitel), voranstrebend, liebenswert und kokett besang sie ein „Magnetisches Herz“ eines optionalen Ex-Freundes, der ihr auf die Nerven geht, nachts vor ihrer Wohnung Gitarre spielt und Steine (!) durch ihr Fenster wirft (der Gute muss offenkundig ein mutmaßlicher Linksautonomer sein…), erklärte sie aufmüpfig und strikt rockend „Das Thermometer steigt“, schwärmte sie über eine heiße erst Disco-, dann Liebesnacht mit „Mein(em) Prinz(en)“ (Songtitel: „Mein Prinz“) – wobei es im Text, trotz überaus ansprechender und gefühlvoller Intonation durch Franziska, lyrisch korrekt heißen müsste „lass‘ (BITTE) den Zauber beginNEN“ und nicht „…beginn“…; außerdem kann eine Nacht nicht „unsterblich gemacht“ werden, sondern bestenfalls als „unsterblich“ eingestuft, erklärt, ausgerufen, deklariert, apostrophiert werden…) – und erkannte sie ein tätowiertes „Souvenir“ auf ihrem Herz (Liebe Franzi, das heißt „auf meinem HerzEN“… ;-).

Ebenfalls ‚magnetische‘ Wirkung haben der knallige, sich Arrangement-bezogen am frühen Hubert Kah, Peter Schilling und der 1982er-Nena aufhaltende NDW-Pop „Alles am Start“ (liebe Franzi, so gern ich Dich hab, aber… Nein, NICHT, „wir drehen den PLANET zurück“, sondern „…den PlanetEN“, zudem: „…such das Ende DES KreiES“… 😉 oder das zündende, von der Interpretin selbstverfasste Disco-Rock-Epos „Zünd‘ die Sterne an“.

Als überzeugtes Kind der 80er Jahre wenig begeistert war ich allerdings – ich hoffe, Franzi verzeiht mir diese Worte – von jeher von Franziskas Neufassung des unvergleichlichen Purple-Schulz-Klassikers „Kleine Seen“. Ich habe einmal geschrieben: Wer in den 80ern irgendwann einmal – glücklich oder unglücklich – verliebt war, kam gerade an diesem Lied nicht vorbei. Dies ging mir und zig Altersgenossen nicht anders. An dieser wunderschönen Romantik-Popnummer hängen für viele von uns zig Erinnerungen an frühe Gefühle – so dass nicht nur meine Wenigkeit, sondern gleichsam viele Freunde und Bekannte, für diese sehr synthetische und übertrieben rhythmisierte Coverversion eines UNSERER spezifischen musikalischen Generationsbegleiter keinerlei Verständnis aufbrachten.

Schlussendlich kommen auf der ersten Silberscheibe von „10 Jahre Sommergefühl“ vier Beiträge aus Franziskas DA-Debüt „Die Liebe ist ein Niemandsland“ zum Zuge. So der ‚very british‘, als Beat-Pop-Schlager im großspurigen 60er-trifft-70er-Sound inszenierte Titelsong, die nächtliche Discoorgie „Höllenfeuer“, der flotte, Michelle-ähnliche Popschlager „Geh aus meinem Herz“ (… „Geh‘ BITTE aus meinem HerzEN“…) und der erst ruhig-besinnliche, dann verhalten rockige Edelschlager „Heute weiß ich erst, wie ich Dich liebe“.

Ein tanzflächenorientierter Fox-Mix der aktuellen Radio-Auskoppelung „Abenteuer“, sowie die ‚Single-Version‘ eines gleichermaßen foxbetont abgemischten „Hit-Mixes“, bestehend aus „Mein Prinz“, „Die Liebe ist ein Niemandsland“, „Abenteuer“, „Polarstern“ und „Geh aus meinem Herz“ , beschließen spritzig CD-01 von „10 Jahre Sommergefühl – Ein Abenteuer“.

CD-02 wartet mit zig Remixes verschiedener Franziska-Hits aus ihrer DA-Epoche auf, präsentiert obendrein nochmals drei ganz neue Titel und ein paar weitere Auszüge aus ihren drei bisherigen DA-CDs. Los geht’s mit der ‚Maxi-Version‘ desjenigen (bislang unveröffentlichten) „Hit-Mixes“, mit dem CD-01 endete. Im Rahmen dessen werden knapp sechs Minuten lang „Mein Prinz“, „Die Liebe ist ein Niemandsland“, „Souvenir“, „Heute weiß ich erst, wie ich Dich liebe“, „Abenteuer“, „Ich kann – ich will – ich werde“, „Polarstern“, „Geh aus meinem Herz“ und das sicherlich einem ‚schönen Mann‘ gewidmete „Zünd‘ die Sterne an“ verarbeitet.

Es folgen mit drastischen Fox-Rhythmen unterlegte Remixe von „Sommergefühl“ (in besagter Neuauslegung) oder zeitnah-foxorientiert ausgerichtete Maxi-Fassungen von „Abenteuer“ (4.43 Min.), „Mein Prinz“ (über fünf Minuten lang), „Polarstern“ (dito, im arg überzogen rhythmisierten, technolastigen „Dance Mix“), „Souvenir“ im prall-monumental-schwitzigen „Extended Mix“ oder „Flimmernde Straßen“ (fünf Min. lang).

Desgleichen als kraftstrotzenden Remix vernehmen wir darüber hinaus die hocherotisch-laszive „Liebes-WG“, in Form eines „X-Treme Sound Fox Mixes“ hingegen „Die Liebe ist ein Niemandsland“, das pure „Höllenfeuer“ im urban-nächtlichen „Club Mix“, das musikalisch enorm propere, grammatikalisch eher – naja – fragwürdige „Geh aus meinem Herz“ im aufweckenden, anregenden „Remix 2.0“, desgleichen die schwelgend-offensive Sehnsucht nach dem Verflossenen, „Heute weiß ich erst, wie ich Dich liebe“.

„Geschrien im Schlaf“ galt im Sommer 1985 als Geheimtipp-Hit für die ‚Humpe-Sisters‘ Anete und Inga (aus der LP „Humpe & Humpe“) und kehrte, Dank Franziska, 2015 auf „Magnetisch“, im cool-tanzbaren Electropop-Klangbild ins Szeneleben zurück. “Astronauten“ (2014) verbindet fröhliche NDW-Klänge mit zeitgemäßem Deutschpop, „Alles liegt an Dir“ (2012) ist ein sommerlich-frohgemuter, lockerluftig-fröhlicher Gitarren-Pop mit Niveau.

Zu den brandneuen Liedern, welchselbige auf CD-02 von „10 Jahre Sommergefühl“ erstmals überhaupt auf einem Tonträger berücksichtigt wurden, zählen etwa der emanzipiert-offensive Discoschlager „Zeig mir, was Du kannst“, der originell-schlagfertige NDW-trifft-Gitarrenrock-Pophymnus „Du und ich“ und die halbakustische, intime, elitär-schwebende, später großorchestral aufbrausende Powerballade „So nah am Ziel“, mit der die zweite Silberscheibe dieser hier analysierten Kollektion fundamental und zukunftsweisend endet.

Die DVD von „10 Jahre Sommergefühl – Ein Abenteuer“ trägt die vollständigen Videoclips zu „Abenteuer“ (jedrieht enn Kölle am Rhing, janz noh bei dä Rhing), zum eingängigen NDW-Rocker „Alles auf Start“, zur  heißblütig-fetzigen Sommerparty-Untermalung „Das Thermometer steigt“ (entstanden auf Mallorca), der kraftvollen und zugleich zerbrechlichen Ballade „Lieben will ich (nur mit Dir)“ (im Berliner Lokalkolorit), zum wehenden Gitarrenpop „Flimmernde Straßen“ (desgleichen auf genannter Baleareninsel gedreht), dem ultimativen Radiohit „Polarstern“ (Berlin rules!) und dem schon oft zitierten „Geh aus meinem Herz“ in sich. Bezüglich einiger der hier versammelten Musikvideos sehen wir zuzüglich die sog. „Making of“-Filme, die über die Genese der jeweiligen Clips Auskunft geben (obwohl man dieselben gut und gerne auch auf Deutsch als ‚Entstehungsfilme‘ hätte verlautbaren können.)

Im darauf folgenden, ca. 13minütigen Interview mit Franziska und ihrer dreiköpfigen Band – alles begabte Jungs zwischen 21 und 25 – erfahren wir einiges Neue aus ihrem musikalischen Leben. Wir können zur Kenntnis nehmen, dass die US-Country-Chanteuse Taylor Swift, derjenige Star ist, denn Frl. Katzmarek gerne einmal persönlich treffen wolle; ihre Mitmusiker lernten im Gegenzug dazu vielmehr Ex-„Beatle“ Paul McCartney, seine Kollegen oder gar den legendären Jazz-Schlagerzeuger Billy Cobham liebend gern kennen. Eine ca. dreiminütige Bildergalerie mit wahrhaftig kunst- und ausdrucksvollen Photos von FRANZISKA lassen die beigefügte DVD verträumt und traumhaft unisono ausklingen.

FRANZISKA ist ohne jeden Zweifel eine bildschöne, ausdrucksstarke junge Frau, beseelt mit einer mal intensiven, mal sehr erotischen, mal provokanten, aber immer festen und wiedererkennbaren Stimme. Ihre Lieder sind eingängig, viele davon erweisen sich als mehr als nur ohrwurmtauglich. Sie kann sich gut darstellen und wirkt auf den Rezipienten außerordentlich sympathisch, echt und authentisch, hat tolle, offene Augen, ein riesengroßes Herz und einen liebevollen Charakter, der seinesgleichen lange suchen kann… wären da nicht die nicht selten stümperhaft aufscheinenden Arrangements, die oft mehr nach Bontempi-Kinderorgel, denn nach vollmundigem Popschlager-Klangbild ertönen. Manchmal wünschte ich, ad Personam völlig unschuldig, ohne das Sacrificium Intellectus zu begehen, mir, Franziska ginge mal mit der einen oder anderen Deutschblues-Band, mit der ich freundschaftlich und beruflich kooperiere, ins Studio. Fernerhin sollte sie sich dringlichst um sachgerechtere, weniger wie aus dem Reimlexikon zusammengestellt wirkende Texte kümmern. Meine – niemals böse, sondern stattdessen deutlich konstruktiv und fördernd gemeinten (!!!) – Anmerkungen zu dem einen oder anderen lyrischen Erguss, sollte die wirklich liebreizende, herzensgute und talentierte junge Frau nicht als Kritik, sondern vielmehr als wohlmeinenden Ratschlag auffassen. Franziska trägt immenses künstlerisches Potential in sich, welches sie auf jeden Fall nutzen sollte. Dies geschieht zu ihrem zehnjährigen Bühnenjubiläum, wie man auf „10 Jahre Sommergefühl – Ein Abenteuer“ voller Freude und Herzblut hören kann, zunächst schon mal sehr, sehr gut – ist allerdings in vielfacher Form ausbaubar. Ich wünsche FRANZISKA ein glückliches Händchen bei der Auswahl ihrer künftigen Songautoren und Arrangeure. Es ist eine Menge möglich – und da sollte man das Beste daraus machen! Den auf diesem 2-CD-plus-DVD-Set seitens DA penibel dokumentierten Anfang ihrer garantiert länger währenden Karriere zwischen Popschlager, peppigem Deutschpop und tanzbaren Disco- und Fox-Klängen, hat sie bereits – trotz mancher, genannter Kritikpunkte – mit expliziter Bravour gemeistert! Und 2017 hat ja gerade erst begonnen…

Holger Stürenburg, Januar 2017
http://www.da-music.de
http://www.franziska-musik.com/
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